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Performanceindex ISIN DE0008469008 WKN 846900 Symbol DAX RIC ^GDAXI Bloomberg-Code DAX <Index> Kursindex ISIN DE0008467440 WKN 846744 Symbol DAXK RIC ^GDAXIP Bloomberg-Code DAXK <Index> Der DAX, ursprünglich für Deutscher Aktienindex[1], ist der wichtigste deutsche Aktienindex. Er spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten, an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmen wider (sog. Blue Chips) und wird seit Mai 1999 nur noch anhand der Xetra-Werte ermittelt. Zunächst war der DAX nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den anderen etablierten deutschen Aktienindizes gedacht. Inzwischen hat er diese an Bekanntheit hinter sich gelassen und ist als Leitindex für den deutschen Aktienmarkt national und international etabliert.
Der DAX wurde gemeinsam von der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt und am 1. Juli 1988 eingeführt. Er setzt den Index der Börsen-Zeitung fort, für den die Geschichte bis 1959 zurückgeht. Für den 31. Dezember 1987 ist er auf 1.000 Indexpunkte normiert worden.
Der DAX wird sowohl als Performance- als auch als Kursindex veröffentlicht. Übliche Konvention ist, dass unter der umgangssprachlichen Bezeichnung DAX der Performanceindex verstanden wird. Anders z. B. der EURO STOXX 50 Aktienindex europäischer Standardwerte, bei dem üblicherweise vom Kursindex die Rede ist. Beim Performanceindex werden die Dividenden aus den im DAX enthaltenen Titeln in den Index reinvestiert, während sie beim Kursindex unberücksichtigt bleiben.
DAX ist ein Produkt und eingetragene Marke der Deutsche Börse AG.[2]
Inhaltsverzeichnis
Weitere DAX-Indizes
Im Frühjahr 1994 wurde der sogenannte DAX 100 eingeführt. Dieser Index sollte die Wertentwicklung der 100 liquidesten Werte des Aktienmarkts dokumentieren. Mit Einführung des MDAX 1996 umfasste er die 30 Werte des DAX und die 70 des MDAX. Durch die Änderung des MDAX auf 50 Werte trat an die Stelle des DAX 100 der HDAX. Der CDAX umfasst dagegen alle in Frankfurt gehandelten Aktien. Der SDAX umfasst 50 kleinere Werte hinter dem MDAX.
Als sogenannten Strategy Indice gibt es u. a. den ShortDAX. Er ist umgekehrt proportional zur Entwicklung des DAX und ermöglicht so Anlegern, die nur Long-Positionen eingehen können, die Partizipation an negativen Kursentwicklungen. Verliert beispielsweise der DAX 5 %, dann legt der ShortDax um eben soviel Prozent zu. Dadurch haben z. B. Indexanbieter die Möglichkeit, ein Produkt zu offerieren, das leicht nachvollziehbar negative Entwicklungen des DAX berücksichtigt und dem „Käufer“ Möglichkeiten eröffnet, auch an negativen Kursentwicklungen teilzuhaben.
Daneben gibt es auch Branchenindizes wie seit 2007 den ÖkoDAX für Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien oder Strategieindizes wie den DivDAX für dividendenstarke Unternehmen.
Die implizite Volatilität, also die erwartete Schwankungsbreite des DAX für den Zeitraum der nächsten 30 Tage misst der VDAX-NEW, ein ebenfalls von der Deutschen Börse AG veröffentlichter Volatilitätsindex. Sein Vorgänger, der VDAX, gibt die implizite Volatilität des DAX über 45 Tage auf Grundlage eines anderen methodischen Ansatzes an. Beide Volaindizes werden in annualisierter Form notiert.
Die Eurex bietet Optionen (ODAX) und Futures (FDAX) auf den DAX an.
Berechnung
Zur Indexberechnung, die auf der Indexformel von Étienne Laspeyres basiert, werden die DAX-Gesellschaften unterschiedlich gewichtet. Es zählt hierbei nur die Marktkapitalisierung der sich in Streubesitz befindlichen Aktien (d. h. alle Aktien, die sich nicht im Besitz eines Eigentümers befinden, der über 5 % der Aktien besitzt).
Der Index basiert auf den Kursen des elektronischen Handelssystems Xetra. Seine Berechnung beginnt börsentäglich ab 9:00 Uhr MEZ/MESZ, sobald für alle 30 DAX-Unternehmen eine Kursnotierung vorliegt, spätestens jedoch um 9:03 Uhr. Solange für einzelne Aktien keine Eröffnungskurse vorliegen, werden die jeweiligen Schlusskurse des Vortages zur Berechnung herangezogen. Er endet mit den Kursen der Xetra-Schlussauktion, die um 17:30 Uhr MEZ startet. Bis zum 31. Dezember 2005 wurde der DAX so im 15-Sekunden-Takt berechnet, seit 1. Januar 2006 jede Sekunde.
Nach der Schlussauktion berechnet die Deutsche Börse AG den L-DAX (Late DAX). Er ist ein Indikator für die Wertentwicklung des DAX nach Xetra-Handelsschluss. Basis ist der Parketthandel an der Frankfurter Wertpapierbörse. Der L-DAX wird börsentäglich zwischen 17:45 Uhr und 20:00 Uhr MEZ berechnet.
Noch wichtiger als der L-DAX ist allerdings der X-DAX, der börsentäglich von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr und von 17:45 Uhr bis 22:00 Uhr berechnet wird. Basis sind die Preise der an der Terminbörse Eurex gehandelten DAX-Future mit der geringsten Restlaufzeit sowie die offiziellen Euribor-Zinssätze der EZB. Der X-DAX ist ein relativ sicherer vor- und nachbörslicher Indikator für die DAX-Entwicklung, da die US-Märkte vollständig zeitlich abgedeckt werden.
Unternehmen im DAX
Auswahlkriterien
Damit ein Unternehmen in den DAX aufgenommen wird, muss es im Prime Standard gelistet sein, fortlaufend in Xetra gehandelt werden und mindestens einen Streubesitz von 10 % aufweisen. Außerdem muss das Unternehmen einen Sitz oder den Schwerpunkt seines Handelsumsatzes an Aktien in Deutschland haben. Als Sitz des Unternehmens kann sowohl der juristische Sitz als auch das operative Hauptquartier, also der Sitz der Geschäfts- beziehungsweise Verwaltungsführung gelten.
