- Uwe Menzel
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Uwe Menzel (* 1974 in Potsdam) ist ein deutscher Musiker und Sänger des deutschen Rock against Communism. Er spielte in verschiedenen Bandprojekten und hatte eigenständige Bands. Sein Spitzname „Uwocaust“ spielt gezielt auf den Holocaust an.[1] Er gilt als ein Hauptakteur in Brandenburg bei der Förderung von rechtsextremistischen Nachwuchsbands[2][3][4] und unterhält Kontakte zur rechtsextremistischen Musikszene in Sachsen-Anhalt.[5]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bekannt wurde Menzel mit seinem ersten Bandprojekt, „Proissenheads“, die dumpfe Rassismus-Klischees[6] verbreitete und bundesweit bei Konzerten der verbotenen Gruppierung Blood & Honour auftrat.[7] Diese Band probte von 1995 bis 1998 im Rahmen eines integrativen Jugendprojektes in einem städtischen Jugendclub in Potsdam, bis im Jugendamt bekannt wurde, dass die Band als rechtsextrem eingestuft worden war.[8] Menzel selbst bezeichnete die Gaskammern als nützlichste Erfindung der Menschheit.[9]
Ein weiterer Medienskandal war die Enttarnung des V-Mannes Carsten S. im Juli 2000. Er sollte Informationen aus der Szene an den Verfassungsschutz weitergeben. S. war eines fremdenfeindlich motivierten Gewaltverbrechens wegen vorbestraft. Außerdem war S. an einem illegalen Waffenhandel beteiligt. Das Amtsgericht Potsdam legte Menzel und Carsten S. in diesem Zusammenhang eine Geldstrafe auf. Carsten S. wurde nach seiner Enttarnung in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen.[10]
Musikstil und Texte
Musikalisch ist jedes individuelle Projekt sehr unterschiedlich. Die Projekte Burn Down und Bloodshed fallen im Gegensatz zu Uwocaust und Alte Freunde und Proissenheads in den Bereich Hatecore.[11] Da viele seiner Werke indiziert wurden, versucht Menzel durch das Growling bestimmte Stellen in seinen Texten selbst zu zensieren, was bisher nicht jedes seiner Alben vor der Indizierung bewahren konnte. Oft wird dabei die Antifa angeprangert oder angebliche Ungerechtigkeiten in der Bundesrepublik Deutschland. Auch die Justiz wird der Ungerechtigkeit bezichtigt, so zum Beispiel im Lied „Blind“ von Bloodshed.
Diskografie
Proissenheads
- 1995 - Proissen (Demo Kassette, Eigenproduktion)
- 1997 - Split EP - Sachsens Glanz und Preußens Gloria mit "Die Moite"
- 1999 - Jung und Stolz (indiziert)
- 1999 - Bruderkrieg (indiziert)
- 2001 - Mordkommando
- 2001 - Engel der Sünde (indiziert)
Aryan Brotherhood
- 1998 - German - British Terrormachine Vol. 1
- 2003 Fanatiker (indiziert)
- 2004 - C.O.T.L. Tag X
- 2004 - Anpassung ist Feigheit - Sturm über Europa
- 2007 - Split EP - Hass schürender Lärm 2 mit " Macht & Ehre & Die Barbaren"
- 2009 - Solidarität 3 - Rosarot
Bloodshed
- 2003 - Außer Kontrolle (indiziert)
- 2004 - Asche zu Asche (indiziert)
- 2005 - Sampler - European Sons of Glory
- 2006 - Wut (indiziert)
- 2007 - Zorn
- 2007 - Split EP - Die Söhne Potsdams 2 mit „Cynic & Lost Souls“
- 2011 - In Anerkennung - Patriae inserviendo consumer
- 2011 - Wenn die Flüsse rot sich färben
Burn Down
- 2005 - Tag der Rache
- 2007 - Gift für die Ohren mit XxX (indiziert)
- 2008 - Zyklon Sturm der Vergeltung
Uwocaust und alte Freunde
- 2009 - Feindbild
- 2010 - Sprengstoffmelodien
- 2010 - NPD-Schulhof-CD - Freiheit statt BRD
Einzelnachweise
- ↑ Ministerium des Innern, Brandenburg: Verfassungsschutzbericht 2000. Herausgegeben 2001,Seite 99 (PDF).
- ↑ Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2009, S. 101
- ↑ Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2008, S. 94
- ↑ Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2007, S. 72
- ↑ Gemeinsames Lagebild der Verfassungsschutzbehörden Brandenburg und Sachsen-Anhalt zur aktuellen Entwicklung im Rechtsextremismus 2009, S. 37
- ↑ Ministerium des Innern, Brandenburg: Verfassungsschutzbericht 1998. Herausgegeben 1999, Seite 24 (PDF)
- ↑ Heike Klefner: Endpunkt einer jahrelangen Entwicklung. In: taz vom 12. Februar 2001
- ↑ Ministerium des Innern, Brandenburg: Verfassungsschutzbericht 1998. Herausgegeben 1999, Seite 24 (PDF)
- ↑ Heike Klefner: Endpunkt einer jahrelangen Entwicklung. In: taz vom 12. Februar 2001
- ↑ Noch ein V-Mann-Fall auf der Seite des Verfassungsschutzes Brandenburg vom 9. Dezember 2002
- ↑ Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V., Argumente & Kultur gegen Rechts e.V.(Hrsg.): Argumentationshilfe gegen die „Schulhof-CD“ der NPD Sachsen-Anhalt zur Landtagswahl 2011 Magdeburg und Bielefeld, März 2011 Seite 7 (PDF).
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