Tom Ford (Modedesigner)

Tom Ford (Modedesigner)
Tom Ford bei den 66. Filmfestspielen von Venedig 2009

Tom Ford (* 27. August 1961 in Austin, Texas) ist ein US-amerikanischer Modedesigner und Filmregisseur.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Er wurde 1961 in Austin (Texas) geboren und verbrachte seine Kindheit in Santa Fe (New Mexico). Er begann an der New York University in New York ein Studium der Kunstgeschichte, das er jedoch abbrach. Daraufhin nahm Ford 1986 ein Architekturstudium an der Parsons School of Design auf, das er in Paris an der dortigen Parsons School of Design abschloss. Sein Ziel war es Modedesigner zu werden, wie sein großes Vorbild Calvin Klein.

Nach dem Studium arbeitete er bei Cathy Hardwick sowie Perry Ellis als Designer, bis er 1990 von Dawn Mellow, der damaligen Gucci-Kreativdirektorin, entdeckt wurde. Seine Aufgabe bei Gucci in Mailand als Womenswear Designer bestand darin, das finanziell angeschlagene Label rundum zu erneuern. 1992 wurde er zum Designdirektor ernannt und 1994 zum Kreativdirektor. Ein Jahr später gelang ihm der Durchbruch. Durch die konsequente Modernisierung des Unternehmens und einer Anzeigenkampagne inszeniert vom peruanischen Starfotografen Mario Testino, belebte Ford das Unternehmen mit neuem Glanz.

Durch Fords Veränderung des Gucci-Looks in Richtung Glamour betrug der Wert des Luxuslabels, welches 1993 stark heruntergewirtschaftet war, im Jahr 1999 ungefähr 4,3 Milliarden US-Dollar. Tom Ford war der Stardesigner schlechthin, da es ihm gelang, seine Person mit dem Label Gucci zu ein und demselben zu verschmelzen. Er kreierte u. a. für Gucci den Duft „Envy“.

Im Jahr 2000 verleibte sich die Gucci-Gruppe das Label Yves Saint Laurent (YSL) ein. Ford war dort ebenfalls als Kreativdirektor beschäftigt und nun für alle Produktlinien beider Modehäuser verantwortlich. Er plante zum Teil auch die Werbekampagnen und das Storedesign unterlag ihm gleicherweise. Einzig der kommerziell mäßige Erfolg des Labels YSL dämpfte die Karriere Fords.

Am 4. November 2003 verließ Ford zusammen mit Domenico de Sole (Präsident der Gucci-Group) die Gucci-Gruppe um sein eigenes Modelabel Tom Ford zu gründen. Im Herbst 2006 präsentierte er die ersten Kollektionen, im April 2007 eröffnete er in New York den ersten Tom Ford Flagshipstore. Sein Modelabel Tom Ford, das sich auf Herrenbekleidung und Accessoires fokussiert, erzielt seitdem in der Modebranche weltweit große Aufmerksamkeit auf höchstem Niveau und ist gefragt wie etablierte Modelabels. Insbesondere Sonnenbrillen – für Männer und Frauen – wurden in der Sommersaison 2007 stark nachgefragt. Durch die Seltenheit von Tom Ford Herrenbekleidung und die Bedeutung des Namens des Modedesigners erlangte das Label schon im ersten Geschäftsjahr einen hohen Stellenwert. So proklamierte Tom Ford schon im ersten Jahr nach Eröffnung seines New Yorker Flagship Stores, dass er schon bald weitere Stores in London, Mailand, Tokyo und Los Angeles folgen lassen wird.

In Ein Quantum Trost trägt Hauptdarsteller Daniel Craig alias James Bond Anzüge, Hemden, Krawatten und Sonnenbrillen von Tom Ford.[1]

2009 legt Ford mit dem Drama A Single Man sein Spielfilmdebüt als Regisseur vor. Der Film mit Colin Firth und Julianne Moore in den Hauptrollen erhielt eine Einladung in den Wettbewerb der 66. Filmfestspiele von Venedig.

Privates

Seit 1987[2] ist Ford mit seinem Partner, dem Modejournalisten Richard Buckley, zusammen.

Auszeichnungen

Tom Ford ist im Besitz zahlreicher Preise, unter anderem wurde er ausgezeichnet mit:

  • International Designer of the Year – Fashion Editors Club Japan 1996;
  • Menswear and Womenswear Designer of the Year;
  • vier VH-1 Fashion Music Awards und den Fashion's Future Best New Designer prize 1995.
  • Elle Style Icon Award im Jahr 1999
  • GLAAD Vito Russo Award im Jahr 2007[3]

Weblinks

 Commons: Tom Ford – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. So schön, so modisch, so cool, so Bond, Oberösterreichische Nachrichten vom 31. Oktober 2008.
  2. Lynn Hirschberg, übersetzt von Matthias Fienbork: Tom Ford - Fiat Luxus, Die Weltwoche 7/2002, Originalerscheinung im New York Times Magazine.
  3. GLAAD: Patti LaBelle, Tom Ford, Kate Clinton Honored at 18th Annual GLAAD Media Awards in New York, 27. März 2007.



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