Montenegriner

Montenegriner

Montenegriner (montenegrinisch Crnogorci) sind eine Ethnie, deren Angehörige zumeist den ijekawischen Dialekt des Serbokroatischen sprechen, der auch als montenegrinische Sprache bezeichnet wird. Montenegriner leben vor allem in Montenegro, aber auch in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien. Die Ethnie zählt etwa 700.000 Personen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die autochthonen serbisch-orthodoxen Slawen Montenegros wurden erst 1946 zur Nation innerhalb Jugoslawiens erklärt. Zuvor bezeichneten sie sich selbst als Alt-Serben.[1] Eine Ausnahme bildeten autochthone serbisch-orthodoxe Slawen um die Bucht von Kotor, diese betrachteten sich weiterhin mehrheitlich als Serben.

Eric Hobsbawm beschrieb Montenegro und die Montenegriner folgendermaßen: Zum neuerschaffenen Jugoslawien „gehörte auch das ehemals unabhängige, kleine Stammeskönigreich Montenegro, eine kahle, von Hirten und Banditen bevölkerte Berglandschaft, deren spontane Reaktion auf den erstmaligen Verlust ihrer Unabhängigkeit war, dass sie in Massen zum Kommunismus konvertierten (von dem sie annahmen, dass er ihren heroischen Geist willkommen heißen würde).“[2]

Manche Historiker wie etwa Charleton S. Coon gehen auch von einer Illyrischen Abstammung aus. Die Engländerin Mary Durham erklärt auch eine Kontinuität zu den montenegrinischen Stämmen. Man glaubt demnach das die Montenegriner in der Antike hellenisiert,dann romanisiert und dann slawisiert worden.

Religion und Kultur

Die meisten Montenegriner gehören der Serbisch-Orthodoxen Kirche an. Insbesondere viele Serben betrachten die Montenegriner wegen der gemeinsamen kulturellen Verbundenheit als Serben, weil viele serbische historische Persönlichkeiten aus dieser Gegend kommen. So sind die Vorfahren beispielsweise des serbischen Kaisers Lazar Hrebeljanović und Karađorđes sowie der politischen Personen des 20. Jahrhunderts wie Slobodan Milošević, Radovan Karadžić und Željko Ražnatović aus Montenegro stämmig.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Herm: Der Balkan. Das Pulverfaß Europas. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf / Wien / New York / Moskau, 1993, S. 315, ISBN 978-3430144452
  2. Hobsbawm, Eric (1994). Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. S. 51

Literatur

  • Hösch, Nehring, Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. S. 460, ISBN 3-8252-8270-8

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