Unter den Unternehmen, welche diese Grundvoraussetzungen erfüllen, erfolgt die weitere Auswahl anhand folgender zwei Merkmale:
- Orderbuchumsatz in Xetra und im Frankfurter Parketthandel
- Streubesitz-Marktkapitalisierung (Freefloat-Marktkapitalisierung)
Eine Anpassung des DAX findet nach folgenden vier Regeln statt:
- Fast-Exit (45/45)
- Ein Unternehmen wird aus dem DAX genommen, wenn es nach einem der beiden Kriterien (Börsenumsatz oder Marktkapitalisierung) nicht mehr zu den 45 größten Unternehmen gehört, ein Nicht-Index-Wert aber bei der Marktkapitalisierung mindestens Rang 35 und beim Börsenumsatz mindestens Rang 45 erreicht.
- Fast-Entry (25/25)
- Ein Unternehmen wird neu in den DAX aufgenommen, wenn es nach beiden Kriterien mindestens zu den 25 größten Unternehmen zählt. Aus dem DAX scheidet dann jener Wert aus, welcher in mindestens einem der beiden Kriterien einen Rang schlechter als 35 (falls ein solcher existiert) ist und die niedrigste Marktkapitalisierung aufweist.
- Regular-Exit (40/40)
- Ein Unternehmen wird aus dem DAX genommen, wenn es nach einem der beiden Kriterien nicht mehr zu den 40 größten Unternehmen gehört, ein Nicht-Index-Wert aber in beiden Kriterien mindestens Rang 35 erreicht.
- Regular-Entry (30/30)
- Ein Unternehmen wird neu in den DAX aufgenommen, wenn es nach beiden Kriterien mindestens zu den 30 größten Unternehmen zählt und sofern ein Indexwert existiert, der nach mindestens einem Kriterium nicht mehr zu den 35 größten Unternehmen zählt.
Nur jeweils zum ordentlichen Anpassungstermin im September werden alle vier Regeln angewendet. Die Fast-Exit- und Fast-Entry-Regel finden dagegen auch an den außerordentlichen Anpassungsterminen im März, Juni und Dezember Anwendung. Außerordentliche Aktualisierungen werden außerdem im Fall von Insolvenzen eines Unternehmens vorgenommen oder falls ein Unternehmen die anfangs genannten Grundvoraussetzungen nicht mehr erfüllt.
Zudem kann in Ausnahmefällen, wie zum Beispiel kurzfristig angekündigte Übernahmen oder signifikante Veränderung des Freefloat, der Vorstand der Deutsche Börse AG in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Aktienindizes von diesen Regeln abweichen.
Gewichtung
Die Werte im DAX werden entsprechend ihrer Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichtet. Maßgeblich ist also nicht der gesamte Börsenwert oder das gesamte Kapital eines Unternehmens, sondern nur der Wert der frei handelbaren Aktien (engl. free float) der im DAX vertretenen Aktiengattung. Festbesitz, das ist der Besitz von Großaktionären, welche 5 % oder mehr dieser Aktien halten, bleibt für die Gewichtung unberücksichtigt. Zum Festbesitz zählen auch eigene Aktien, welche das herausgebende Unternehmen selbst hält, unabhängig von der Höhe des Anteils.
Aufgrund von Änderung beim Aktienbesitz, aber vor allem aufgrund von Kursveränderungen ändert sich die tatsächliche Streubesitz-Marktkapitalisierung fortwährend. Die Gewichtung wird dabei bei jeder sekündlichen Neuberechnung des DAX auf Basis der aktuellen Kurse ebenfalls neu berechnet. Änderungen des Streubesitz-Anteils werden dagegen von der Deutschen Börse nur zu den vierteljährlichen Anpassungsterminen erfasst und fließen erst dann in die Gewichtung ein. Dies führte zu Situationen, in denen sich ein Aktienkurs in Echtzeit einem veränderten Freefloat anpasst, dem aber in der Gewichtung erst zeitverzögert entgegenwirkend Rechnung getragen wird. Auf die Kapriolen der Volkswagen Stammaktie hin führte die Deutsche Börse im November 2008 zusätzliche Regeln ein, um derartigen extremen Verzerrungen entgegenzuwirken. Ein Wert kann demnach zwischen Anpassungsterminen aus dem Index genommen werden, falls seine Gewichtung 10 % überschreitet und die historische 30-Tages-Volatilität des Aktienkurses 250 % übersteigt.[3]
Zusammensetzung
Die Tabelle zeigt alle Unternehmen im DAX (Stand 25. Oktober 2010).[4]
Name Streubesitz (Mio. €) Indexgewicht (%) Branche Adidas 8.997,34 1,6914 Sportartikel Allianz 37.862,74 7,1178 Versicherungen BASF 41.120,29 7,7302 Chemie Bayer 42.223,96 7,9377 Chemie und Pharma Beiersdorf 4.212,88 0,7920 Drogerie- und Kosmetikgüter BMW 15.240,68 2,8651 Automobilproduktion Commerzbank 4.688,73 0,8814 Banken Daimler 35.338,78 6,6434 Automobilproduktion Deutsche Bank 28.585,71 5,3738 Banken Deutsche Börse 9.422,19 1,7713 Sonstiger Handel Deutsche Post 10.967,58 2,0618 Gütertransport Deutsche Telekom 30.770,81 5,7846 Kommunikationsdienste E.ON 41.255,21 7,7556 Energieversorgung Fresenius Medical Care 8.314,51 1,5630 Medizintechnik Fresenius SE 4.674,08 0,8787 Medizintechnik HeidelbergCement 5.009,54 0,9417 Baumaterial und -komponenten Henkel 7.075,74 1,3302 Drogerie und Kosmetikgüter Infineon 5.025,10 0,9447 Halbleiterindustrie K+S 6.177,38 1,1613 Chemie Linde 16.537,22 3,1088 Industriegase und Anlagenbau Lufthansa 6.049,36 1,1372 Fluggesellschaften MAN 7.457,19 1,4019 Fahrzeuge und Maschinen Merck 4.638,50 0,8720 Pharma Metro 5.961,64 1,1207 Kaufhäuser Munich Re 17.419,19 3,2746 Versicherungen RWE 21.221,46 3,9894 Energieversorgung SAP 32.697,41 6,1468 Standardsoftware Siemens 53.180,21 9,9974 Elektrotechnik ThyssenKrupp 7.840,34 1,4739 Stahl Volkswagen 11.975,80 2,2513 Automobilproduktion Zusammensetzungshistorie
