- Walter Absil
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Walter Absil (* 26. November 1924 in Wien als Walter Bondy) ist ein nach Kanada ausgewanderter Holocaust-Überlebender.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Walter Absil wurde in eine nicht religiös jüdische Familie geboren. Seine Eltern Otto und Margarethe Bondy führten eine Lederwarenfabrikation in der Bechardgasse 16 im 3. Wiener Gemeindebezirk. Als Österreich 1938 an Deutschland angeschlossen wurde, beschloss sein Vater das Land zu verlassen. Die Familie wurde letztlich in Belgien ansässig und lebte dort bis 1940 ohne große Schwierigkeiten. Dies änderte sich allerdings nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Belgien.
Als die in Belgien lebenden Juden 1941 dazu aufgefordert wurden, sich am Bahnhof zu melden, um sich in Zwangsarbeit im Deutschen Reich zu begeben, weigerte sich Absils Vater, diesem Ruf Folge zu leisten. In der Folge war die Familie dazu gezwungen sich zu verstecken. Im September 1943 wurde das Versteck der Familie entdeckt. Walter Absils Mutter und Vater wurden von Gestapo Beamten ins SS-Sammellager Mechelen gebracht und von dort am 20. September 1943 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie nach ihrer Ankunft vergast wurden. Zufällig befanden sich Absil und seine Schwester Liese zu diesem Zeitpunkt nicht im Versteck. Sie schafften es beide bis zur Befreiung Belgiens 1944 unentdeckt zu bleiben.[1] Liese versteckte sich in dem Karmelitinnenkloster Sainte Foy-les-Lyons.[2]
Im September 1951 wanderte er mit seiner Frau, die er 1945 geheiratet hatte und seinen beiden ersten (von drei) Kindern nach Montréal aus, wo er noch heute lebt. Trotz der langen Zeit, die er in Belgien gelebt hatte, hat er nie die belgische Staatsbürgerschaft erhalten. Nach 1951 war er als Händler und Manager tätig. Außerdem arbeitet er seit mehreren Jahren ehrenamtlich am Montreal Holocaust Memorial Centre.
Literatur
- Erhard Lampersberger: Gedenkdienst in Montreal. 2002. (pdf)
- Martin Gilbert: The Righteous: The Unsung Heroes of the Holocaust. Holt 2004, S. 318
Weblinks
- Walter Absil explains the origin of his last name. Montreal Holocaust Memorial Centre, Abgerufen am 2. Dezember 2009 (Video, Englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Lothar Bodingbauer: GEDENKDIENST AM MONTREAL HOLOCAUST MEMORIAL CENTRE. In: Transkript. ORF Radio Österreich 1 vom 8. Mai 2000. 1994, abgerufen am 2. Dezember 2009.
- ↑ Naomi Kramer, Ronald Headland: The fallacy of race and the Shoah, University of Ottawa Press, Ottawa 1998, S. 195.
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