- Daker
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Die Daker waren ein thrakisches Volk, das seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. die Gebiete des westlichen Schwarzmeergebietes besiedelte. Sie sind eng mit den benachbarten Geten verwandt und hatten vermutlich dieselbe Sprache wie diese. Erst ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. sind beide Stämme vollständig im Dakerreich vereint.
Nach der Unterwerfung durch Trajan umfasste die Römische Provinz (Dacia) im Wesentlichen das von ihnen bewohnte Gebiet. Die Provinz reichte aber über das Territorium des heutigen Rumänien hinaus und schloss im Westen Teile der Pannonischen Tiefebene (im heutigen Ungarn und in der Vojvodina) und im Osten auch Teile Moldawiens und Bulgariens ein.
Historiker leiten die Herkunft der Rumänen über die Dakoromanen von den Dakern ab.
Geschichte
- Im Zeitraum um 50 v. Chr. unter dem König Burebista entstand aus den vielen kleinen Dakerreichen ein erstes großes Dakerreich mit dem Schwerpunkt im heutigen Siebenbürgen. Im Westen reichte es bis nach Mähren, wo es einige Stämme der Kelten unterwarf, im Osten bis an das Schwarze Meer und zum Bug und im Süden bis hin zum Balkan-Gebirge.
- Im Jahr 44 v. Chr. wurde Burebista ermordet und sein Reich zerfiel in 5 Teile.
- 29 v. Chr. unterlagen die Daker als Verbündete Marcus Antonius' gegen Oktavian, den späteren Kaiser Augustus.
- 16 v. Chr. fielen die Daker über die zugefrorene Donau in Pannonien ein, wurden jedoch von Kaiser Augustus vernichtend geschlagen und zur Anerkennung der römischen Oberherrschaft gezwungen.
- Nach der Romanisierung der umliegenden Gebiete entsteht eine Freundschaft mit Rom.
- 85 n. Chr. drang ein Stamm der Daker, dessen Gebiete an der römischen Grenze lag, unter der Führung des Diurparneus in die römische Provinz Moesia (auf dem Gebiet des heutigen Jugoslawien und Bulgarien) vor. Römische Truppen wurden daraufhin vom Rhein in die Provinz Moesia verlegt (2000 km Wegstrecke); gleichzeitig wurde der römische Krieg gegen die Chatten bei Colonia (Köln) eingestellt.
- 86 n. Chr. wurden die dakischen Stämme zum letzten mal vereint unter dem Dakerkönig Decebalus.
- Kaiser Domitian befahl einen Feldzug gegen Sarmizegetusa, Hauptstadt des unter Decebalus vereinigten Dakerreiches und dessen Sitz, der jedoch wegen Wintereinbruch und politischer Machtkämpfe nicht fortgeführt wurde.
- An den Grenzen der Provinz Pannonien hatten sich die Markomannen und die Jazygen gegen Rom erhoben. Um der Vereinigung dieser Kriegsparteien mit den feindlichen Dakern und somit einer geschlossenen feindlichen Front von Donau bis zum Schwarzen Meer zuvorzukommen, schloss Domitian 89 n. Chr. mit Decebalus einen Friedensvertrag. Dakien wurde Vasallenstaat Roms und erhielt Aufbauhilfe in Form von Geldern und römischen Handwerkern und Architekten.
- Dieser Frieden wurde nach Domitians Tod 96 n. Chr. als gewaltige Schmach aufgefasst. Deshalb erklärte Kaiser Trajan dem Dakerkönig Decebalus 101 n. Chr. den Krieg.
- 102 endete dieser Krieg mit einem erneuten Friedensvertrag, verbunden mit Landabtretungen Dakiens an das Römische Reich.
- Nach der Abreise Trajans rüstete Decebalus jedoch erneut und begann nach Verbündeten zu suchen. Das führte zum 2. Dakerkrieg (105-106) in dessen Verlauf Dakien besiegt und die römische Provinz Dacia erschaffen wurde. Decebalus beging wie viele seiner Landsleute und seiner Generäle Selbstmord, nachdem ihm die Flucht misslungen war.
- Sarmizegetusa wurde nach der Eroberung durch die Römer zerstört und 40 km vom Ursprungsort entfernt wieder aufgebaut. Sie wurde Hauptstadt der römischen Provinz Dacia.
- Trajan kehrte mit 330 Tonnen Gold, 165 Tonnen Silber und mit 50.000 Gefangenen zurück. Somit konnte er die fatalen finanziellen Probleme Roms lösen. Das dakische Reich wird auch als Kalifornien der alten Welt bezeichnet, denn nach der Eingliederung in das Römische Reich hielten die Feierlichkeiten in Rom drei Monate an. Der Sieg Trajans über die Daker wurde in Rom, unter anderen Erfolgen, auf der Trajanssäule dargestellt. Zudem schrieb er ein Tagbuch über die Dakischen Kriege, das jedoch verloren ging.
Literatur
Siehe auch: Thraker#Literatur
- Dumitru Berciu: Daco-Romania. – Archaeologia Mundi, 191 S., Heyne, München 1981, ISBN 3-453-35028-6
- Peter Wilcox, Gerry Embleton: Rome’s Enemies 1. Germanics and Dacians. Osprey, London 1982, ISBN 0-85045-473-5
- Maria Munteanu-Barbulescu (Bearb.): Die Daker. Archäologie in Rumänien, Katalog zur Ausstellung im Römisch-Germanischen Museum vom 8. Juli bis 15. Sept. 1980. Philipp von Zabern, Mainz 1980, ISBN 3-8053-0457-9
Weblinks
Commons: Daker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien46.424.8Koordinaten: 46° N, 25° OKategorien:- Daker
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