Christov-Bakargiev

Christov-Bakargiev

Carolyn Christov-Bakargiev (* 2. Dezember 1957 in New Jersey, USA) ist eine amerikanische Autorin, Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sie ist Direktorin des Kunstmuseums Museo di Arte Contemporanea di Torino im Castello di Rivoli in Turin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Christov-Bakargiev wuchs in Washington D. C. in einem von der Idee sozialer Gerechtigkeit geprägten Elternhaus auf. Ihre Eltern hatten sich vor ihrer Emigration in Turin kennen gelernt. Ihr Vater war ein Arzt, der aus Bulgarien nach Italien geflohen war, ihre Mutter war eine italienische Archäologin. Die elterliche Wohnung war zur Zeit des Vietnamkriegs Treffpunkt der Kriegsgegner.[1] Sie studierte in Pisa Literatur und Kunstgeschichte. 1981 schloss sie ihr Studium erfolgreich mit einer Arbeit über das Verhältnis zwischen amerikanischer Malerei und Poesie der 1950er Jahre ab.[2] Anschließend zog sie nach Rom und begann, Kunstkritiken für Tageszeitungen zu schreiben. Ihr Interesse galt vornehmlich der klassischen Avantgarde und der zeitgenössischen Kunst. Ihre Betrachtungen zur italienischen Arte Povera hat sie 1999 in einem Buch vorgelegt. Nachdem sie lange Zeit als unabhängige Ausstellungsmacherin gearbeitet hatte, übernahm sie 1999 eine Stelle als Kuratorin am New Yorker P.S.1, einem Ableger des Museum of Modern Art. Christov-Bakargiev war als Kuratorin weltweit tätig, so im Jahr 2008 als Leiterin der Biennale of Sydney.[3] Ihr gelang es, die Besucherzahlen der Biennale gegenüber 2006 um mehr als 37 % auf 435.000 zu erhöhen.[4]

Am 3. Dezember 2008 wurde Christov-Bakargiev offiziell zur künstlerischen Leiterin der documenta 13 berufen, die vom 9. Juni bis zum 16. September 2012 in Kassel zu sehen sein wird. Sie wird nach Catherine David die zweite weibliche Kuratorin und als erste US-Amerikanerin Kuratorin der documenta sein.

Carolyn Christov-Bakargiev ist verheiratet und hat zwei Töchter.[5]

Veröffentlichungen

  • Carolyn Christov-Bakargiev: Willie Doherty, In the dark, projected works (Im Dunkeln, projizierte Arbeiten). Kunsthalle Bern, 1996, ISBN 3-85780-108-5.
  • Carolyn Christov-Bakargiev: William Kentridge. Palais des Beaux-Arts, Brüssel 1998, ISBN 90-74816-09-6.
  • Carolyn Christov-Bakargiev: Arte Povera (Themes and Movements). Phaidon, Berlin 1998, ISBN 978-0714834139.
  • Carolyn Christov-Bakargiev: Janet Cardiff, a survey of works (including collaborations with George Bures Miller). P.S. 1 Contemporary Art Center, Long Island City 2001, ISBN 0-9704428-3-1.
  • Carolyn Christov-Bakargiev: The Moderns. Skira, 2003, ISBN 978-88-8491-544-3.
  • Carolyn Christov-Bakargiev: Pierre Huyghe. Skira, 2004, ISBN 978-88-8491-573-3.
  • David Anfam, Carolyn Christov-Bakargiev: Franz Kline (1910–1962). Skira, 2004, ISBN 978-88-8491-866-6.

Weblinks

Quellen

  1. Sydney Morning Harold, 14. Juni 2008
  2. Thesis on American art and poetry of the 1950s
  3. Documenta 13: US-Amerikanerin soll Kassel regieren. Spiegel Online/dpa, 2. Dezember 2008. Abgerufen am 4. Dezember 2008.
  4. Nicole Büsing, H. Klaas: Eine Powerfrau für Kassel. In: Kieler Nachrichten, 4. Dezember 2008, S. 22.
  5. Carolyn Christov-Bakargiev leitet die documenta 13. Dirk Schwarze, 2. Dezember 2008. Abgerufen am 4. Dezember 2008.

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