Christuskirche (Hanau)

Christuskirche (Hanau)
Christuskirche vom Kreisverkehr „Ehrensäule“ aus gesehen

Die Christuskirche in Hanau ist das Kirchengebäude der gleichnamigen evangelischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Kirche liegt am KreisverkehrEhrensäule”, gegenüber dem Hauptfriedhof. Sie nimmt dort eine städtebaulich dominante Stellung ein.

Geschichte

Die Gemeinde wurde 1930 aus der Marienkirche ausgegründet. Ihr Gemeindegebiet war damals ein in Richtung Osten expandierendes Wohngebiet, das so genannte „Freigericht-Viertel“. Die Gemeinde errichtete bis 1934 ein eher schlichtes, saalartiges Kirchengebäude an der Akademiestraße, westlich des heutigen Standortes für etwa 270 Gottesdienstbesucher. Diese erste Kirche stammte von dem Architekten Carl Cost.[1] Sie wurde durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und bis 1948 wieder hergerichtet. Sie ist heute baulich teilweise im Gemeindezentrum erhalten, der ehemalige Kirchenraum ist jetzt der Gemeindesaal.

Das Gebäude

Das heutige Gebäude wurde ab 1961 errichtet. Architekt war Johannes Ludwig, München.

Die Kirche erscheint nach außen als geschlossener Block, die Außenwände haben keine Fenster. Die Beleuchtung erfolgt über eine Reihe dicht angeordneter Zwerchgiebel im Dachbereich. Diese abweisend wirkende Form ist sicher auch der Lage der Kirche geschuldet, die mit ihrer Ostwand an die verkehrsreiche und damit laute B 43 grenzt. Der leicht abgesetzte Kirchturm wiederholt in seiner Dachform das Dreieck-Motiv der Zwerchgiebel. Sein Geläut darf nicht in vollem Umfang erklingen, da – wie sich nachträglich herausstellte – eine der Glocken mit der Eigenfrequenz des Turmes übereinstimmt und diesen daher zum Einsturz bringen könnte.

Der Innenraum, der etwa 600 Sitzplätze aufweist, wurde als konventionelle dreischiffige Basilika mit Orgelempore gestaltet und mit Kirchenbänken ausgestattet. Im Nachhinein hinterlässt das den Eindruck, als hätten die Erbauer versucht, sich mit hergebrachten Formen gegen die anbrandenden Neuerungen abzusichern: Etwa ab dem Zeitpunkt, ab dem die Kirche fertig gestellt war, wandelte sich das „Freigericht-Viertel“ zu einem bevorzugten Stadtteil für Migranten. Die Zahl der Mitglieder der Gemeinde schwand dramatisch von etwa 8.000 auf ca. 1.800 (2005). Die Kirche war bald und ist erst recht heute viel zu groß gemessen an der Zahl der Gemeindemitglieder.

An der künstlerischen Ausstattung der Kirche ist das Altarkreuz bemerkenswert, das von Albrecht Glenz geschaffen wurde.

Wissenswert

In den Räumen der Christuskirche ist eine Gemeinde der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien zu Gast.

Literatur

  • Carolin Krumm: Kulturdenkmäler in Hessen – Stadt Hanau . Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Wiesbaden 2006. S. 96. ISBN 3-8062-2054-9

Weblinks

Homepage der Christuskirche

Einzelnachweise

  1. Fried Lübbecke: Hanau. Stadt und Grafschaft. Köln, 1951, S. 435f.
50.1261111111118.9273055555556

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