Seit der Einführung des DAX am 1. Juli 1988 wurden zahlreiche Anpassungen an seiner Zusammensetzung vorgenommen. Ursprünglich waren folgende Werte Bestandteil des Index, die mit * gekennzeichneten Unternehmen sind bis heute ununterbrochen im DAX vertreten, die mit (*) gekennzeichneten Aktiengesellschaften sind durch Nachfolgeunternehmen bis heute ununterbrochen im DAX vertreten:
- Allianz *
- BASF *
- Bayer *
- Bayerische Hypotheken- und Wechselbank
- Bayerische Vereinsbank
- BMW *
- Commerzbank *
- Continental
- Daimler-Benz (*)
- Degussa (firmiert heute als Evonik Degussa)
- Deutsche Bank *
- Deutsche Babcock (firmiert heute als Babcock Borsig)
- Deutsche Lufthansa *
- Dresdner Bank
- Feldmühle Nobel
- Henkel *
- Hoechst
- Karstadt (firmierte als Arcandor (insolvent), zwischenzeitlich KarstadtQuelle)
- Kaufhof (*)
- Linde *
- MAN *
- Mannesmann
- Nixdorf
- RWE *
- Schering
- Siemens *
- Thyssen (*)
- Veba (*)
- Viag (*)
- Volkswagen *
Ausgehend von dieser anfänglichen Zusammensetzung wurden folgende Veränderungen vorgenommen:[5]
Datum Ausgeschiedene
UnternehmenAufgenommene
UnternehmenUrsache / Anmerkung 03.09.1990 Feldmühle Nobel Metallgesellschaft Übernahme von Feldmühle Nobel durch Stora Enso Nixdorf Preussag (heute TUI) Nixdorf geht in Siemens-Nixdorf auf 18.09.1995 Deutsche Babcock SAP Höhere Marktkapitalisierung von SAP 22.07.1996 Kaufhof METRO Zusammenschluss von Kaufhof und Metro Cash & Carry 23.09.1996 Continental Munich Re Abstieg in den MDAX wegen zu geringer Marktkapitalisierung[6] 18.11.1996 Metallgesellschaft Deutsche Telekom Börsengang der Telekom 22.06.1998 Bayerische Hypotheken-
und Wechselbankadidas Zusammenschluss von Vereinsbank und Hypobank zur HypoVereinsbank Bayerische Vereinsbank HypoVereinsbank 21.12.1998 Daimler-Benz DaimlerChrysler
(heute Daimler)Zusammenschluss von Daimler-Benz mit Chrysler 22.03.1999 Degussa Degussa-Hüls
(heute Evonik Degussa)Verschmelzung der Degussa AG auf die Hüls AG und Umbenennung in Degussa-Hüls AG 25.03.1999 Thyssen ThyssenKrupp Zusammenschluss von Thyssen und Krupp 20.09.1999 Hoechst Fresenius Medical Care Zusammenschluss von Hoechst und Rhône-Poulenc zu Aventis 14.02.2000 Mannesmann Epcos Übernahme von Mannesmann durch Vodafone 19.06.2000 Veba E.ON Zusammenschluss von Veba und Viag zu E.ON VIAG Infineon 18.12.2000 Degussa-Hüls Degussa Verschmelzung der Degussa-Hüls AG und der SKW Trostberg AG auf die neue Degussa AG 19.03.2001 KarstadtQuelle Deutsche Post Börsengang der Deutschen Post 23.07.2001 Dresdner Bank MLP Vz. Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz 23.09.2002 Degussa Altana Zu geringe Marktkapitalisierung der Degussa AG nach weitgehender Annahme des Übernahmeangebots durch die RAG AG 23.12.2002 Epcos Deutsche Börse Fast-Exit von Epcos, da Epcos bei der Marktkapitalisierung nur Rang 52 belegt[7] 22.09.2003 MLP Continental Regular-Exit von MLP, da MLP sowohl beim Handelsumsatz als auch bei der Marktkapitalisierung nicht mehr die DAX-Kriterien erfüllte; Erstes Unternehmen, dem Wiederaufnahme in den DAX gelingt 31.01.2005 Lanxess Lanxess wird von Bayer abgespalten. Um Verzerrungen in der DAX-Berechnung zu vermeiden, umfasste der DAX am 31. Januar 2005 bisher einmalig 31 Werte. Mit dem Schlusskurs von Lanxess wurde die Gewichtung von Bayer zum 1. Februar 2005 neu berechnet und Lanxess wurde wieder aus dem DAX genommen. 01.02.2005 Lanxess 19.12.2005 HypoVereinsbank Hypo Real Estate Übernahme der HypoVereinsbank durch die UniCredit 18.09.2006 Schering Postbank Übernahme von Schering durch Bayer 18.06.2007 Altana Merck Nach dem Verkauf der Pharmasparte an Nycomed, zu geringe Marktkapitalisierung von Altana[8] 22.09.2008 TUI K+S Fast-Entry von K+S, niedrige Marktkapitalisierung von TUI[9] 22.12.2008 Continental Beiersdorf Fast-Exit von Continental durch geringe Freefloat-Marktkapitalisierung nach der Akquisition durch die Schaeffler Gruppe 22.12.2008 Hypo Real Estate Salzgitter Fast-Exit von Hypo Real Estate durch geringe Freefloat-Marktkapitalisierung nach der Teilakquisition durch den US-Investor J. Christopher Flowers sowie herbe Verluste im Rahmen der Finanzkrise ab 2007 23.03.2009 Deutsche Postbank Fresenius Höhere Marktkapitalisierung 23.03.2009 Infineon Hannover Rück Höhere Marktkapitalisierung; Infineon wurde am 21. September 2009 als zweites Unternehmen erneut in den DAX aufgenommen 21.09.2009 Hannover Rück Infineon Regular-Exit der Hannover Rück, da sie beim Handelsumsatz nicht mehr die DAX-Kriterien erfüllte[10] 23.12.2009 Volkswagen Stammaktien Volkswagen Vorzugsaktien Streubesitz unter 10% gesunken[11] 21.06.2010 Salzgitter HeidelbergCement HeidelbergCement mit über 50% Kursgewinn seit 2009; Salzgitter AG mit über 10% Kursverlust, während der DAX 30 Prozent gewann[12] Geschichte
Rückrechnung
Der DAX wird von der Deutschen Börse seit dem 1. Juli 1988 berechnet und startete bei 1.163,52 Punkten. Die Indexbasis liegt bei 1.000,00 Punkten per 31. Dezember 1987. Da Investoren nicht nur an der aktuellen Performance des Deutschen Aktienindex Interesse haben, sondern auch an der historischen, wurde dieser 1988 von Frank Mella, damals Redakteur bei der Börsen-Zeitung und Erfinder des DAX, auf täglicher Basis exemplarisch bis 1959 zurückgerechnet.
