Ursula Hübner

Ursula Hübner

Ursula Hübner (* 1957 in Salzburg) ist eine österreichische Künstlerin. Sie lehrt als Professorin an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften Malerei und Grafik.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ursula Hübner studierte von 1976 bis 1981 Bühnenbild am Mozarteum in Salzburg bei H. B. Gallée und von 1981 bis 1986 Malerei an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Maria Lassnig.

Ab 1984 war sie als Bühnenbildnerin im In- und Ausland tätig. 1987 erste Zusammenarbeit mit Kurt Palm[2], zwischen 1989 und 1999 Bühnenbildnerin der legendären Theatergruppe „Sparverein Die Unz Ertrennlichen“. Zum Teil entstanden die Ausstattungen in Kooperation mit Tobias Urban.[3] 1987 erhielt sie eine erste Einladung zum 19. Festival International de la Peinture. Von da an intensive Auseinandersetzung mit Malerei und Ausstellungen im In-und Ausland. 1997 stattete sie den Film In Schwimmen – Zwei Vögel unter der Regie von Kurt Palm aus. Bei den Ausstellungen „New Folks“ (2008)[4], „Die edlen Früchte und die Gouvernante“ (2010)[5] war sie als Kuratorin tätig.

Werk

Die Transformation einer fragmentarischen Existenz und einer multiplen Identitätsstruktur ins Visuelle ist den Protagonistinnen von Ursula Hübner auf den Leib geschrieben. Der Raum ist die Psyche der Figuren, er verweist auf die Inneneinrichtung im übertragenen Sinn. Die Subtilität der Gedanken sowie der für die Augen unsichtbaren Gefühle wird plötzlich sichtbar.

Hübner erzeugt Bildräume und Bühnenräume aus einer Wechselwirkung von „DarstellerIn“, Objekten und Farben (Dear Darkness, Angels at the Abyss, Dressed Silence, Private Sphere, The World of Interiors, Outide, Golden Nature, Afterglow).

Die Kombination von Fotografie und Malerei geht in den Gemälden der Künstlerin eine Symbiose ein. Fotofragmente werden als Farbflächen in die Malerei integriert, ergeben ein malerisches Ganzes. Durch das Zusammensetzen zerschnittener Fotografien, die mit Pinselstrichen ergänzt werden, entstehen Fabelwesen – Hybride aus Mensch und Tier, Pflanzen oder Gegenständen. Es ist dieses alchemistische Zusammenfügen unterschiedlicher Ingredienzien, die es den Bildern ermöglichen, mehr auszudrücken, als reine Malerei oder bloße Fotografie es vermögen.

Auststellungen (Auswahl)

  • 1989 „Dear Darkness“, Einzelausstellung, Studio der Neuen Galerie, Graz, und Gallery Soho 20, New York
  • 1990 „Kunst der 80er Jahre“, Joanneum, Graz (Katalog)
  • 1992 „Dressed Silence“, Einzelausstellung, Secession, Wien
  • 1995 „Angels at the Abyss”, Einzelausstellung, Galerie 5020, Salzburg
  • 1995 „A Fallen Angel in a Japanese Livingroom”, Za Moca Foundation, Tokyo, gemeinsam mit Tobias Urban
  • 2000 „der körpererfüllte Raum“, Installation, O.K. Centrum für Gegenwartskunst, Linz
  • 2003 „In einem Bild”, Einzelausstellung, Landesgalerie im Oberösterreichischen Landesmuseum (Malerei) und in der Galerie der Kunstuniversität (Bühnenbild), Linz
  • 2004 „The World of Interiors”, Einzelausstellung, Salzburger Kunstverein
  • 2008 „GyumriVI“, Biennale, Gyumri, Armenien
  • 2010 Triennale Linz 1.0, Triumphbogen der Kunst, Hauptplatz; LENTOS Kunstmuseum, Linz
  • 2011 "Von Engeln und Bengeln" Kunsthalle Krems

Auszeichnungen

  • 2010 Internationaler Preisfür Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg
  • 2008 Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst
  • 1993 Förderpreis zur Kainz-Medaille der Stadt Wien für Bühnenbild
  • 1992 Salzburg Stipendium International
  • 1991 1. Preis der 3. Internationalen Biennale für Malerei, Obidos, Portugal
  • 1990 Staatsstipendium für Bildende Kunst
  • 1986 Preis des Landes Niederösterreich (1. Preis Dilpomarbeit der Angewandten Jg.1986)

