Thomas B. Cueni

Thomas B. Cueni

Thomas Beat Cueni (* 1953[1]; heimatberechtigt in Zwingen[2]) ist ein Schweizer Lobbyist im Auftrag der Pharmaindustrie. Seit 1988[3] ist der studierte Volkswirt Generalsekretär und Geschäftsführer der Interpharma, einer kleinen aber mächtigen Interessenvertretung der «forschenden Pharmaunternehmen» der Schweiz.[2] Unter Cuenis Leitung verlor die Pharmaindustrie noch keine wichtige Abstimmung im Parlament[4], d. h. er intervenierte erfolgreich in der Öffentlichkeit und in der Wandelhalle des Parlaments und beeinflusste die Abstimmungen im Sinne der Industrie. Für seine Aktivitäten erntete Cueni wenig Sympathien[4] dafür Bezeichnungen wie «Cheflobbyist»[5], «General der Pharmaindustrie»[6], «achter Bundesrat»[7] oder «Politikflüsterer»[4].

Werdegang

Cueni studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Basel (Diplom) und Politikwissenschaften an der London School of Economics and Political Science (M.Sc).[3][8] Nach einigen Jahren als Journalist für die Basler Zeitung und den «Bund» wechselte Cueni in den diplomatischen Dienst und arbeitete in Wien und Paris für das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten.[3] 1988 wurde Cueni Generalsekretär und Geschäftsführer der Interpharma.[3] In dieser Funktion vertritt er auch die Pharmaindustrie auch in der European Federation of Pharmceutical Industries and Associations.[9], wo er als Leiter des Economic and Social Policy Committee (ESPC) aktiv ist. Er tritt auch im Vorstand der International Federation of Pharmaceutical Manufacturers and Associations (IFPMA) in Genf auf.[3]

Wirkung

Cueni ist hervorragend mit der Schweizer Politik vernetzt. Er gehört zu den etwa 220 regelmässigen Besuchern der Wandelhalle, der Vorhalle des Schweizer Parlaments.[10] So sicherte sich Cueni bisher immer einen der begehrten Gästeausweise für die Wandelhalle.[11][12] Dabei gilt Cueni als äusserst effektiv, so schreibt «Die Zeit»: «…niemand betreibt ‹diese Grundlagenarbeit› so durchschlagend wie Interpharma…»[4], und führt aus: «unter seiner [Cuenis] Ägide hat die Pharmaindustrie keine wichtige Volksabstimmung verloren…»[4]. Diese Einschätzung Cuenis wird auch vom Tages-Anzeiger geteilt. Er schreibt: «…einer der mächtigsten ist Thomas Cueni…»[7].

Einzelnachweise

  1. Referenten: Thomas B. Cueni, 2. Jahrestagung Pharma- und Gesundheitsmarkt Schweiz: Medikamentenmarkt Schweiz – quo vadis, Website der Euroforum Schweiz AG, abgerufen am 29. Oktober 2011.
  2. a b Interpharma im Handelsregister des Kantons Basel-Stadt, abgerufen am 29. Oktober 2011.
  3. a b c d e Referenten: Thomas B. Cueni, 4. Euroforum-Jahrestagung: Gesundheitspolitik und Medikamentenversorgung, Website der Euroforum Schweiz AG, abgerufen am 29. Oktober 2011.
  4. a b c d e Matthias Daum: Der Politikerflüsterer, Die Zeit, 31/2009 (22. Juli 2009), abgerufen am 25. Oktober 2011.
  5. Lukas Hässig: Kampf für intelligente Industriepolitik, Handelszeitung, 17. September 2008, abgerufen am 25. Oktober 2011.
  6. Henry Habegger: Der Psycho-Krieg der Pharma-Lobby, Blick, 21. Juni 2009, abgerufen am 26. Oktober 2011.
  7. a b Lobbyist als achter Bundesrat?, NZZ am Sonntag, 22. Oktober 2006, abgerufen am 21. Oktober 2011.
  8. Biographies: Mr Thomas B. Cueni, Conference Generics & Biosimilars: Affordable medicine or restraint to innovation?, 20 May 2011, abgerufen am 26. Oktober 2011.
  9. Website der EFPIA, abgerufen am 21. Oktober 2011.
  10. Oliver Kühni: Die mächtigen Einflüsterer im Bundeshaus, Tages-Anzeiger, 15. September 2011, abgerufen am 22. Oktober 2011.
  11. Thomas Angeli: Das begehrte «GA fürs Bundeshaus», Beobachter, 5/2008, abgerufen am 22. Oktober 2011.
  12. Thomas Angeli: Lobbyisten: Die Gäste der Parlamentarier, Beobachter, 18/2010, abgerufen am 22. Oktober 2011.

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