Mella verkettete den DAX am 30. Dezember 1987 mit den 30 Aktienwerten im Index der Börsen-Zeitung (BZ-Index), der wiederum aus einer Verknüpfung mit den 24 Werten im Hardy-Index des Bankhauses Hardy & Co. zum 1. April 1981 hervorgegangen ist und bis zum 28. September 1959 zurückreicht. Anders als im DAX und im BZ-Index berücksichtigte der Hardy-Index keine Dividenden. Hardy- und BZ-Index wurden viermal am Tag (um 12:00 Uhr, 12:30 Uhr, 13:00 Uhr und 13:30 Uhr) ermittelt. Die von Mella erzeugte Zeitreihe wird von der Deutschen Börse als offizielle Rückrechnung des DAX verwendet.
Längerfristige Rückrechnungen des Deutschen Aktienindex stützen sich vor allem auf den Index des Statistischen Bundesamtes, von dem bis 1948 zurückreichende monatliche Kurse zur Verfügung stehen und den Aktienindex des Statistischen Reichsamtes, der von 1922 bis 1943 ermittelt wurde.[13][14]
Indexentwicklung
Am 20. Juni 1985 schloss der DAX rechnerisch mit 1.007,18 Punkten erstmals über der Marke von 1.000 Punkten. Am 19. Oktober 1987 verbuchte der Index einen Tagesverlust von 9,39 Prozent. Grund war der Schwarze Montag an der New York Stock Exchange, als der Wert des Dow Jones Industrial Average um 22,6 Prozent einbrach. Am Montag, den 16. Oktober 1989, erlitt der DAX den größten Tagesabsturz seiner Geschichte. Er brach um 12,81 Prozent ein. Am Freitag zuvor war in den USA die Finanzierung der Fluggesellschaft UAL gescheitert. Am 19. August 1991 verbuchte der DAX einen Tagesverlust von 9,40 Prozent. Es war eine Reaktion auf den später gescheiterten Putsch gegen den sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow.
Am 20. März 1998 schloss der Index mit 5.001,55 Punkten zum ersten Mal über der Marke von 5.000 Punkten. Am 7. März 2000 erreichte der DAX mit 8.136,16 Punkten im Handelsverlauf und mit 8.064,97 Punkten auf Schlusskursbasis seine bis dahin höchsten Werte. Diese wurden erst mehr als sieben Jahre später, im Sommer 2007, übertroffen. Nach dem Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor (Dotcom-Blase) sank der DAX bis zum 12. März 2003 auf einen Schlussstand von 2.202,96 Punkten. Tiefer schloss der Index letztmals am 24. November 1995. Das war ein Rückgang um 72,7 Prozent gegenüber seinem Höchststand vom 7. März 2000.
Der 12. März 2003 markiert den Wendepunkt der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2003 war der DAX wieder auf dem Weg nach oben. Im Sommer 2007 konnten die bis dahin höchsten Stände vom März 2000 übertroffen werden: Am 16. Juli 2007 wurde mit 8.105,69 Punkten zunächst ein neuer Höchstwert beim Schlussstand erzielt, während bereits am 13. Juli 2007 im Handelsverlauf mit 8.151,57 Punkten das alte Allzeithoch übertroffen wurde.[15] Seit dem Tiefststand im März 2003 beträgt der Gewinn 267,9 Prozent.
Im Dezember 2007 waren erstmals die 30 größten deutschen börsennotierten Konzerne mehrheitlich im Besitz ausländischer Investoren. Gegenüber 2005 ist ihr Anteil um 20 auf nunmehr 53 Prozent gestiegen.[16]
Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der DAX wieder zu sinken. Ab Herbst 2008 wirkte sich die Krise zunehmend auf die Realwirtschaft aus. In Folge brachen die Aktienkurse weltweit ein. Am 9. Oktober 2008 schloss der DAX mit 4.887,00 Punkten erstmals seit dem 4. November 2005 unter der Grenze von 5.000 Punkten. Am 13. Oktober 2008 erlebte der DAX mit 11,40 Prozent den größten Tagesgewinn seiner Geschichte.[17] Zwei Wochen später, am 28. Oktober 2008, beendete der Index den Handel 11,28 Prozent höher als zum Vortagsschluss. Es war eine Reaktion auf die Rettungspläne der US-Regierung für die US-amerikanische Finanzbranche. Einen neuen Tiefststand erzielte der Index am 6. März 2009, als er den Handel mit 3.666,41 Punkten beendete. Seit dem Allzeithoch vom 16. Juli 2007 entspricht das einem Rückgang um 54,8 Prozent. Der 6. März 2009 bedeutete das Ende der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2009 war der DAX wieder auf dem Weg nach oben. Bis zum 2. Mai 2011 stieg er um 105,3 Prozent auf einen Schlussstand von 7.527,64 Punkten.
Die Abschwächung der globalen Konjunktur und die Verschärfung der Staatsschuldenkrise im Euroraum führten zu einem Kurseinbruch des deutschen Leitindex. Am 12. September 2011 beendete der DAX den Handel bei 5.072,33 Punkten. Der Verlust seit dem Höchststand am 2. Mai 2011 beträgt 32,6 Prozent.[18]
Short Squeeze der VW-Aktie 2008
Zu Schwankungen besonderer Art kam es Ende Oktober 2008, als sich Porsche in einem anderen Markt – dem für Derivate – das Recht gesichert hatte, bei Ausübung erstandener Call-Optionen auf VW St. über die absolute Mehrheit des Stimmrechts bei VW zu verfügen.[20] Als dies Porsche vier Tage vor der Veröffentlichung des Quartalergebnisses von VW bekannt gab, führte das in den Folgetagen zu einem heftigen short squeeze. Allein deswegen schnellte der DAX in die Höhe – der fair value der DAX future contracts jedoch nicht. Porsche übte seine Optionen aber nicht aus, sondern realisierte einen Spekulationsgewinn von mehr als 6 Mrd. Euro durch Barausgleich. Finanzinvestoren, die der Automobilindustrie gegenüber bearish eingestellt waren und bereits am Donnerstag der Woche davor Daimlers interim report mitverfolgt hatten, wurden dadurch in eine Klemme getrieben.[21] Zu diesem Zeitpunkt war die Stammaktie von VW die meist Leerverkaufte im DAX. Am 28. Oktober 2008 überschritt sie zeitweise die 1.000-Euro-Marke und erreichte eine gesamte Marktkapitalisierung, die die des weltgrößten Unternehmens ExxonMobil übertraf. Durch diese außerordentliche short covering rallye erhöhte sich die Gewichtung der Aktie im DAX 30 von ursprünglich 5,88 % im September auf 27,22 % zu Handelsschluss am 28. Oktober 2008.[22] An diesem Tag kündigte Dow Jones bereits an, den Streubesitz der VW St. Aktie in seinen Indizes zum freitäglichen Handelsbeginn hin auf 37,32 Prozent herabzusenken.[23] Auch die Deutsche Börse handelte zum Stichtag 3. November 2008, indem sie eine außerordentliche DAX-Indexneugewichtung vornahm und dabei eine Kappungsgrenze von zehn Prozent für die Aktie der Volkswagen AG einführte. Damit wurde am Streubesitz nichts geändert, sondern das Gewicht der Volkswagenaktie im DAX bei zehn Prozent abgeriegelt.[24] Dies gilt es zu beachten, weil aktuell 20 % der enthaltenen Werte 48,8 % des DAX 30 ausmachen.
