- Ulrich Krafft
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Ulrich Krafft (* um 1455 in Ulm; † 11. April 1516 ebenda) war ein deutscher Prediger und Rechtsgelehrter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des Ulmer Bürgermeisters Magnus Krafft und der Verena Neithart[1] besuchte die Lateinschule und trat als Konventuale in das Wengenkloster ein. Ab 1475 studierte er Rechtswissenschaft in Basel, Tübingen und Padua und erwarb 1484 den Doktor für kanonisches und weltliches Recht.
Ab 1485 lehrte er als Professor für weltliches Recht an den Universitäten in Tübingen (bis 1491[2]; mit Rektor Johannes Crützlinger[3]), Freiburg (ab April 1493 Rektor[4]) und ab 1495 in Basel, an denen er zeitweilig auch Rektor war. Zu seinen Schülern zählten Ulrich Zasius und Hieronymus Schurff. Letzterer begleitete ihn von Basel nach Tübingen. 1501 erstellte er in Ulm ein Gutachten zum Spekulationshandel mit Barchent.[5]
1486 wurde er zum Domherr in Konstanz und Augsburg ernannt. 1501 wurde er als Prediger ans Ulmer Münster berufen. Um 1510 errichtete er den ersten Ulmer Pfarrhof.[6] Er reformierte schwäbische Klöster und trat mehrfach als Ablasskommissar auf.
In seinem Testament vom 1. April 1516 bestimmte er, dass seine Bücher in eine vom Rat der Stadt Ulm zu gründende Bibliothek kommen sollten. Außerdem stiftete er 100 rheinische Gulden, aus deren Zinsen der Bestand zu vermehren war.[7]
Werke
- Der geistliche Streit; Straßburg; 1517 (Sammlung von 36 Fastenpredigten aus 1503 und 1514)
Literatur
- Roland Schelling: Der Jurist Ulrich Krafft und das schwäbische städtische Wirtschaftsrecht im späten Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit; Diss. masch. Tübingen; 1954
- Vincenz Hasak: Der christliche Glaube des deutschen Volkes beim Schluß des Mittelalters; Regensburg 1868; S. 435-442, 485-487
- Bernhard Appenzeller: Die Münsterprediger; 1990, S. 24-26
- K. K. Finke: Die Tübinger Juristenfakultät 1477-1534; 1972
Einzelnachweis
- ↑ http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15837.php
- ↑ KARL KONRAD FINKE: Die Tübinger Juristenfakultät 1477-1534
- ↑ August Ritter von Eisenhart: Zasius, Ulrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 708–715.
- ↑ http://www.uniarchiv.uni-freiburg.de/Bestaende/a/A021.pdf
- ↑ http://onlinekatalog-stadtarchiv.ulm.de/A.o.22.html
- ↑ http://onlinekatalog-stadtarchiv.ulm.de/A.r.3.3.html
- ↑ http://onlinekatalog-stadtarchiv.ulm.de/A.r.11.2.html
Weblinks
- Reinhard Tenberg: Ulrich Krafft. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 586–587.
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