Táin Bó Froích

Táin Bó Froích

Táin Bó Froích [taːnʴ voː vroiç] („ Das Wegtreiben der Rinder Froechs“), auch Táin Bó Fraích, ist der Titel einer Remscéla (Vorerzählung) der Táin Bó Cuailnge („Das Wegtreiben der Rinder von Cooley“). Im Lebor Laignech („Das Buch von Leinster“), im Leabhar Buidhe Lecain („Das Gelbe Buch von Lecan“) und in zwei weiteren Manuskripten aus dem 15./16. Jahrhundert ist sie überliefert. Als Ballade ist der erste Teil der Geschichte im Leabhar Deathan Lios Mòir („Das Buch des Dekans von Lismore“) enthalten und wurde im Jahre 1756 aus dem Schottisch-Gälischen ins Englische übersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Táin Bó Froích ist in zwei thematisch nicht zusammenhängende, nur durch den Titelhelden verbundene Geschichten geteilt.

Im ersten Teil ist Froech mac Idaith ein Krieger des Connachter Heeres, das gegen Ulster ins Feld zieht. Er nimmt an diesem Kriegszug teil, weil er um Findabair wirbt, die Tochter des Königspaares Ailill mac Máta und Medb. Als Medb vergeblich Kämpfer gegen den unbesiegbaren Ulster-Helden Cú Chulainn sucht und deshalb ihre Tochter als Preis dafür aussetzt, meldet Froech sich als Erster, fällt aber im Zweikampf gegen Cú Chulainn - ebenfalls als Erster.

Eine Parallele zur Sage Echtra Fergusa maic Léte („Fergus mac Léites Abenteuer“) ist in jener Episode zu sehen, wo Froech von Ailill, der ihn nicht als Schwiegersohn haben will, hinterlistig in das „Schwarzwasser“ des Dublinn Fraích (Bray, irisch Bré) gelockt wird. Ein dort lebendes Seeungeheuer (muirdis) fällt ihn an und er kann ihm nur mit Müh und Not entkommen.[1]

Im zweiten titelgebenden Teil ist Froech nicht mit Findabair, sondern mit einer anderen Frau verheiratet, die ihm zusammen mit seinen drei Söhnen und seinem Vieh von Plünderern geraubt wird. Mit der Hilfe des Helden Conall Cernach gelingt es ihm, seine Familie und sein Habe zurückzuerobern. Dazu müssen die beiden über die Irische See und den Ärmelkanal in die Alpen ziehen, wo der Raub in einer von einer Schlange bewachten Burg zu finden ist. Conall gelingt es jedoch, die Schlange in seinem Gürtel einschlafen zu lassen, obwohl die Burg von ihm und Froech zerstört wird. Erst dann verlässt die Schlange den Helden wieder, ohne ihn gebissen zu haben.[2]

Siehe auch

Literatur

Weblink

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 744.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 700 f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste keltischer Götter und Sagengestalten — Die Liste der keltischen Götter und Sagengestalten soll Götter der antiken Kelten sowie die wichtigsten Figuren der mittelalterlichen Sagen Irlands und Britanniens aufzeigen, die sehr oft ebenfalls auf antik keltische Gottheiten zurückzuführen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste inselkeltischer Mythen und Sagen — Eine Seite des Lebor Laignech, einem der bedeutendsten mittelalterlichen Sammelwerke der irischen Mythologie Mythen und Sagen sind aus dem gesamten einst keltischen Raum lediglich von den Inselkelten, also den Bewohnern der Britischen Inseln,… …   Deutsch Wikipedia

  • Ailill mac Máta — oder Ailill mac Mágach [ alʼiLʼ mak maːɣax] ist der Name eines mythischen Königs in der Legende Táin Bó Cuailnge („Der Rinderraub von Cooley“) im Ulster Zyklus der Irischen Mythologie. Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie 2 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Medb — Königin Medb auf der irischen 1 Pfund Serie B Banknote. Königin Medhbh und de …   Deutsch Wikipedia

  • Ulster-Zyklus — Als Ulster Zyklus wird eine Gruppe alt und mittelirischer Sagen und Erzählungen zusammengefasst. Der Zyklus umfasst Werke über die traditionellen und mythologischen Helden der irischen Provinz Ulster, die Handlung ist in der Zeit um Christi… …   Deutsch Wikipedia

  • Findabair — [ fʴindavirʴ], auch Finnabair [ fʴiNavirʴ], neuirisch Fionnabhair, ist im Ulster Zyklus der Irischen Mythologie der Name einer Tochter des Königspaares Ailill mac Máta und Medb von Connacht. Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie und Etymologie …   Deutsch Wikipedia

  • Remscéla — Die remscéla ([ Rʴevʴʃkʴeːla] irisch „Vorerzählungen“, eigentlich Remscéla Tána Bó Cuailnge) bilden einen Teil des altirischen Ulster Zyklus. Sie bilden den Hintergrund der wichtigsten Erzählung des Ulster Zyklus, der Táin Bó Cuailnge, deren… …   Deutsch Wikipedia

  • Froech — mac Idaith [froiç mak iðiθʴ] ist der Name einer Sagengestalt aus dem Ulster Zyklus der Irischen Mythologie. Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie 2 Siehe auch 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Boann — Bóann (älter Bóand [ boand], neuirisch Bóinn, auch Schreibungen wie Buann oder Boind erscheinen) ist eine Figur der irischen Sage und dort die Flussgöttin des Boyne. Der Name bedeutet vermutlich „weiße Kuh“. Sie gilt nach dem Lebor Gabála Érenn… …   Deutsch Wikipedia

  • Bray — (irisch Bré, Aussprache /b´r´e:/) ist ein Badeort im irischen County Wicklow. Bray liegt gut zwanzig Kilometer südlich von Dublin. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”