Performance
Fast alle bedeutenden Aktienindizes (Dow Jones, S&P 500, Nikkei 225, FTSE 100, SMI, CAC 40, Hang Seng) sind Kursindizes, Dividendenzahlungen und Bezugsrechtserlöse sind nicht enthalten. Dadurch sind sie nicht für eine langfristige Bewertung der Performance, im Gegensatz zum DAX aber für eine langfristige Betrachtung der Kursentwicklung der beinhalteten Aktien geeignet. Der Deutsche Aktienindex DAX ist dagegen ein Performanceindex. In die Berechnung fließen neben den Kursen auch die Dividenden- und Bonuszahlungen ein.
Ein Vergleich der Performance mit dem DAX ist deshalb international nur über die Wertentwicklung von Performanceindizes wie dem S&P 500 Total Return Index möglich. Beide Indizes wurden 1988 erstmals veröffentlicht. Die Performance des S&P 500 TR war seitdem besser als beim DAX. Der S&P 500 Total Return Index stieg zwischen dem 31. Dezember 1987 (247,08 Punkte) und dem 31. Dezember 2010 (2.114,29 Punkte) um 755,7 Prozent.[25] Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 9,8 Prozent. Der DAX stieg im selben Zeitraum von 1.000,00 Punkten auf 6.914,19 Punkte (591,4 Prozent).[18] Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 8,8 Prozent.
Damit die Wertentwicklung des DAX international auch mit Kursindizes vergleichbar ist, wird von der Deutschen Börse seit Ende 1987 der DAX-Kursindex (DAXK) berechnet. Bei einem langfristigen Vergleich mit dem Dow-Jones-Index war die Wertentwicklung des US-Index besser als beim DAXK. Der Dow Jones stieg zwischen dem 31. Dezember 1987 (1.938,83 Punkte) und dem 31. Dezember 2010 (11.577,51 Punkte) um 497,1 Prozent.[26] Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 8,1 Prozent. Der DAX-Kursindex stieg im selben Zeitraum von 1.000,00 Punkten auf 4.053,71 Punkte (305,4 Prozent).[27] Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 6,3 Prozent.
Höchststände
Der DAX-Performanceindex (mit Dividenden) erreichte seinen absolut höchsten Stand im Handelsverlauf (Allzeithoch) am 13. Juli 2007 bei 8.151,57 Punkten. Den bisher höchsten Tagesschlusswert erzielte er am 16. Juli 2007 bei 8.105,69 Punkten.[18] Der DAX-Kursindex (ohne Dividenden) schloss am 7. März 2000 mit 6.266,15 Punkten auf einem Allzeithoch.[27]
Meilensteine
Die Tabelle zeigt die Meilensteine des bis 1959 zurückgerechneten DAX.[28]
Erster
Schlussstand
überSchlussstand
in PunktenDatum 500 503,52 20. Juni 1960 1.000 1.007,18 20. Juni 1985 1.500 1.507,77 15. Januar 1986 2.000 2.005,01 8. Oktober 1993 2.500 2.501,22 1. März 1996 3.000 3.001,37 17. Januar 1997 3.500 3.528,78 5. Mai 1997 4.000 4.006,40 8. Juli 1997 4.500 4.522,81 2. Februar 1998 5.000 5.001,55 20. März 1998 5.500 5.510,98 20. Mai 1998 6.000 6.013,14 8. Juli 1998 6.500 6.782,39 23. Dezember 1999 7.000 7.173,22 14. Januar 2000 7.500 7.549,88 8. Februar 2000 8.000 8.064,97 7. März 2000 Die besten Tage
Die Tabelle zeigt die besten Tage des bis 1959 zurückgerechneten DAX.[28]
Rang Datum Schlussstand
in PunktenVeränderung
in PunktenVeränderung
in %1 13. Okt. 2008 5.062,45 518,14 11,40 2 30. Mai 1962 399,60 45,19 11,31 3 28. Okt. 2008 4.823,45 488,81 11,28 4 24. Nov. 2008 4.554,33 426,93 10,34 5 29. Mai 1970 485,85 41,25 9,28 6 29. Juli 2002 3.859,78 280,78 7,85 7 8. Dez. 2008 4.715,88 334,41 7,63 8 17. Jan. 1991 1.422,67 99,99 7,56 9 12. Nov. 1987 1.061,64 73,44 7,43 10 2. Jan. 2003 3.105,04 212,41 7,34 11 29. Okt. 1962 358,20 24,28 7,27 12 11. Okt. 2002 2.930,74 197,55 7,23 13 6. Aug. 2002 3.568,64 235,99 7,08 14 15. Okt. 2002 3.048,27 198,16 6,95 15 13. Mär. 2003 2.354,31 151,35 6,87 16 24. Sep. 2001 4.038,69 251,46 6,64 17 30. Okt. 1987 1.177,38 72,98 6,61 18 17. Okt. 1989 1.475,44 89,72 6,47 19 1. Okt. 1990 1.420,73 85,84 6,43 20 5. Jan. 1988 1.004,34 60,46 6,41 21 29. Okt. 1997 3.791,81 224,59 6,30 22 8. Aug. 2002 3.679,26 213,72 6,17 23 27. Aug. 1990 1.654,80 95,76 6,14 24 2. Apr. 2009 4.381,92 250,85 6,07 25 12. Okt. 1998 4.225,49 241,84 6,07 26 24. Jan. 2008 6.821,07 381,86 5,93 27 21. Okt. 1987 1.379,53 76,73 5,89 28 7. Apr. 2003 2.808,94 154,87 5,84 29 2. Apr. 2003 2.589,35 139,16 5,68 30 21. Okt. 1959 351,92 18,60 5,58 31 17. Okt. 2002 3.172,46 163,53 5,44 32 4. Mär. 2009 3.890,94 200,22 5,43 33 27. Okt. 2011 6.337,84 321,77 5,35 34 25. Okt. 1962 333,54 16,92 5,34 35 12. Mär. 1999 5.008,16 253,75 5,34 36 10. Mai 2010 6.017,91 301,91 5,30 37 27. Sep. 2011 5.628,44 282,88 5,29 38 10. Mär. 2009 3.886,98 194,95 5,28 39 5. Juli 2002 4.483,03 224,41 5,27 40 10. Okt. 2002 2.733,19 135,31 5,21 Die schlechtesten Tage
