Vernoil-le-Fourrier

Vernoil-le-Fourrier
Vernoil-le-Fourrier
Wappen von Vernoil-le-Fourrier
Vernoil-le-Fourrier (Frankreich)
Vernoil-le-Fourrier
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Saumur
Kanton Longué-Jumelles
Koordinaten 47° 23′ N, 0° 5′ O47.38750.0791666666666863Koordinaten: 47° 23′ N, 0° 5′ O
Höhe 63 m (45–120 m)
Fläche 33,10 km²
Einwohner 1.233 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 37 Einw./km²
Postleitzahl 49390
INSEE-Code
Website Vernoil

Vernoil-le-Fourrier (bis zum 9. Juli 2006 offiziell Vernoil) ist eine französische Gemeinde mit 1233 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Vernoil liegt im Département Maine-et-Loire 17 km nordöstlich von Saumur und rund 40 km östlich der Départementshauptstadt Angers in der Landschaft Baugeois. Südlich des Ortes breiten sich zum Loiretal hin ausgedehnte Wälder aus.

Geschichte

Die Anwesenheit von Dolmen weist auf eine lange Besiedelungsgeschichte hin. In römischer Zeit passierte die Straße BloisTours die Gemarkung. Vernoil war unter den Römern und Merowingern der wichtigste Straßenknotenpunkt der Region. Als die Engländer im Jahr 1420 das Anjou erreichten und das Land ausplünderten, wurde Vernoil befestigt. 1550 erhielt der Ort das Marktrecht. Am 13. März 1564 besuchte der junge König Karl IX. mit seiner Mutter Katharina von Medici das Schloss von Vernoil, in dem zu dieser Zeit Jean III. de Broc residierte.

Am frühen Morgen des 10. Dezember 1711 erschütterte ein Erdbeben die Gegend. Es verursachte große Zerstörungen. Auch die Kirche aus dem 11. Jahrhundert wurde stark beschädigt. 1790 wurde Vernoil im Rahmen der französischen Gebietsreform zum Kantonshauptort. 1801 wurde der Kanton aber schon wieder aufgelöst und größtenteils dem Kanton Longué zugeschlagen. 1815 überfiel Preußen das Anjou und Vernoil wurde ausgeplündert. 1871 besetzte die deutsche Armee die Region. Auch von 1940 bis 1944 war Vernoil deutsch besetzt. Am 11. August 1944 befreiten die Alliierten unter George S. Patton den Ort.

Wirtschaft und Infrastruktur

Vernoil zeichnet sich für eine im Verhältnis zur Größe gute Ausstattung mit Dienstleistungsbetrieben, Handwerkern und Geschäften aus. Der 1880 vom Freitag auf den Samstag verlegte Wochenmarkt wird derzeit (2006) noch von einem einzigen Landproduktehändler aufrechterhalten. Der Schwerpunkt des industriellen Sektors liegt auf der Holzverarbeitung, so gibt es eine Sperrholzfabrik und die Herstellung von Holzkisten.

Neben einer modernen Grundschule kann Vernoil auch eine Musikschule aufweisen, die eine Mittelpunktfunktion für die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden hat.

Sehenswürdigkeiten

Die als nationales Kulturdenkmal klassifizierte Kirche geht auf das 11. Jahrhundert zurück, wurde aber im Laufe der Zeit stark verändert. An die Kirche schließen gut erhaltene Klostergebäude aus dem 15. Jahrhundert an. Das Schloss gehört zu den ältesten erhaltenen Schlossgebäuden im Anjou. 1265 wurde es vom Namensgeber der Ortschaft, Geoffroy Le Fourrier, errichtet. Im Jahr 1609 erfolgte ein umfangreicher Umbau durch die Familie de Broc, der die Anlage seit 1460 gehörte. Das Schloss kann innen nicht besichtigt werden.

Freizeit und Unterhaltung

Bereits seit 1884 belebt eine musikalische Gesellschaft das kulturelle Leben. Es besteht ein breites Sportangebot, wobei wie in der Region überhaupt Basketball sich großer Beliebtheit erfreut. Die regionale Sonderform des Boulespiels, das Boule de fort, wird sehr gepflegt.

Literatur

Das Buch Voyage à Pitchipoï von Jean-Claude Moscovici erzählt die Geschichte einer jüdischen Familie in Vernoil unter den Bedingungen der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges (Édition Médium). Moscovici wurde 1942 im Alter von 6 Jahren verschleppt und verlor mehrere Familienangehörige.

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