- Tiwerzen
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Die Tiwerzen (russisch Тиверцы, ukrainisch Тиверці) waren ein ostslawischer Stammesverband, der zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert die Gebiete zwischen den Flüssen Pruth und Südlicher Bug bis zur Küste des Schwarzen Meeres bewohnte. Ihr Siedlungsgebiet umfasste auch die Donaumündung. Im Norden grenzte ihr Gebiet an die Buschanen, im Osten an die Ulitschen, später an türkische Nomaden. Im Westen überschnitt sich ihr Siedlungsraum mit den Dakern. Die Hauptstadt der Tiwerzen hieß Peresetschen.
Den Chroniken zufolge nahmen sie am Russisch-byzantinischen Krieg 907 teil und zogen mit dem Kiewer Fürst Oleg gegen Konstantinopel. Das Gleiche wiederholte sich auch während des Krieges 941−944 unter Fürst Igor. Kurz darauf wurden sie Bestandteil der Kiewer Rus. Unter dem Druck der Petschenegen und Polowzer zogen sie im 12. Jahrhundert nach Norden, wo sie allmählich mit der benachbarten slawischen Bevölkerung verschmolzen.
Im Gebiet zwischen Dnestr und Pruth sind Reste von einigen slawischen Siedlungen erhalten (z.B. in Alcedar und Echimăuţi), die man mit den Tiwerzen in Verbindung bringt.
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