Die Tabelle zeigt die schlechtesten Tage des bis 1959 zurückgerechneten DAX.[28]
Rang Datum Schlussstand
in PunktenVeränderung
in PunktenVeränderung
in %1 16. Okt. 1989 1.385,72 -203,62 -12,81 2 19. Aug. 1991 1.497,93 -155,44 -9,40 3 19. Okt. 1987 1.321,61 -136,94 -9,39 4 11. Sep. 2001 4.273,53 -396,60 -8,49 5 28. Okt. 1997 3.567,22 -311,90 -8,04 6 26. Okt. 1987 1.193,31 -99,36 -7,69 7 29. Mai 1962 354,41 -27,56 -7,22 8 21. Jan. 2008 6.790,19 -523,98 -7,16 9 6. Okt. 2008 5.387,01 -410,02 -7,07 10 10. Okt. 2008 4.544,31 -342,69 -7,01 11 6. Nov. 2008 4.813,57 -353,30 -6,84 12 28. Okt. 1987 1.142,17 -83,30 -6,80 13 22. Okt. 1987 1.287,58 -91,95 -6,67 14 10. Nov. 1987 945,91 -66,18 -6,54 15 15. Okt. 2008 4.861,63 -337,56 -6,49 16 14. Sep. 2001 4.115,98 -276,42 -6,29 17 2. Okt. 1998 3.962,50 -263,99 -6,25 18 24. Mär. 2003 2.548,37 -166,69 -6,14 19 21. Aug. 1998 5.163,51 -324,71 -5,92 20 1. Dez. 2008 4.394,79 -274,65 -5,88 21 8. Okt. 2008 5.013,62 -313,01 -5,88 22 3. Sep. 2002 3.398,99 -210,42 -5,83 23 10. Sep. 1998 4.747,33 -293,54 -5,82 24 18. Aug. 2011 5.602,80 -346,14 -5,82 25 20. Sep. 2001 3.809,67 -232,13 -5,74 26 5. Aug. 2002 3.332,65 -199,84 -5,66 27 4. Jan. 1988 943,88 -56,12 -5,61 28 1. Okt. 1998 4.226,49 -248,02 -5,54 29 29. Okt. 2002 3.022,01 -176,95 -5,53 30 6. Aug. 1990 1.740,93 -100,01 -5,43 31 6. Mär. 1961 518,43 -29,64 -5,41 32 27. Dez. 2002 2.840,00 -160,84 -5,36 33 15. Juli 2002 3.912,51 -218,29 -5,28 34 5. Sep. 2011 5.246,20 -292,13 -5,28 35 11. Nov. 2008 4.761,58 -263,95 -5,25 36 21. Aug. 1990 1.549,96 -85,73 -5,24 37 9. Nov. 1987 1.012,09 -55,27 -5,18 38 13. Jan. 1999 4.931,80 -268,30 -5,16 39 22. Juli 2002 3.691,43 -200,45 -5,15 40 30. Sep. 2002 2.769,03 -149,87 -5,13 Jährliche Entwicklung
Der DAX wurde bis 1981 als Performanceindex (mit Dividenden) und bis 1948 als Kursindex (ohne Dividenden) zurückgerechnet. Die Zeitreihe basiert auf einer Verkettung des DAX mit dem BZ-Index (1981-1986), dem Hardy-Index (1959-1980) und dem Aktienindex des Statistischen Bundesamtes (1948-1958). Frühere Daten stammen von Professor Richard Stehle, Institut für Bank-, Börsen- und Versicherungswesen, Humboldt-Universität zu Berlin. Stehle hat die Aktienrendite derjenigen Unternehmen berechnet, welche im DAX-Performanceindex enthalten gewesen wären, wenn es das Börsenbarometer bereits ab 1937 gegeben hätte.[13][29]
Seit dem 31. Dezember 1987 (Basiswert: 1.000 Punkte) veröffentlicht die Deutsche Börse den Aktienindex als Performanceindex (DAX) [30] und als Kursindex (DAXK).[31] Der DAX stieg bis zum 31. Dezember 2010 um 591,4 Prozent auf 6.914,19 Punkte. Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 8,8 Prozent. Der DAXK stieg im gleichen Zeitraum um 305,4 Prozent auf 4.053,71 Punkte. Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt 6,3 Prozent. Da in den Performanceindex die Dividenden- und Bonuszahlungen eingerechnet werden, weist dieser im Zeitablauf höhere Werte auf als der Kursindex. Die Differenz zwischen DAX und DAXK nimmt mit steigender Entfernung vom Basiszeitpunkt ständig zu. Ohne die Einbeziehung der Dividenden läge der DAX Ende 2010 um 2.860,48 Punkte oder 41,4 Prozent niedriger.
Das beste Jahr in der Geschichte des DAX war rechnerisch 1949 mit einem Gewinn von 152,13 Prozent, gefolgt von 1951 mit einem Plus von 115,41 Prozent und 1954 mit einem Gewinn von 82,59 Prozent. Das schlechteste Jahr war 1948 mit einem Verlust von 87,35 Prozent, gefolgt von 2002 mit einem Minus von 43,94 Prozent und 2008 mit einem Verlust von 40,37 Prozent. Der Zeitraum von 1948 bis 1954 ist geprägt von der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder, der Zeitraum seit 2000 vom Platzen der Dotcom-Blase und den Auswirkungen der Finanzkrise ab 2007.
