- Trendel (Polsingen)
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Trendel Gemeinde PolsingenKoordinaten: 48° 55′ N, 10° 42′ O48.92362710.695791550Koordinaten: 48° 55′ 25″ N, 10° 41′ 45″ O Höhe: 550 m ü. NN Einwohner: 200 Eingemeindung: 1978 Postleitzahl: 91805 Vorwahl: 09093 Trendel ist heute ein Gemeindeteil von Polsingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Mittelfranken.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Trendel liegt am Ostrand des Nördlinger Rieses am nördlichen Ufer des Flüsschens Rohrach. Westlich davon liegt der zugehörige Weiler Mäuskreut. Die Lage von Trendel an einem für die Gegend relativ steilen Hang führte zur Entstehung einiger Sprichwörter, die diesen Umstand etwas schmunzelnd darstellen. Das bekannteste Mundart-Sprichwort lautet „Trendel hängt am Bendel (= Schnur), wenn der Bendel reißt, fällt´s (hin-)nunder auf Mäuskreut“. Am nördlichen Ortsrand bietet sich ein Blick auf den Rieskrater.
Geschichte
Erst in den letzten Jahren wurden Funde der Vor- und Frühgeschichte aus der Flur bekannt. So konnten bei Ackerbegehungen Tonscherben und Steingeräte der Jungsteinzeit aufgelesen werden. Ein keltischer Siedlungsplatz wird durch Keramikfunde am Ortsrand von Trendel bezeugt. Der Ortsname dürfte von dem mittelhochdeutschen Wort für „Kugel oder Kreisel“ abgeleitet sein. Damit ist sicherlich der Bergrücken gemeint, an den sich Trendel anlehnt. Möglicherweise steht die Ortsgründung von Trendel, wie auch von Ober- und Unterappenberg in Zusammenhang mit der Ansiedlung von besiegten Sachsen in dieser Gegend durch Karl den Großen. Darauf deuten mehrere Flur- und Forstnamen („Sachsensteig“, „Sachsenhart“) in der Gegend hin. Mäuskreut ist sicherlich als Rodungssiedlung des Hochmittelalters anzusehen.
Südwestlich des Dorfes befindet sich eine Anhöhe, auf der die erste Burg der Edlen von Trendel gestanden hat. Diese Edlen von Trendel sind in Urkunden des 12. Jahrhunderts erstmals bezeugt. Später wurde der Adelssitz aufgegeben und am Ortsrand ein kleines Schloss errichtet. Dieses Rittergut erlebte zahlreiche Besitzerwechsel. So waren vom 16. bis 19. Jahrhundert unter anderem die Adelsfamilien „Von Stein“, „Von Appold“, „Von Schönfeld“ Besitzer des Schlossgutes Trendel. Meist standen diese Familien im Dienst der Markgrafen von Ansbach. Zum Rittergut gehörte ein Großteil der etwa 40 Anwesen im Dorf und die Höfe von Mäuskreut. Weitere Grundherren im Dorf waren das Kloster Kaisheim, die Stadt Wemding und die Herrschaft Oettingen. Vor dem 30-jährigen Krieg gab es in Trendel einige jüdische Familie im Dorf. Die evangelisch-lutherische Kirche in Trendel war als Pfarrei mit Ursheim kombiniert. Pfarrsitz war seit jeher Ursheim.
1965 gewann das Dorf Trendel die Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.[1]
Literatur
- Hanns Hubert Hofmann, Kommission für bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern: Franken. Reihe I Heft 8: Gunzenhausen-Weißenburg. München 1960.
- Martin Winter: Elfhundert Jahre Ursheim und Appenberg.
Einzelnachweise
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