Uwe Ernst

Uwe Ernst
Uwe Ernst bei der Arbeit

Uwe Ernst (* 1947 in Göppingen) ist ein deutscher Maler und Zeichner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Uwe Ernst studierte von 1966 bis 1967 an der Freien Kunstschule e.V. Stuttgart und von 1967 bis 1974 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart freie Malerei bei den Professoren Albrecht Appelhans und Rudolf Haegele. Er ist seit 1974 freischaffend.

Uwe Ernst lebt und arbeitet seit 1989 in Böbingen an der Rems. Er ist mit der Vokalperformerin Dorothea Ernst verheiratet und hat eine Tochter.

Uwe Ernst ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und dem Verband Bildender Künstler und Künstlerinnen Württemberg e.V. (VBKW).

Werk

Seit 1974 arbeitet und experimentiert Uwe Ernst überwiegend mit schwarzer Kreide auf Papier. Er hat sich eine spezielle aufwendige Arbeitstechnik angeeignet, deren Palette vom feinsten Grauton bis zum tiefsten Schwarz reicht.

Freie Zeichnung und realistische Darstellung nehmen in den großformatigen malerischen Zeichnungen gleichwertig aufeinander Bezug. Ernsts figürliche Zeichnungen sind höchst kritische Beobachtungen menschlichen und gesellschaftlichen Treibens unserer Zeit.

Die immer wieder in seinen Arbeiten auftauchenden Gegenstände wie Hüte, Trichter, Räder, Zangen und Gefäße stehen im Dialog mit der Kreatur, deren existentielle Gefährdung und Ängste der Künstler in seinen Bildern zum Ausdruck bringt.

Seine Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.

Das Multimedia-Projekt »Im Prinzip: Hoffnung« 

Uwe Ernst: Das Abendmahl, schwarze Kreide auf Papier, 147,5 x 223 cm, 2002

Im Jahr 2002 entsteht ein Bilderzyklus zur Matthäus-Passion. Die Gmünder Tagespost schreibt dazu: »Ernsts Kreidebilder sind keine Illustration des Evangelistentextes mit herkömmlicher Symbolik, sondern ihm ist eine völlig neue ausdrucksmächtige Ikonografie gelungen.« [1]

Der Zyklus wird zur Grundlage des Multimedia-Projekts »Im Prinzip: Hoffnung. Audiovisuelles Konzert zur Mechanik des Leidens. Fünf Szenen für Bilder und Klänge aus schwarzer Kreide«, welches am 20. Oktober 2002 im Ostalbkreishaus Aalen zur Uraufführung kommt.

Neben Uwe Ernst und der Vokalistin Dorothea Ernst arbeiten noch zwei andere Künstlerpersönlichkeiten an dem Projekt mit. Die Schwäbische Post schreibt dazu: »In dem Audiokünstler Otto Kränzler und dem Videokünstler Roland Barth fanden die Ernstens kongeniale Partner. Während der seit vielen Jahren mit bildenden Künstlern und Musikern an internationalen Projekten arbeitende Komponist und Tonmeister Kränzler die Kreidetöne in einem komplizierten elektronischen Verfahren in eine Form von Musik umsetzt und dabei die Stimme der gefragten Extremvokalistin Dorothea Ernst verfremdet mit einbezieht, hat der ungemein innovative Filmautor und Multimediaentwickler Roland Barth die Bilder per Videotechnik digital bearbeitet.« [2]

Einzelausstellungen (Auswahl)

Uwe Ernst: Zur Liebe nach Oben, schwarze Kreide auf Papier, 143 x 212 cm, 2004
Uwe Ernst: Mahlwerk I, schwarze Kreide auf Papier, 37,5 x 64 cm, 2008
Uwe Ernst: Die Dekadenz (der Verfall), schwarze Kreide auf Papier, 137,5 x 207 cm, 2009
1974 Galerie Wendelin Niedlich, Stuttgart
1976 Kunstverein Osterholz-Scharmbeck
1978 Kunstverein Heilbronn
1985 Galerie Ventzki, Göppingen
1986 Städtische Galerie Plochingen
Galerie Geiger, Kornwestheim
1987 Kunstverein Ellwangen e.V.
Evangelische Akademie Bad Boll
1989 Kunstverein Balingen
Katholische Akademie der Diözese Rottenburg, Weingarten
1992 Galerie im Kornhauskeller, Ulm
1998 Galerie Brandstätter, Öhningen
2000 Rathausgalerie Aalen
2001 SWR Baden-Baden, Galerie in Haus der Hörfunkdirektion
2002 Galerie am Schwarzen Meer Bremen
Landratsamt Aalen, Uraufführung »Im Prinzip: Hoffnung«
2006 Kornhausgalerie Weingarten
2007 Kunstforum Weil der Stadt e.V.
Museum Theo Kerg, Schriesheim
2008 Kunstverein Mosbach, Altes Schlachthaus
Galerie Wendelinskapelle, Marbach
2009 Kunstverein Schwäbisch Gmünd
Galerie Stihl, Waiblingen Begleitausstellung zu »Bildergeschichten von Wilhelm Busch bis Robert Gernhardt«
2010 Rathausgalerie Walldorf
Landratsamt Aalen, Buchvorstellung »Ernst ist die Kunst, heiter das Leben«

Seit 1974 zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen.

Literatur über Uwe Ernst

  • Uwe Ernst Zeichnungen. Mit Beiträgen von Reinhard Döhl und Wolfgang Nussbaumer. 1987.
  • Horst Brandstätter: Festbündel zum 60. Geburtstag des Buchhändlers Wendelin Niedlich, Gifkendorf, Merlin Verlag, 1987, ISBN 3-926112-04-2.
  • Reinhard Döhl (Hrsg.): Kunst Handwerk Kunst, Kornwestheim 1986.
  • Reinhard Döhl: Das schwarze Loch, 1992.
  • August Heuser, Wolfgang Nussbaumer: Uwe Ernst Katalog, 1998.
  • Ernst ist die Kunst, heiter das Leben – Das Künstlerpaar Uwe und Dorothea Ernst. Mit Beiträgen von Dorothea Ernst, Günter Guben, Helmut Herbst, Otto Kränzler, Wendelin Niedlich und Wolfgang Nussbaumer, 2009, ISBN 978-3-00-029208-8.

Film über Uwe Ernst

  • Roland Barth: Technik: Schwarze Kreide auf Papier – Der Zeichner Uwe Ernst bei der Arbeit, 1997, 29 Minuten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. -uss: »Die Passion des Uwe Ernst«. In: Gmünder Tagespost vom 22. Oktober 2002
  2. Wolfgang Nussbaumer: »Zur Mechanik des Leidens in der Kreidezeit«. In: Schwäbische Post vom 16. Oktober 2002

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