Vincenz Lang

Vincenz Lang

Vincenz Lang, auch Vincentius Longinus Eleutherius (* in Freystadt in Schlesien; † 1503) war ein deutscher Humanist und Dichter.

Wie auch Lorenz Corvinus stammte er aus Niederschlesien; er nannte sich nach seiner Heimatstadt Freistadt auch Eleutherius.

Der Schüler von Conrad Celtis (wahrscheinlich in Ingolstadt) war Mitglied in dessen Sodalitas Danubiana[1]. Er hielt sich 1499 bei einer Italienreise zusammen mit Johannes Rhagius von Sommerfeld in Bologna[2] auf und traf dort möglicherweise Nicolaus Copernicus.

Er bekam dann durch Celtis eine Stelle in Wien am neu gegründeten kaiserlichen Poetenkolleg. Am 1. März 1501 in Linz traten Lang und andere Mitglieder der Sodalitas Danubiana zusammen mit Celtis in dessen Kasierspiel Ludus Dianae[3] vor dem königlichen bzw. kaiserlichen Herrscherpaar auf. Lang spielte den Bacchus, als Höhepunkt des Spieles warf sich dieser dem zuschauenden Maximilian I. zu Füßen und bat um den Lorbeerkranz. Darauf griff Maximilian in das Spiel ein und krönte Lang zum „poeta laureatus“.

Die feierliche Einweihung des Collegiums war am 1. Februar 1502, wobei Vincentius Longinus aus Freistadt in Schlesien die Lobrede auf den Kaiser hielt. Lang starb im Jahre 1503.[4]

Der in einem Schreiben[5] von Lang an Conrad Celtis erwähnte Nicolaus Germanus wurde später als Nicolaus Copernicus interpretiert.[6]

Einzelnachweise

  1. Joseph Aschbach: Geschichte der Wiener Universität im ersten Jahrhunderte ihres Bestehens, 1865 S. 436
  2. Jeremi Wasiutyński: The Solar Mystery: An Inquiry Into the Temporal and the Eternal Background of the Rise of Modern Civilization, Solum Forlag, 2003, ISBN 8256014075, 9788256014071 [1]
  3. Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, C.H.Beck, 1994, ISBN 3406378986, 9783406378980 [2]
  4. Hans Bernd Harder: Landesbeschreibungen Mitteleuropas vom 15. bis 17. Jahrhundert: Vorträge der 2. internationalen Tagung des "Slawenkomitees" im Herder-Institut Marburg a.d. Lahn, 10.-13. November 1980, Komitee der Bundesrepublik Deutschland zur Förderung der Slawischen Studien, Böhlau-Verlag, 1983 ISBN 3412031828, 9783412031824 S. 40
  5. Johannes Papritz, Hans Schmauch, Alexander Berg: Deutschland und der Osten. Kopernikus-Forschungen, S. Hirzel, 1943 [3]
  6. H. Ruprich und ihm folgend H. Schmauch haben die Mitteilung des V. Lang über Nikolaus Germanus irrtümlich auf N. Coppernicus bezogen - Ernst Zinner, Heribert M. Nobis, Felix Schmeidler: Entstehung und Ausbreitung der Copernicanischen Lehre, 1988, S. 501

Literatur

  • Huemer, Johann: Vincenz Lang in Celtis, Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 82–88.
  • Heinrich August Erhard: Geschichte des Wiederaufblühens wissenschaftlicher Bildung vornehmlich in Deutschland bis zum Anfange der Reformation, Creutz'sche Buchhandlung Magdeburg, 1832, Band III S. 310

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