Ulrichskirche (Wien)

Ulrichskirche (Wien)
Ulrichskirche chorseitig zur Burggasse (2010)

Die Pfarrkirche hl. Ulrich und Maria Trost ist eine römisch-katholische Kirche im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau.

Die Kirche befindet sich auf dem Abhang zwischen der höherliegenden Burggasse und der tieferliegenden Neustiftgasse, wo ehedem das Bett des Ottakringerbaches war, auf dem St.-Ulrichs-Platz. Die freistehende barocke Saalkirche zeigt die Zweiturmfassade mit davor angestellter Freitreppe hangabwärts zur Neubaugasse und den langen voll halbhoch umbauten Chor zur Burggasse.

Eine Kapelle wurde 1211 genannt. 1408 wurde die erste Kirche errichtet, die 1451 dem Schottenstift inkorporiert wurde, 1474 beschädigt wurde, und 1529 zerstört wurde und 1574 abgetragen wurde. Ab 1589 erfolgte der Wiederaufbau mit Neugründung der Pfarre, ab 1651 eine Neuerrichtung von Chor und Turm, von 1670 bis 1672 das Langhaus, wobei 1683 die Kirche zerstört wurde und 1694 wiederhergestellt wurde. Der heutige Kirchenbau wurde von 1721 bus 1724 vom Baumeister Josef Reymund errichtet, die Zubauten wurden bis 1752 gebaut, die Türme 1771 fertiggestellt.

Die südliche Giebelfassade wird von zwei zurückgesetzten Türmen mit Zeltdächern, ursprünglich Zwiebelhelme, flankiert. Der nordseitige Chor trägt einen Dachreiter mit Zwiebelhelm. Die Freitreppe zum Hauptportal trägt Steinfiguren der Heiligen Benedikt, Ulrich, Aloysius und Johannes Nepomuk des Bildhauers Franz Xaver Seegen (1724–1780), welcher auch die Nischenfigur hl. Ulrich über dem Rechteckportal in der Giebelfassade schuf.

Die Altäre aus rotem Stuckmarmor nach der Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen tragen weiß gefasste Figuren von Franz Xaver Seegen. Das Altarbild Vision des hl. Ulrich in der Schlacht auf dem Lechfeld malte 1750 Paul Troger. Seitlich im Chor ist ein Kredenztisch mit dem Bild Darbringung im Tempel von Johann Bergl. Der erste Seitenaltar zeigt das Bild Abschied der Apostel Petrus und Paulus von Josef Ignaz Mildorfer vor 1756. Der zweite Seitenaltar hat eine Altarbild Martyrium der Hll. Judas Thaddäus und Simon Zelotes von Franz Anton Maulbertsch um 1760. Der dritte Seitenaltar zeigt das Bild Glorie des hl. Johannes Nepomuk um 1750 und der vierte Seitenaltar das Bild Hll. Benedikt und Scholastika. Es gibt zwei große ehemalige Seitenaltarbilder, Geburt Christi von Franz Russ um 1870 und Glorie des hl. Ulrich von Josef Neugebauer um 1865. Es gibt eine Kopie vom Gnadenbild Maria Trost um 1700.

Nördlich des Chores im den Chor umlaufenden Anbau aus 1752 ist neben der Sakristei eine rechteckige platzgewölbte Kapelle mit einer bemerkenswerten Grablegungsgruppe mit sechs Figuren aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts.

Die Orgel baute 1842 Josef Loyp in einem klassizisierendem Gehäuse. Es gibt 3 Glocken von Johann Caspar Hofbauer aus 1770 und 1882.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk, VII. Bezirk Neubau, Kirchen, ULRICHS-KIRCHE. Pfarrkirche hl. Ulrich und Maria Trost. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1993, Seiten 284ff, ISBN 3-7031-0680-8.

Weblinks

 Commons: Kirche Sankt Ulrich (Wien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ulrichskirche — Das Patrozinium des Hl. Ulrich tragen folgende Kapellen, Kirchen und Klöster: Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 2 Österreich 3 Schweiz 4 Italien …   Deutsch Wikipedia

  • Wien — Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | B1 | bezeichnen die Quadrate des Planes. Bei dem durch das Format bedingten kleinen Maßstab ist es nicht möglich, auf den Stadtplänen des Konv. Lexikons sämtliche Seitenstraßen etc. zu geben.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Wien 7 — VII. Wiener Gemeindebezirk Wappen Karte Name: Neubau Fläche: 1,61 …   Deutsch Wikipedia

  • Wien VII — VII. Wiener Gemeindebezirk Wappen Karte Name: Neubau Fläche: 1,61 …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav-Adolf-Kirche (Wien) — Gustav Adolf Kirche Die Gustav Adolf Kirche ist ein evangelisch lutherisches Kirchengebäude im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf. Sie ist der erste evangelische Kirchenbau im Bereich der Vorstädte zwischen den Wiener Stadtmauern und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt Ulrich (Wien) — St. Ulrich Wappen Karte St. Ulrich war bis 1850 eine eigenständige Vorstadtgemeinde und …   Deutsch Wikipedia

  • Auferstehungskirche (Wien-Neubau) — Eingangsbereich auf Lindengasse 44 Die Auferstehungskirche in der Lindengasse ist ein evangelisch lutherisches Kirchengebäude im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau in der Lindengasse 44. Mit einer Ablösung von der Evangelischen Pfarrgemeinde… …   Deutsch Wikipedia

  • Stiftskirche (Wien) — Stiftskirche Die Stiftskirche „Zum heiligen Kreuz“ befindet sich in der Mariahilfer Straße 24 im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau, ist Bestandteil der Stiftskaserne und seit 1921 die römisch katholische Garnisonkirche von Wien …   Deutsch Wikipedia

  • Maria-Trost-Kirche — oder Kirche Maria vom Trost heißen Kirchen und Kapellen, die der Maria in der Anrufung als Trösterin der Betrübten geweiht sind. Der Festtag des Patrozinium ist nicht festgelegt, und örtlich unterschiedlich. Inhaltsverzeichnis 1 Liste 1.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Brunn bei Pitten — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”