- Kunstkritik
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Die Kunstkritik sucht Kunstwerke der Bildenden Kunst aus der Gegenwart anhand von Rezensionen einzuordnen und zu bewerten. Sie unterwirft aber auch Werke weit älteren Datums, z. B. der klassischen Kunst, kritischer Neubewertungen. Der Beginn der Kunstkritik setzt bereits in der Antike mit der Ablösung Bildender Kunstwerke von einer religiösen Fetischfunktion und deren damit bedingtem "angreifbaren Eigenleben" ein.
Kunstkritiker machen es sich seit dem 17. Jahrhundert anhand von Rezensionen zur Aufgabe, Werke der Bildenden Kunst nach ästhetischen wie auch formalen Kriterien zu bewerten und einzuordnen. Deren Rezensionen bzw. Kunstkritiken wurden und werden in entsprechenden Fachzeitschriften, in Buchform als Monografien und auch im Feuilleton sowie in Kunstmagazinen publiziert.
Inhaltsverzeichnis
Rezeption der Kunstkritik
Die Kunstkritik selbst unterliegt der Kritik. Diese geht nicht selten bis zu einer grundsätzlichen Ablehnung, insbesondere was die Beurteilung moderner Kunst angeht. Die radikale Form dieser "Kritik der Kritik" ist die prinzipielle Abweisung der Möglichkeit nachprüfbarer Begriffe und verbindlicher Regeln zur Bewertung von Kunstwerken. Gesellschaftliche Konventionen aber, die etwa herausragende Meister und unbedeutende Schüler oder Blütezeiten und Verfallsepochen unterscheiden, sind zwar natürlich kritisierbar, aber als solche unbestreitbare einflussreiche historische gesellschaftliche Realität.
Bei der Frage der gesellschaftlichen Maßgeblichkeit der Kunstkritik spielen bis in die moderne Kunst die Ansichten oder Urteile herausragender Künstler eine einflussreiche Rolle. Die Bedeutung der jeweiligen antiken oder rinascimentalen Meisterwerkstatt wurde nicht von einer mehr oder weniger akademisch-rezeptiven Kunstkritik begründet. Die Bedeutung etwa des Impressionismus wurde nur von einem kleinen Kreis der zeitgenössischen Kunstkritik verstanden und in starker Abhängigkeit von der persönlichen Kenntnis der Meister und deren Urteile. Diese Abhängigkeit kunstkritischen Urteils ist auch für den Kunsthandel vielfältig nachweisbar und von großer Bedeutung, siehe etwa Theo van Gogh, Ambroise Vollard oder Daniel Henry Kahnweiler.
Preise
- Preis für Kunstkritik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV)[1] und der Art Cologne
Literatur
- Christian Demand: Wie kommt die Ordnung in die Kunst?, zu Klampen Verlag, Springe 2010 ISBN 978-3-86674-057-0
- Albert Dresdner: Die Entstehung der Kunstkritik, EVA, Hamburg 2001, ISBN 3-86572-409-4
- Johannes Dobai: Die Kunstliteratur des Klassizismus und der Romantik in England. 1700 - 1840. 3 Bände. Bern 1974-78.
- Lionello Venturi: Geschichte der Kunstkritik. (History of Art Criticism. New York 1936.)
- Johannes Thomas: Logik des Zufalls. Kunstkritik im Kontext von Moderne, Postmoderne und Antike
- Julian Nida-Rümelin: Ästhetik und Kunstphilosophie von der Antike bis zur Gegenwart,
- Moshe Barash: Theories of Art. From Plato to Winckelmann. New York 1985.
- Wladimir Tatarkiewicz: Geschichte der Ästhetik. (History of the Aesthetics. Warschau 1970.)
- Christian Demand: Die Beschämung der Philister. Wie die Kunst sich der Kritik entledigte, Springe: zu Klampen 2003.
- Norbert Schneider: Geschichte der Ästhetik von der Aufklärung bis zur Postmoderne
- Ernesto Grassi: Die Theorie des Schönen in der Antike
- Niklas Luhmann: Die Kunst der Gesellschaft. 1995. ISBN 3518289039
- Harry Lehmann: "Zehn Thesen zur Kunstkritik", in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, 62. Jg. Heft 714, Stuttgart: Klett-Cotta 2008, S. 982-994.
- Tasos Zembylas: Kunst oder Nichtkunst. Über Bedingungen und Instanzen ästhetischer Beurteilung. Wien, 1997, ISBN 3-85114-315-9
- Christian Saehrendt/Steen T. Kittl, Das sagt mir was! Sprachführer Deutsch-Kunst/Kunst-Deutsch, Köln 2008 ISBN 978-3-8321-9094-1
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
- aica.de Website des "Internationalen Kunstkritikerverbandes" – die deutsche Sektion der Association Internationale des Critiques d'Art (AICA)
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