Welles (Fähre)

Welles (Fähre)
Saarfähre Welles

Die Welles ist die letzte Fähre, die auf der Saar verkehrt.

Sie fährt während der Saison täglich außer montags in der Saarschleife[1] von einer Anlegestelle am alten Gasthaus „Fährhaus“ und befördert vor allem Wanderer und Radfahrer, die beispielsweise die Burg Montclair besichtigen wollen. Die Welles fasst zwölf Fahrgäste.

Zwischenfälle

1996 war die Saar zugefroren und die Fähre musste aus dem Eis befreit werden. Im Frühjahr 2010 kollidierte die Welles mit einem Frachtschiff, wobei ein Kind verletzt wurde.[2]

Frühere Fähren auf der Saar

Von der Römerzeit bis 1594 gab es keine Brücke über die Saar; die erste wurde dann wieder in Saarbrücken gebaut. Sämtliche Saarüberquerungen vor diesem Bau mussten also über Furten oder mit Fähren vorgenommen werden. So waren etwa Saarbrücken und St. Johann durch eine unregelmäßige, bedarfsorientierte Fährverbindung versorgt. Mit der zunehmenden Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden – beispielsweise in Mettlach – verstärkt Brücken gebaut, die die Fährbetriebe ablösten. Nach der Zerstörung der Brücken im Zweiten Weltkrieg wurden kurzfristig wieder Fähren in Betrieb genommen.[3]

In Wehrden wurde früh eine Fähre eingerichtet. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Verbindung stammt aus dem Jahr 1313. Als Fähre wurde ein Nachen genutzt. Die Einkünfte aus dieser Fährverbindung gingen an die Grafen von Saarbrücken. 1430 wurde die Fähre durch Lothringer, die mit Saarbrücken im Krieg lagen, zerstört, für 1434 ist wieder Fährbetrieb bezeugt: Johann von Crichingen bezahlte die Überfahrten zu seiner Püttlinger Herrschaft in Naturalien. Um 1450 erwarb der Völklinger Hof die Fähre und verpachtete sie für einen Batzen pro Jahr. 1763 wurde zwar der Bau einer Steinbrücke zwischen Wehrden und Völklingen geplant, er kam jedoch nicht zur Ausführung. Erst über hundert Jahre später, 1869, wurde eine ab 1865 geplante Brücke eingeweiht. Dies bedeutete das Ende der Fähre von Wehrden.[4]

Eine Fähre, die Fremersdorf mit dem rechten Saarufer verband, wurde im 15. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt.[5] Auch diese Fähre wurde von den Herren von Saarbrücken verpachtet, die den Herrenhof von Fremersdorf als Lehen hatten. Die Fähre in Fremersdorf konnte auch Reisende zu Pferd und mit dem Wagen befördern. Bis zur Französischen Revolution waren die Einwohner Fremersdorfs verpflichtet, für Saarüberquerungen die Fähre vor Ort zu verwenden und dem Fährmann jährliche Abgaben in Form von Lebensmitteln zu entrichten. Diese Abgaben fielen nach der Revolution weg. Die Schlossherrschaft betrieb die Fähre weiter bis zur Machtübernahme der Preußen im Jahr 1815. Danach wurde die Fähre durch die königlich-preußische Regierung verpachtet. 1964 wurde nach dem Bau einer Fußgängerbrücke der Fährbetrieb in Fremersdorf eingestellt.[6]

Eine weitere Fähre über die Saar in Wadgassen stellte ihren Betrieb 1903 ein; zwischen Serrig und Staadt fuhr bis zum Bau einer Brücke 1980 eine Fähre und bei Wiltingen gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts ebenfalls eine Fähre. Ab dem 21. August 1948 fuhr dort vorübergehend wieder eine Fähre, weil die Brücke zerstört war. Die St. Nikolaus stammte von der Rheinwerft Düsseldorf.[7]

Einzelnachweise

  1. http://www.tourist-info.mettlach.de/saarschleife/faehre.html
  2. http://www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/saarland-ticker/merzig/Faehre-Welles-Kind-leicht-verletzt-Merzig-mettlach-Saar;art239501,3296539
  3. http://www.memotransfront.uni-saarland.de/bruecken.shtml
  4. http://www.voelklingen-im-wandel.de/stadtteile-wehrden.php
  5. http://www.saarlandbilder.net/orte/rehlingen/fremersdorf.html
  6. http://www.fremersdorf.de/typo3/index.php?id=116
  7. http://www.fjordfaehren.de/d/d_mosel.htm

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