Wasserturm Hohenkirchen

Wasserturm Hohenkirchen
Wasserturm von Hohenkirchen

Der Wasserturm Hohenkirchen ist ein 1934 gebauter Wasserturm am südwestlichen Rand von Hohenkirchen in der Gemeinde Wangerland. Der von Fritz Höger entworfende Klinkerbau aus Bockhorner Klinkern ist das Wahrzeichen von Hohenkirchen.

Der rund 30 Meter hohe Wasserturm hat eine Grundfläche von neun mal neun Meter und ist äußerlich in sieben Abschnitte gegliedert, die sich nach oben jeweils verjüngen. Die Tiefgründung erfolgte durch 28 Eisenbetonpfähle mit einer Länge von zehn Metern und einer Durchmesser von 35,5 Zentimeter. Im Inneren besitzt der Wasserturm vier Etagen. In der vierten Etage wurde der innen liegende Wassertank mit einem Fassungsvermögen von rund 180 m³ Wasser untergebracht. Zur oberen Aussichtsplattform führen 146 Stufen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Planungen zum Bau des Wasserturms entstanden bereits 1932 im Reichsbauamt von Wilhelmshaven. Mit ihr sollte die Trinkwasserversorgung im nördlichen Jeverland einschließlich der Marineanlagen in Schillig sichergestellt werden. Zu diesem Zweck suchte man nach einem zentralen Standort für einen Wasserturm, der über eine Wasserleitung an das Wasserwerk Feldhausen in Schortens angebunden werden sollte. Als Standort wurde schließlich eine sechs hohe Warft in Landeswarfen bei Hohenkirchen ausgewählt. 1933 erfolgte die Ausschreibung über einen Archikturwettbewerb. Am 31. Januar 1934 wählte eine Preiskommission unter den elf eingereichten Entwürfen den Entwurf von Fritz Höger aus, der in Wilhelmshaven kein Unbekannter war und 1928 bereits das Rüstringer Rathaus entworfen hatte. Höger erhielt für seinen Entwurf eine Siegprämie von 300 Reichsmark.

Der Bau wurde durch das Wilhelmshavener Bauunternehmen H. Müller ausgeführt, das mit 35.600 Reichsmark das günstigste Angebot abgegeben hatte. Propagandawirksam wurde das Projekt im Kampf gegen die hohe Arbeitslosigkeit von der nationalsozialistischen NSDAP-Kreisleitung Friesland vereinnahmt. Mit einer großen Kundgebung am 21. März 1934 wurde der erste Spatenstich im Beisein vom oldenburgischen Staatsminister Julius Pauly gefeiert. In der Rekordzeit von weniger als einem halben Jahr wurde der Bau von hunderten von Arbeitern hochgezogen. Die Inbetriebnahme erfolgte bereits am 6. August 1934.

Am 2. März 1960 übernahm der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOW) den Wasserturm. Rund 20 Jahre später wurde der Turm durch technische Neuerungen überflüssig und der Wasserverband verkaufte den Turm an den Hohenkirchener Fotografen und Bildjournalisten Fritz Tuhy. Tuhy nutzte das Gebäude bis zu seinem Tod 1992 als Ausstellungsort und zur Präsentation seines Fotoarchivs. Anschließend wurde der Turm als Clubhaus für einen Motorradclub und als Funkmaststandort für den Mobilfunk genutzt. Eine Begehung und Besichtigung ist daher nicht mehr möglich. Aktuell wird eine neue Verwendung für den Turm gesucht.[1]

Einzelnachweise

  1. Wahrzeichen zu verkaufen, abgerufen am 19. September 2010

Literatur

  • Helmut Burlager (Hrsg.): Beitrag von Wolfgang Koppen in: 100 Jahre Jeverland, Brune-Mettcker Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Jever

Weblinks

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