- Trotte (Münchenstein)
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Die Trotte (ehemalige Zehntentrotte) steht in der Mitte des alten Dorfkerns von Münchenstein (im Gebiet Birseck), (Basel-Landschaft) in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Im Münchensteiner Dorfzentrum, vom ehemaligen Basler Tor in südlicher Richtung, waren die Wohnhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die noch gut erhalten im Dorfzentrum stehen, dem Felshügel entlang aufgereiht. Dieses Dorfbild ist unterbrochen in der Mitte durch die isoliert und schrägstehende Trotte. Durch ihre auffällige Schrägstellung betont sie den Burgaufgang und integriert sich somit sehr markant am alten Dorfplatz.
Geschichte
Bis zur Gründung und Erbauung des Schlosses wird die Ortschaft, eine landwirtschaftliche Sippensiedlung, die vermutlich wenige Häuser zählte, Kekingen später Geckingen genannt. Um 1260 erwarb das erstarkende Rittersgeschlecht der Münch das zum Domkapitel Basel gehörende Dorf Geckingen.
Ritter Konrad Münch von Münchenstein musste 1470 das Dorf, Schloss und Kirchensatz an die Stadt Basel verpfänden. Unter seinen Gütern wird „die trotten und schuren“ erwähnt. Es muss angenommen werden, dass schon seit dem 13. Jahrhundert hier eine Trotte stand. Die Trotte dient dem damals noch mit Reben reich bestockten Bauerndorf als Traubenpresse. Im Trottengebäude wird auch der Weinzehnt abgezapft und in der „schuren“ (Scheune) der Kornzehnt ausgemessen.
Als die Stadt Basel das Dorf Münchenstein 1470 übernahm, wurde die ehemalige Zehntentrotte neu erbaut.
Während 1560 wurde sie zur Zehntentrotte erweitert und ausgebaut. Noch im 17. Jahrhundert entsprach ihr Äusseres einem grossen Bauernhaus mit Ökonomie und Trotte. Ihr Südteil beherbergt den zweigeschossigen Wohntrakt mit hochrechteckigen Fenstern, einer Sonnenuhr und einem Rundbogentor mit der Jahreszahl 1560 und aufgelegtem Wappenschild mit dem gemalten Baselbieterstab.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Zehntentrotte auf den heutigen Stand gebracht. Umgebaut wurde sie zu einem geschlossenen Baukörper unter einem Krüppelwalmdach. Die umgebaute Ökonomie besitzt ebenfalls ein Rundbogentor mit erneuertem Münchwappen, flankiert von doppelten Rundbogenfenstern. Auf dem mächtigen Krüppelwalmdach sitzt ein Giebelhäuschen mit Schlaguhr und auf dem First ein kleiner, vierseitiger Dachreiter mit Glocke. Im Innern entstand später anstelle des Trottenraums ein grosser Saal mit gefassten Eichenpfosten, einer Holzdecke und Historienmalereien.
Die Wandmalereien
Das alte Schloss zu Münchenstein: 1334 wurde die Burg fertig gestellt und hatte ihre grösste Ausdehnung. Im Jahr 1356 beschädigte das grosse Basler Erdbeben auch die Burg Münchenstein, welche aber rasch wieder repariert wurde.
Ritter Münch mit seinen knappen: Anno 1300: Oh, wie herrlich lebten in Münchenstein Ritter Münch und seinen Knappen, Sie Soffen den allerbesten Wein und er tat ihn nicht berappen.
Heute baden wir im Rosen – da friss eine der Rosen: Burkhard VII. Münch, ein Nachkommen der Münch zu Landskron, erlangte traurigen Ruhm an der Schlacht bei St. Jakob an der Birs. Nach der Schlacht soll er das Schlachtfeld beritten haben und angesichts der vielen Toten und Verwundeten konnte er es sich nicht verkneifen die unterlegenen Eidgenossen zu verhöhnen. Der Legende nach, klappte er das Visier hoch und sagte den in der Schweiz berühmt gewordenen Kommentar: „Ich siche in ein rossegarten, den min fordren geret hand vor hunderd jar“[1]. Diese Zurschaustellung arroganter Überlegenheit veranlasste einen verwundeten Eidgenossen dazu, dem Ritter einen Stein in das offene Visier zu schleudern, mit dem ebenso bekannten Kommentar „Friss eine deiner Rosen!“.
Einzelnachweise
- ↑ Altdeutsch für „Ich blicke in einen Rosengarten, den meine Vorfahren vor hundert Jahren gepflanzt haben“; historisch belegter Ausspruch laut 122. Neujahrsblatt der Gesellschaft zur Förderung des Guten und Gemeinnützigen, Thema „Die Schlacht bei St. Jakob an der Birs“, herausgegeben 1944 in Basel
47.5124722222227.6210833333333Kategorien:- Landwirtschaftliches Gebäude
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