Die Tabelle zeigt die jährliche Entwicklung des bis 1937 zurückgerechneten deutschen Aktienindex DAX.[32][30]
Jahr Schlussstand
in PunktenVeränderung
in PunktenVeränderung
in %1937 56,89 1938 55,47 -1,42 -2,50 1939 63,01 7,54 13,59 1940 84,69 21,68 34,41 1941 91,72 7,03 8,30 1942 102,54 10,82 11,80 1943 106,95 4,41 4,30 1944 110,37 3,42 3,20 1945 89,84 -20,53 -18,60 1946 89,39 -0,45 -0,50 1947 102,18 12,79 14,31 1948 12,93 -89,25 -87,35 1949 32,60 19,67 152,13 1950 30,18 -2,42 -7,42 1951 65,01 34,83 115,41 1952 59,75 -5,26 -8,09 1953 74,09 14,34 24,00 1954 135,28 61,19 82,59 1955 148,81 13,53 10,00 1956 137,80 -11,01 -7,40 1957 144,97 7,17 5,20 1958 232,23 87,26 60,19 1959 417,79 185,56 79,90 1960 534,09 116,30 27,84 1961 489,79 -44,30 -8,29 1962 386,32 -103,47 -21,13 1963 438,95 52,63 13,62 1964 477,89 38,94 8,87 1965 422,36 -55,53 -11,62 1966 333,36 -89,00 -21,07 1967 503,22 169,86 50,95 1968 555,62 52,40 10,41 1969 622,38 66,76 12,02 1970 443,86 -178,52 -28,68 1971 473,46 29,60 6,67 1972 536,36 62,90 13,29 1973 403,88 -132,48 -24,70 1974 401,79 -2,09 -0,52 1975 563,25 161,46 40,19 1976 509,02 -54,23 -9,63 1977 549,34 40,32 7,92 1978 575,15 25,81 4,70 1979 497,79 -77,36 -13,45 1980 480,92 -16,87 -3,39 1981 490,39 9,47 1,97 1982 552,77 62,38 12,72 1983 773,95 221,18 40,01 1984 820,91 46,96 6,07 1985 1.366,23 545,32 66,43 1986 1.432,25 66,02 4,83 1987 1.000,00 -432,25 -30,18 1988 1.327,87 327,87 32,79 1989 1.790,37 462,50 34,83 1990 1.398,23 -392,14 -21,90 1991 1.577,98 179,75 12,86 1992 1.545,05 -32,93 -2,09 1993 2.266,68 721,63 46,71 1994 2.106,58 -160,10 -7,06 1995 2.253,88 147,30 6,99 1996 2.888,69 634,81 28,17 1997 4.249,69 1.361,00 47,11 1998 5.002,39 752,70 17,71 1999 6.958,14 1.955,75 39,10 2000 6.433,61 -524,53 -7,54 2001 5.160,10 -1.273,51 -19,79 2002 2.892,63 -2.267,47 -43,94 2003 3.965,16 1.072,53 37,08 2004 4.256,08 290,92 7,34 2005 5.408,26 1.152,18 27,07 2006 6.596,92 1.188,66 21,98 2007 8.067,32 1.470,40 22,29 2008 4.810,20 -3.257,12 -40,37 2009 5.957,43 1.147,23 23,85 2010 6.914,19 956,76 16,06 Bullenmärkte
Der längste Bullenmarkt des DAX dauerte zwischen 2003 und 2007 insgesamt 1.587 Tage. Der Bullenmarkt mit dem größten Gewinn ereignete sich ebenfalls zwischen 2003 und 2007. Investoren gewannen in dieser Zeit mit Aktien 267,9 Prozent. Seit 1959 gab es 16 zyklische Bullenmärkte mit einer durchschnittlichen Dauer von 689 Tagen. Der durchschnittliche Gewinn lag bei 95,7 Prozent.[28][33]
Bullenmärkte sind nach einer Definition des US-amerikanischen Analysehauses Ned Davis Research Kursgewinne des DAX von mindestens 30 Prozent nach Ablauf von 50 Tagen oder ein Anstieg des Index um 13 Prozent nach Ablauf von 155 Tagen.[34]
Anfang Schlussstand
in PunktenEnde Schlussstand
in PunktenVeränderung
in %Tage 19. Okt. 1959 328,49 6. Sep. 1960 603,79 83,8 323 24. Okt. 1962 316,62 2. Sep. 1964 527,39 66,6 679 18. Jan. 1967 319,93 17. Nov. 1969 659,20 106,0 1.034 5. Nov. 1971 423,81 10. Aug. 1972 596,87 40,8 279 6. Nov. 1974 372,26 17. Mär. 1976 593,82 59,5 497 28. Okt. 1976 486,74 19. Okt. 1978 611,67 25,7 721 9. Feb. 1981 468,32 27. Juli 1981 548,15 17,0 168 17. Aug. 1982 476,65 3. Feb. 1984 818,50 71,7 535 23. Juli 1984 692,71 17. Apr. 1986 1.586,05 129,0 633 28. Jan. 1988 931,18 30. Mär. 1990 1.968,55 111,4 792 16. Jan. 1991 1.322,68 11. Jan. 1994 2.288,75 73,0 1.091 28. Mär. 1995 1.910,96 20. Juli 1998 6.171,43 222,9 1.210 8. Okt. 1998 3.896,08 7. Mär. 2000 8.064,97 107,0 516 21. Sep. 2001 3.787,23 19. Mär. 2002 5.462,55 44,2 179 12. Mär. 2003 2.202,96 16. Juli 2007 8.105,69 267,9 1.587 6. Mär. 2009 3.666,41 2. Mai 2011 7.527,64 105,3 787 Bärenmärkte
Der längste Bärenmarkt des DAX dauerte zwischen 1964 und 1967 insgesamt 868 Tage. Der Bärenmarkt mit dem größten Verlust ereignete sich zwischen 2002 und 2003. Investoren verloren in dieser Zeit mit Aktien 59,7 Prozent. Seit 1959 gab es 15 zyklische Bärenmärkte mit einer durchschnittlichen Dauer von 519 Tagen. Der durchschnittliche Verlust lag bei 35,0 Prozent.[28]
Bärenmärkte sind nach einer Definition von Ned Davis Research Kursverluste des DAX von mindestens 30 Prozent nach Ablauf von 50 Tagen oder ein Rückgang des Index um 13 Prozent nach Ablauf von 145 Tagen.[34]
Anfang Schlussstand
in PunktenEnde Schlussstand
in PunktenVeränderung
