Volatilitätsindex

Volatilitätsindex
Volatilitätsindizes für bekannte Aktienindizes
Volatilitätsindex Basiswert Betrachtungszeitraum
VDAX-NEW DAX 30 Tage
VDAX DAX 45 Tage
VSTOXX EURO STOXX 50 30 Tage
VSMI SMI 30 Tage
VIX S&P 500 30 Tage

Ein Volatilitätsindex misst die implizite Volatilität[1] eines Börsenindex, also dessen aktuell von den Marktteilnehmern für einen gewissen Zeitraum in der Zukunft erwartete Schwankungsintensität. So misst der VDAX-NEW die implizite Volatilität des DAX für die nächsten 30 Tage. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Indexstände üblicherweise in annualisierter Form notiert, d.h. beim VDAX-NEW wird die für 30 Tage ermittelte implizite Volatilität durch Multiplikation mit \sqrt{365/30} auf ein Jahr hochgerechnet[2].

VDAX-NEW und DAX im Vergleich

Volatilitätsindizes auf Aktienindizes sind negativ mit den ihnen zu Grunde liegenden Basiswerten korreliert. Ein hoher Indexstand weist auf einen unruhigen Markt hin, niedrige Werte lassen eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten. Über die Richtung der Änderung, also steigende oder sinkende Kurse, gibt der Indexstand grundsätzlich zwar keinen Aufschluss, allerdings wurden die historisch höchsten Indexstände auf den Höhepunkten von Finanzkrisen erzielt. Volatilitätsindizes werden daher auch als »Angstbarometer« bezeichnet. Sie streben in einem Mean-Reversion-Prozess immer wieder zu einem mittleren Indexstand zurück.

Bei »modernen« Volatilitätsindizes wie VDAX-NEW, VSTOXX, VIX oder VSMI wird die implizite Volatilität des Basiswertes als Wurzel aus der erwarteten quadrierten Varianz eines spezielles Portfolios von realen, an Terminbörsen gehandelten Optionen auf den jeweiligen Aktienindex errechnet. Damit sind die Indizes replizierbar, was die Entwicklung von Derivaten, die ihrerseits den Volatilitätsindex selbst als Basiswert haben, erleichtert. Volatilität kann damit als eigene Assetklasse handelbar gemacht werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Von der impliziten Volatilität zu unterscheiden ist die historische Volatilität.
  2. Sog. Wurzel-T-Regel.

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