Vrmdža

Vrmdža

Vrmdža (kyrillisch: Врмџа) ist ein Dorf in Serbien.

Geographie und Bevölkerung

Das Dorf liegt in der Opština Sokobanja, im ostserbischen Okrug Zaječar. Der Ort liegt 570 m über dem Meeresspiegel. Das Dorf hatte 2002 eine Einwohnerzahl von 606, während es 1991 noch 901 Bewohner waren, nach den letzten drei Bevölkerungsstatistiken fällt die Einwohnerzahl weiter. Die Bevölkerung von Vrmdža stellen größtenteils orthodoxe Serben, jedoch leben auch ein ebenfalls orthodoxer Montenegriner und ein Slawischer Muslime im Ort. Das Dorf besteht aus 179 Haushalten. Vrmdža liegt 17 km südlich von dem ostserbischen Kurort und Gemeindezentrum Sokobanja entfernt. Beim Dorf liegt der kleine See Vrmdžansko jezero. Von der Festung Vrmdža kann man die Nachbarorte, die Häuser von Vrmdža mit den roten Dächern, den See Vrmdžansko jezero, die Wiesen, Felder und Obstbäume der Gegend, sowie den mächtigen Gebirgszug Rtanj sehen.

Geschichte

Im 3. Jahrhundert n. Chr. befand sich auf dem Gebiete des heutigen Vrmdža eine römische Siedlung, die auch schriftlich erwähnt wird. Der Ort befand sich im Zentrum des heutigen Vrmdža und hieß Latium Vilaris. In der Siedlung gab es eine kleine römische Festung, die eine kaiserliche Straße beschützen sollte. Diese führte in den Osten des römischen Reiches. Man nimmt an, dass die Verteidigung der Straße der Hauptgrund zur Besiedlung der Region um Vrmdža war. Hinzu kommt, dass auch Handel in Latium Vilaris betrieben wurde. Ebenfalls diente der kleine fischreiche See den Bewohnern als Ausflugsziel, was auch heutige Bewohner gerne betreiben. Im 6. Jahrhundert wurde die Stadt zur Festung ausgebaut, um das Byzantinische Reich von dem Einmarsch der Slawen in dieser Region zu verteidigen. Zudem war der Rtanj-Bergzug von strategischer Bedeutung.

Während der Landnahme der Slawen auf dem Balkan im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. verlor das Byzantinische Reich die Gebiete um Vrmdža. Die slawischen Bulgaren siedelten sich nach der Eroberung in der Gegend an. Seit wann der Ort den Namen Vrmdža trägt und wie er zu seinem Namen kam, ist nicht überliefert.

Am Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts eroberten serbische Könige die Gegend um das heutige Vrmdža. Seit dieser Zeit bestand an der Grenze zum Bulgarischen Reich, später dann zum Osmanischen Reich, eine Festung, die die Grenze sichern sollte, denn die Stadt Knjaževac, die heute zu Serbien gehört, hieß damals noch Gurgusovac und gehörte zum Bulgarischen Reich und später zum Osmanischen Reich.

Im 14. Jahrhundert war der Ort ein befestigter Gutshof, dessen reiche Gutsbesitzer regen handel mit Kaufleuten aus Dubrovnik betrieben. Nach dem Fall des serbischen Despotats 1459 gegen die Osmanen wurde auch die Gegend um Vrmdža osmanisch und blieb es bis zum Jahr 1804 zur Zeit des Ersten serbischen Aufstand gegen die Osmanen. Das Dorf wurde in türkischen Steuerbüchern im 16. Jahrhundert ebenfalls erwähnt. Es bestehen bis heute die Reste der römischen, später der serbischen Festung um Vrmdža. Die Dorfbewohner fanden im 16. Jahrhundert die Zeugnisse der Römer. Unter anderem wurden große römische Ziegelnsteine mit römischen Zahlen, Teile von Speeren und Pfeilen, Kupfermünzen, Keramikgegenstände und menschliche Knochen gefunden. Heute sind einige der Fundstücke auch in serbischen Landesmuseen ausgestellt.

1878 wurde Vrmdža Teil des nun ganz vom Osmanischen Reich abgespaltenen Fürstentums Serbien. Ab 1918 gehörte das Dorf zum Königreich Jugoslawien.

Im Zweiten Weltkrieg besetzten deutsche und bulgarische Truppen das Dorf. Im September 1943 wurden bei einer Repressalie im Ort 177 Bewohner von Vrmdža erschossen. Nach 1945 war Vrmdža Teil des sozialistischen Jugoslawien.

Belege

  • Књига 9, Становништво, упоредни преглед броја становника 1948, 1953, 1961, 1971, 1981, 1991, 2002, подаци по насељима, Републички завод за статистику, Београд, мај 2004, ISBN 86-84433-14-9
  • Књига 1, Становништво, национална или етничка припадност, подаци по насељима, Републички завод за статистику, Београд, фебруар 2003, ISBN 86-84433-00-9
  • Књига 2, Становништво, пол и старост, подаци по насељима, Републички завод за статистику, Београд, фебруар 2003, ISBN 86-84433-01-7

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