in %Tage 6. Sep. 1960 603,79 24. Okt. 1962 316,62 -47,6 778 2. Sep. 1964 527,39 18. Jan. 1967 319,93 -39,3 868 17. Nov. 1969 659,20 5. Nov. 1971 423,81 -35,7 718 9. Aug. 1972 596,87 6. Nov. 1974 372,26 -37,6 818 17. Mär. 1976 593,82 28. Okt. 1976 486,74 -18,0 225 19. Okt. 1978 611,67 9. Feb. 1981 468,32 -23,4 844 27. Juli 1981 548,15 17. Aug. 1982 476,65 -13,0 386 3. Feb. 1984 818,50 23. Juli 1984 692,71 -15,4 171 17. Apr. 1986 1.586,05 28. Jan. 1988 931,18 -41,3 651 30. Mär. 1990 1.968,55 16. Jan. 1991 1.322,68 -32,8 292 11. Jan. 1994 2.288,75 28. Mär. 1995 1.910,96 -16,5 441 20. Juli 1998 6.171,43 8. Okt. 1998 3.896,08 -36,9 80 7. Mär. 2000 8.064,97 21. Sep. 2001 3.787,23 -53,0 563 19. Mär. 2002 5.462,55 12. Mär. 2003 2.202,96 -59,7 358 16. Juli 2007 8.105,69 6. Mär. 2009 3.666,41 -54,8 599 2. Mai 2011 7.527,64 Siehe auch
Weblinks
Indexstand tagaktuell
- Index bei der Deutschen Börse AG
- Live-Bild der DAX-Tafel von der Parkettkamera im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse
- Index bei Bloomberg
- Index bei Yahoo
Dokumentationen
- Index-Leitfaden der Deutschen Börse (PDF-Datei) (364 kB)
- Datenreihen, Renditen DAX nominal und real, Prof. Stehle seit 1948
- Der zurückberechnete DAX seit 1959 (monatliche Entwicklung) als Chart
- Grafik: DAX: Anteil ausländischer Investoren am Grundkapital, aus: Zahlen und Fakten: Globalisierung, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
- Entwicklung der Dax-30-Unternehmen 2009/2010 Ernst & Young Analyse der Geschäftsberichte der DAX-30-Unternehmen
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Historisches Museum (LeMO): Bild der DAX-Tafel von 1989
- ↑ Markenregister
- ↑ Deutsche Börse: Deutsche Börse ergänzt Leitfaden für Aktienindizes Pressemitteilung vom 31. Oktober 2008
- ↑ Deutsche Börse: Downloads
- ↑ Deutsche Börse AG: Historische Zusammensetzung der Aktien- und Strategieindizes der Deutschen Börse (englisch), September 2007 (PDF, 103 kB)
- ↑ Welt Online:[1], 18. Juli 1996
- ↑ Deutsche Börse: Deutsche Börse ab dem 23. Dezember im DAX Pressemitteilung, 12. November 2002
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: Merck ersetzt Altana im DAX
- ↑ Deutsche Börse: K+S ersetzt TUI in DAX Pressemitteilung, 3. September 2008
- ↑ Infineon wird in DAX aufgenommen, Pressemitteilung der Deutsche Börse AG vom 3. September 2009, abgerufen am 3. September 2009.
- ↑ VW-Stämme fliegen aus dem Dax, Pressemitteilung der ftd.de vom 18. Dezember 2009, abgerufen am 18. Dezember 2009.
- ↑ http://www.wiwo.de/finanzen/teure-einkaeufe-fuer-indexfonds-433632/ WiWo.de vom 21. Juni 2010
- ↑ a b Humboldt-Universität zu Berlin: Die Rendite deutscher Blue-chip-Aktien in der Nachkriegszeit - Rückberechnung des DAX für die Jahre 1948 bis 1954
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- ↑ Der Spiegel: Die wichtigsten Wegmarken des Dax, vom 1. Juli 2008
- ↑ Handelsblatt: Deutsche Firmen in fremder Hand, vom 16. Dezember 2007
- ↑ Spiegel online: Dax schafft größtes Tagesplus seiner Geschichte 13. Oktober 2008
- ↑ a b c Yahoo: Historische Kurse des DAX
- ↑ Durchschnittliche mtl. Entwicklung des Dax finanzen.net
- ↑ Oliver Stock im Handelsblatt vom 29. Oktober 2008
- ↑ [2]„Short Squeeze - Porsche hält VW-Spekulanten zum Narren“ - Financial Times Deutschland am 28. Oktober 2008
- ↑ [3] cf 28. Oktober 2008
- ↑ [4] Communiqué
- ↑ Deutsche Börse AG, Medienmitteilung vom 28. Oktober 2008
- ↑ Chicago Board Options Exchange: Historische Kurse des S&P 500 TR
- ↑ Yahoo: Historische Kurse des DJIA
- ↑ a b Yahoo: Historische Kurse des DAXK
- ↑ a b c d e Wirtschaftsuniversität Wien: DAX-Performanceindex 1959−2007 (täglich)
- ↑ Richard Stehle, Christian Wulff, Yvett Richter: Die Rendite deutscher Blue-Chip-Aktien in der Nachkriegszeit – Rückberechnung des DAX für die Jahre 1948 bis 1954., Humboldt-Universität zu Berlin, 1998
- ↑ a b Deutsche Bundesbank: DAX-Performanceindex ab 1959 (monatlich)
- ↑ Deutsche Bundesbank: DAX-Kursindex ab 1987 (monatlich)
- ↑ Börse.de: DAX-Performanceindex 1950–2010
- ↑ Börse.de: DAX-Performanceindex ab 1959
- ↑ a b John Wiley & Sons: Stock Trader's Almanac, vom 16. August 2011
Unternehmen im DAXAktuell: Adidas | Allianz | BASF | Bayer | Beiersdorf | BMW | Commerzbank | Daimler | Deutsche Bank | Deutsche Börse | Deutsche Lufthansa | Deutsche Post | Deutsche Telekom | E.ON | Fresenius | Fresenius Medical Care | HeidelbergCement | Henkel | Infineon | K+S | Linde | MAN | Merck | Metro | Munich Re | RWE | SAP | Siemens | ThyssenKrupp | Volkswagen
Ehemalige: Altana | Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank | Bayerische Vereinsbank | Continental | Epcos | Degussa | Deutsche Babcock | Dresdner Bank | Feldmühle Nobel | Hannover Rück | Hoechst | Hypo Real Estate | Karstadt | Mannesmann | MLP | Nixdorf | Postbank | Preussag | Salzgitter | TUI | VEBA | VIAG
(Stand: 19. Juni 2010)
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