VDAX-NEW

VDAX-NEW
VDAX-NEW

VDAX-NEW vs. DAX
VDAX-NEW vs. DAX

ISIN DE000A0DMX99
WKN A0DMX9
Symbol V1X
RIC .V1Xi
Bloomberg-Code V1X

Der VDAX-NEW ist ein von der Deutschen Börse AG berechneter und veröffentlichter Volatilitätsindex. Er misst die implizite Volatilität für den deutschen Aktien-Leitindex DAX – also dessen erwartete Schwankungsbreite – für den Zeitraum der nächsten 30 Tage und wird in annualisierter Form notiert. Der Berechnung liegen die an der Terminbörse EUREX gehandelten »at-the-money«- und »out-of-the-money«-DAX-Optionen zu Grunde. Ein hoher VDAX-NEW-Wert weist auf einen unruhigen Markt hin, niedrige Werte lassen eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten. Der VDAX-NEW wird daher auch als »Angstbarometer« bezeichnet. Über die Richtung der Änderung, also steigende oder sinkende Kurse, gibt er grundsätzlich keinen Aufschluss, allerdings sind die historischen Höchststände in schwierigen Marktphasen erreicht worden. Den bislang höchsten Tagesschlusskurs erzielte der VDAX-NEW mit einem Indexstand von 83,23 Punkten auf dem Höhepunkt der Finanzkrise am 16. Oktober 2008.

Im Unterschied zu seinem Vorgänger, dem VDAX, lässt sich der VDAX-NEW mit einem Portfolio von am Terminmarkt tatsächlich gehandelten Optionen auf den DAX als Basiswert replizieren. Damit ist er grundsätzlich für Investments geeignet, die die Volatilität als eigene Assetklasse handelbar machen sollen.

Der VDAX-NEW wird börsentäglich seit dem 18. April 2005 von 9:15 bis 17:30 Uhr minütlich ermittelt. In einer Rückrechnung stellt die Deutsche Börse eine historische Zeitreihe des VDAX-NEW auf täglicher Basis seit dem 2. Januar 1992 zur Verfügung.[1]

Die Methodik zur Berechnung des VDAX-NEW wurde von der Deutschen Börse in Kooperation mit der Investmentbank Goldman Sachs entwickelt. Nach derselben Berechnungsmethode werden auch der VSTOXX (Volatilitätsindex für den Dow Jones Euro Stoxx 50 Aktienindex) und der VSMI (Volatilitätsindex für den Swiss Market Index) berechnet.

Der VDAX-NEW soll den bezüglich Laufzeit und Berechnungsmethode abweichenden VDAX mittelfristig ablösen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Subindizes

Neben dem Hauptindex werden für den VDAX-NEW acht Subindizes für Optionslaufzeiten von einem Monat bis zu 2 Jahren[3] veröffentlicht. Die Subindizes berechnen sich aus der Varianz eines speziell konstruierten Optionsportfolios, das ausschließlich auf Schwankungen des Basiswertes, also des DAX, reagiert. Der Hauptindex VDAX-NEW wird aus den beiden nächsten Subindizes auf 30 Tage interpoliert.

Die Verfallstage der den Subindizes zu Grunde liegenden Optionen lassen sich aus dem jeweiligen Indexkürzel V1mj ableiten. Dabei bezeichnet m den Verfallsmonat, beginnend mit A für den Januar bis L für den Dezember; j steht für die letzte Stelle des Verfallsjahres (0, ... ,9). Der mit VML9 bezeichnete Index bezeichnet also den Subindex mit Optionsfälligkeitstag am dritten Freitag im Dezember 2009.

Die Deutsche Börse veröffentlicht zusätzlich Subindizes, die an eine feste Laufzeit gebunden sind, unter festen ISINs. Die jeweiligen Optionen mit festem Ablaufdatum wechseln dabei die Subindexzugehörigkeit entsprechend ihrer zum jeweiligen Termin noch ausstehenden Restlaufzeit.

Berechnungsbeispiel

Bei einem angenommenen Indexstand des DAX von 5.000 Punkten und des VDAX-NEW von 25 (Prozent-)Punkten erwarten die Marktteilnehmer eine Schwankung des DAX in den nächsten 30 Tagen im Bereich von

5.000 \pm 5000 \cdot 25% \cdot \sqrt{30 \over 365} \approx 5.000 \pm 358

Punkten, was einem DAX-Stand zwischen 4.642 und 5.358 entspricht. Dabei muss von der annualisierten Darstellung über den Wurzelterm auf den Zeitraum von 30 Tagen umgerechnet werden.

Unterschied zum VDAX

Gegenüber dem VDAX weist der VDAX-NEW einige Unterschiede auf:

  • Während der VDAX-NEW aus den beiden nächsten Subindizes auf 30 Tage interpoliert wird, liegt dem VDAX eine Optionslaufzeit von 45 Tagen zu Grunde.
  • Der VDAX basiert nicht auf tatsächlich gehandelten Optionen, sondern auf fiktiven Optionspreisen. Während für die Berechnung des VDAX ein theoretisches Optionspreismodell benötigt wird, ermittelt sich der VDAX-NEW aus der Varianz eines speziellen Optionsportfolios.
  • Der Berechnung des VDAX liegen ausschließlich »at-the-money«-Optionen zu Grunde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. VDAX-NEW and Sub-Indices. Deutsche Börse AG, 23. Januar 2006, abgerufen am 7. November 2009.
  2. Webseite der Deutschen Börse AG zum VDAX-NEW
  3. Die an der EUREX gehandelten Optionen laufen in der Regel immer am dritten Freitag des jeweiligen Fälligkeitsmonats um 13:00 Uhr ab. Die VDAX-NEW-Subindizes geben daher genau genommen die Volatilitäten bis zu den entsprechenden Optionsverfalltagen an. In diesem Sinne basieren die Subindizes des VDAX-NEW auf Optionsrestlaufzeiten von 1, 2, 3, 6, 9, 12, 18 und 24 Monaten.

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