Walramiden

Walramiden

Walramiden (lat.: Walramidarum gens) ist eine von Georg Christian Crollius eingeführte Bezeichnung für die jüngere Linie der Grafen von Zweibrücken mit Graf Walram I. von Zweibrücken und seinen Nachkommen (1282–1394), deren Herrschaftsmittelpunkt die Burg Zweibrücken war. Crollius führte den Begriff zur begrifflichen Unterscheidung der Zweibrücker und der Bitscher Grafen ein, die nach 1282 beide den Titel „Graf von Zweibrücken“ führten und daher leicht zu verwechseln sind.[1]

Die Bitscher Grafen, Graf Eberhard I. von Zweibrücken und seine Nachkommen (1282–1570), nannte er Eberhardiner (lat.: Eberhardigenarii). Heute spricht man stattdessen von der jüngeren Linie der Grafen von Zweibrücken und von der Linie der Grafen von Zweibrücken-Bitsch.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wappen Zweibruecken.svg

Die Ämter Zweibrücken und Bergzabern kamen bei der Teilung der Grafschaft Zweibrücken zwischen 1286 und 1302 an Walram I. und verblieben bei dessen Nachkommen, die nach dem Stifter der Linie als Walramiden bezeichnet werden. Der letzte Graf aus der Walramschen Linie, Eberhard II., der ohne erbberechtigte Nachkommen war, verkaufte sie 1385 für 25.000 Gulden an die Pfalzgrafen bei Rhein aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher und erhielt die Hälfte als Lehen zurück. Nach seinem Tod 1394 zog Kurpfalz das erledigte Lehen ein.

  • Siegel: Ein Löwe, belegt mit einem dreilätzigen Turnierkragen. Der Turnierkragen dient als heraldisches Beizeichen der jüngeren Linie.[2]
  • Wappen: In Gold ein blaubewehrter und -bezungter roter Löwe, belegt mit einem blauen dreilätzigen Turnierkragen.

Walramiden

Literatur

  • Georg Christian Crollius: Genealogia veterum comitum Geminipontis. Zweibrücken 1755, Tab. I: Stammtafel der Grafen von Saarbrücken, Tab. II: Stammtafel der Grafen von Zweibrücken (vor S. 1)
  • Georg Christian Crollius: Origines Bipontinae. Teil I, Zweibrücken 1761, Teil II, Zweibrücken 1769, Stammtafel der Walramiden S. 295
  • Carl Pöhlmann: Regesten der Grafen von Zweibrücken aus der Linie Zweibrücken, bearbeitet durch Anton Doll, Speyer 1962, Stammtafel der Grafen von Zweibrücken S. XLI.

Einzelnachweise

  1. Georg Christian Crollius: Origines Bipontinae. Teil II, Zweibrücken 1769, S. 205
  2. Carl Pöhlmann: Regesten der Grafen von Zweibrücken aus der Linie Zweibrücken, bearbeitet durch Anton Doll, Speyer 1962, S. XXVII, Abb. 12, S. XXIX, Abb. 18–20, S. XXX, Abb. 22–25

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