Villa Spindler

Villa Spindler
Villa Spindler

Die Villa Spindler[1] (Hausanschrift: Friedrich-Ebert-Straße 121) ist eine Villa im Wuppertaler Wohnquartier Arrenberg, im Stadtbezirk Elberfeld-West. Sie liegt im Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße, die hier als Bundesstraße 7 klassifiziert ist.

Die Villa ist auch unter dem Namen Villa Breitenbach bekannt, teils auch als Villa Oberst Breidenbach[2] bezeichnet.[3]

Inhaltsverzeichnis

Baubeschreibung

Villa

Villa Spindler

Die zweigeschossige Villa wurde vor 1849[1][4] nach anderer Quelle ca. 1820[3] im spätklassizistischen Stil erbaut. Überdeckt wird der Bau mit einem flachgeneigten Walmdach.

Die streng symmetrisch, fünfachsige straßenseitige Front ist mit einem zweigeschossigen, dreiachsigen Mittelrisalit, der von einem Dreiecksgiebel mit Ochsenauge überdeckt wird, ausgeführt. Die schlichte gestaltete weiße Fassade ist mit gequaderte Putzgliederungen und -dekor ausgestattet.

Erschlossen wird das Gebäude mittig von der nördlichen straßenzugewandten Seite über eine einläufige Außentreppe. Über diesen Eingang befindet sich ein Balkon mit einem aufwändig gefertigtem schmiedeeisernes Geländer. Auf der straßenabgewandte Seite wird das Haus vom Hof von einer zweiläufigen Außentreppe erschlossen, diese Front ist dreiachsig angelegt.

Hofanlage

Der Hof hat durch einen rund fünf Meter durchmessenden Springbrunnen einen parkähnlichen Charakter. Es ist der Rest eines Parks, der im 19. Jahrhundert noch bis zum Ufer der Wupper reichte.[3]

Ursprünglich war der Hof durch zwei einzeln stehende Nebengebäuden umrahmt.[1] Erhalten ist auf der westlichen Seite des Grundstückes die zweigeschossige ehemalige Remise der Villa. Durch den Abriss des östlichen Nebengebäudes wurde ein Zufahrt zu dem Bereich hinter dem Hof geschaffen.

Remise der Villa

Geografische Lage: 51° 15′ 4″ N, 7° 7′ 47″ O51.2512476144447.1298071611111

Das zweigeschossige Remisengebäude mit einem flachgeneigten Walmdach wird mittig durch ein hervorspringendes Turmgebäude geteilt. Die Garage der Fahrzeuge befand sich im rechten Untergeschoss, die Zufahrten sind heutzutage noch erkennbar. Im linken Untergeschoss befanden sich die Stallungen, zwei Pferdeköpfe weisen auf die ursprüngliche Nutzung hin. Das Obergeschoss des Gebäudes wurde als Wohnung für die Bediensteten der Villa ausgebaut. Das Turmgebäude wurde im Obergeschoss mit einem Fenster, gerahmt mit zwei Säulen, versehen.

Geschichte

Die Villa Spindler, die vor 1849 erbaut wurde, ist einige Jahre jünger als die östlich benachbarte Villa Urner. Der Bauherr und Architekt der Villa ist aber nicht belegt.[1]

In den 1860 wurde die Villa von dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Spindler bewohnt, der seit den 1840ern eine Fabrik für seidenen- und halbseidenen Tüchern und Bändern betrieb.[1] Später wurde die Villa von dem Manufaktur- und Modewarenhändler Eduard Friedrichs erworben. Nach der Jahrhundertwende wohnte A. Himmelmann, der Teilhaber der Weinhandlung Himmelmann-Pothmann. In den 1920ern bezog Erich Breitenbach, ein Oberst a. D., das Haus. Er prägte den Namen Villa Breitenbach für das Haus und verfügte über zahlreiche Beziehungen zur oberen Gesellschaft der Stadt Elberfeld. Er war Vorsitzender des Offiziers-Vereins im Landwehrbereich Elberfeld und verfasste 1927 die Chronik der Gesellschaft Casino und später die der Schützengesellschaft am Brill. Eigentümer des Hauses zu dieser Zeit war die Westenstoffweberei Reimann & Meyer.[1]

In den 1970ern war die Villa, wie viele andere Gebäude im Umfeld vom Abriss bedroht. Eine Bürgerinitiative kämpfte um den Erhalt der Villa. Anfang 1981 kam es zu einer Hausbesetzung, weiter wurde ein Straßenfest und eine Bürgerprotest-Aktion „Wir bilden einen Menschenring“ organisiert, wobei unter anderem ein Menschenring symbolisch die Villa vor dem Abriss schützte.[1]

Das Gebäude wurde mit der Remise als Baudenkmal am 19. Dezember 1984 zusammen unter einer Denkmalnummer in die Denkmalliste der Stadt Wuppertal eingetragen.

In dem Gebäude sind heute unter anderem Kanzleien eines Rechtsanwalt, Wirtschaftsberater und Steuerberater ansässig.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Friedrich-Ebert-Straße: Prachtstraßen mit Fabriken. Route 5b Fäden, Farben, Wasser, Dampf 2009
  2. Bei ‚Breidenbach‘ handelt sich wahrscheinlich um eine falsche Schreibweise von ‚Breitenbach‘
  3. a b c Schmidt & Collegen – Unser Haus Zugriff November 2010
  4. Hans C. Goedeking, Johannes Busmann: Architektur in Wuppertal 1993, ISBN 3-928766-06-6, S. 96

Weblinks

 Commons: Villa Spindler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag in der Wuppertaler Denkmalliste
51.2514388586117.1297685122222

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