Literatur

  • Dear Darkness. 1989. (Textbeiträge: Wilfried Skreiner, Reinhilde Becker, Dirk Wesenberg)
  • Angels at the Abyss. Galerie 5020, Salzburg 1995. (Textbeiträge: Anne-Katrin Rossberg, Hermes Phettberg)
  • Dressed Silence, Seccession. Wien 1992, ISBN 3-900803-49-8. (Textbeiträge: Diane Shooman, Max Goldt)
  • In einem Bild, Bibliothek der Provinz. Linz 2003, ISBN 3-85474-097-2. (Textbeiträge: Robert Pfaller, Tex Rubinowitz u.a.)
  • The World of Interiors. Salzburger Kunstverein, Salzburg 2004, ISBN 3-901264-34-5. (mit einem Interview von Hildegund Amanshauser mit Ursula Hübner)
  • New Folks, Kunstraum Noe. Wien 2008, ISBN 978-3-9502466-4-3. (Textbeitrag: Ursula Hübner)
  • Claudia Bethien, Hartmut Böhme, Inge Stefan (Hrsg.): Freud und die Antike. Wallsteinverlag, Göttingen 2010, ISBN 978-3-8353-0786-5. (Textbeitrag: Thomas Macho)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften Malerei und Grafik [1]
  2. Kurt Palm [2]
  3. Tobias Urban / Gelitin [3]
  4. Ausstellungen New Folks 2008 [4]
  5. Ausstellung „Die edlen Früchte und die Gouvernante“ 2010 [5]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hübner (Familienname) — Hübner bzw. Huebner ist ein Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Familienname Hübner gehört mit den Nachnamen Hubner zu der großen Namensfamilie Huber. Sie sind also namensverwandt. Es leitet sich von dem Begriff „Hube“ ab, was eine… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Ursula (Struppen-Naundorf) — St. Ursula ist ein Pilger und Wallfahrtsort der Schönstattbewegung und eine von den Schönstätter Marienschwestern geleitete Familienferienstätte in Struppen Naundorf. Die Einrichtung in der Sächsischen Schweiz im Bistum Dresden Meißen gehört dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef-Kainz-Medaille — Die Josef Kainz Medaille wurde 1958 zum 100. Geburtstag des österreichischen Schauspielers Josef Kainz von der Stadt Wien gestiftet. Die Auszeichnung wurde bis zum Jahr 1999 jährlich an Schauspieler, Regisseure und Bühnenbildner/Ausstatter… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Kainz-Medaille — Die Josef Kainz Medaille wurde 1958 zum 100. Geburtstag des österreichischen Schauspielers Josef Kainz von der Stadt Wien gestiftet. Die Auszeichnung wurde bis zum Jahr 1999 jährlich an Schauspieler, Regisseure und Bühnenbildner/Ausstatter… …   Deutsch Wikipedia

  • Kainz-Medaille — Die Josef Kainz Medaille wurde 1958 zum 100. Geburtstag des österreichischen Schauspielers Josef Kainz von der Stadt Wien gestiftet. Die Auszeichnung wurde bis zum Jahr 1999 jährlich an Schauspieler, Regisseure und Bühnenbildner/Ausstatter… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermes Phettberg — (2008) Hermes Phettberg (* 5. Oktober 1952 in Hollabrunn als Josef Fenz) ist ein österreichischer Schauspieler, Schriftsteller und Talkshow Moderator.[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Palm — Kurt Palm, 2008 Kurt Palm (* 12. April 1955 in Vöcklabruck) ist ein österreichischer Autor und Regisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken …   Deutsch Wikipedia

  • Pflegeinformatik — Die Pflegeinformatik ist ein Anwendungsgebiet der Informatik und ein Spezialbereich der Wirtschaftsinformatik, der sich vor allem mit pflegerelevanten aufgabenzentrierten Anwendungen, Informationssystemen und E Health beschäftigt. Sie stützt sich …   Deutsch Wikipedia

  • St. Valentin auf der Haide — St. Valetin auf der Heide Italienische Bezeichnung: San Valentino alla Muta …   Deutsch Wikipedia

  • Großer Kunstpreis des Landes Salzburg — Der Große Kunstpreis des Landes Salzburg ist ein österreichischer Kunstpreis, der alternierend für Musik, Literatur und Bildende Kunst vergeben wird. Er gliedert sich in Hauptpreis und Nominierungen. Er wird durch das Land Salzburg seit 2001… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”