- Vacallinehae
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Die Vacallinehae oder Matronae Vacallinehae ist der Name einer Matrone (Muttergöttin), deren Votivsteine aus dem 2.– 3. Jahrhundert n. Chr. stammen. Ein zentraler Kultort der Göttin befand sich beim sogenannten Tempelbezirk von Pesch bei Bad Münstereifel-Nöthen, Kreis Euskirchen. Die Vacallinehae ist die bestbelegte Matrone der rheinischen Fundregion mit 130 vollen und weiteren 150 fragmentarischen Inschriftenbelegen.
Die Göttin wurde von einer germanisch-keltischen Mischbevölkerung aus den Nachkommen von den Römern angesiedelten Ubiern und keltischer Vorbevölkerungen verehrt. Daher ist die namentliche Zuordnung vom sprachlichen Befund weder dem Germanischen noch dem Keltischen zweifelsfrei zu zuordnen. Für die höchste Wahrscheinlichkeit der Namensdeutung ergibt sich durch den Vergleich mit anderen bestimmten Formen von Matronennamen, dass ein Ortsbezug vorliegt. Die im ersten Glied des Namen der „Vacall-i-nehae“ enthaltene Form Vacall- findet sich in heutigen aus dem lokalen und regionalen Umfeld vorkommenden Orts- und Gewässernamen wie dem Fundort eines Votivsteins der Vacallinehae bei Walchendorf und des Walchenbachs bei Antweiler und dem keltischen Namen des Waals zu gallisch Vacalus.
Eine namentliche Variante ist die bisher in zehn Fällen festgestellte Volcallinehae.
Literatur
- Siegfried Gutenbrunner: Germanische Göttnamen der antiken Inschriften. Niemeyer, Halle/S. 1936.
- Rudolf Simek: Lexikon der Germanischen Mythologie. Kröner, Stuttgart 2006. ISBN 3-520-36803-X
Siehe auch
Kategorien:- Weibliche Gottheit
- Germanische Gottheit
- Keltische Gottheit
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