Weißer Turm (Weißenthurm)

Der Weiße Turm in Weißenthurm

Der Weiße Turm ist ein alter Grenz- und Zollturm in Weißenthurm (Rheinland-Pfalz). Er wurde Ende des 14. Jahrhunderts vom Trierer Erzbischof und Kurfürst Kuno II. von Falkenstein erbaut und markierte die Grenze zwischen Kurtrier und Kurköln, die von 1335 bis 1803 etwas nordwestlich vom Turm verlief. Seine Seitenflächen weisen genau die Himmelsrichtungen. Der Turm hat eine Höhe von 28,5 m, die Außenwände sind im Erdgeschoss 2,2 m stark. Das Mauerwerk besteht aus Bruchstein. Der helle Putz war namensgebend für den Turm und damit zugleich für die Stadt Weißenthurm. Der Turm stand zunächst frei auf einem Schieferfelsen, ab 1650 begann die Besiedlung in der Umgebung. Die Menschen lebten vom Durchgangsverkehr an der Grenze. Der Ort Weißenthurm erhielt 1663 von dem Trierer Erzbischof und Kurfürst Karl II. Kaspar von der Leyen-Hohengeroldseck das Marktrecht.

Der Weiße Turm hatte auch eine Funktion als Zollturm. Am Fuße führte der Handelsweg von Mainz über Koblenz und Bonn bis nach Köln vorbei. Ein Graben verlief vom Turm bis zum Rhein und versperrte so den Weg. Über eine Brücke, die mit einem Schlagbaum versehen war, konnte der Graben passiert werden. Dabei wurde für Kurtrier der Landzoll erhoben. Der Wehrturm war als verteidigungsfähiger Wohnturm errichtet worden und ermöglichte so den Einsatz von Feuerwaffen. Er war Teil der kurtrierischen Landwehr, die von hier über die Burg Wernerseck bis nach Mayen reichte.

Heute beherbergt er das Heimatmuseum der Stadt Weißenthurm. Der Turm und das umgebende Gelände wurden 2009 für 740.000 Euro umfangreich saniert.^[1] Der Weiße Turm ist ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.

Weblinks

 Commons: Weißer Turm in Weißenthurm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Weißenthurm - Der Weiße Turm

Einzelnachweise

1. ↑ Turmvorplatz neu gestaltet in: Rhein-Zeitung, 31. Dezember 2009

50.4150833333337.4588888888889

Koordinaten: 50° 24′ 54,3″ N, 7° 27′ 32″ O