Werner Hartenstein (Oberbürgermeister)

Werner Hartenstein (Oberbürgermeister)

Werner Hartenstein (* 6. Mai 1879 in Saarburg; † 11. Februar 1947 im Speziallager Jamlitz) war deutscher Kommunalpolitiker (NSDAP) und Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Freiberg.

Gedenktafel für Dr. W. Hartenstein

Politisches Amt

Der promovierte Jurist Werner Hartenstein, der seit seinem Studium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg dem Corps Suevia Freiburg angehörte,[1] war von 1924 bis 1945 der Oberbürgermeister der Stadt und zuletzt Mitglied der NSDAP.

Er bewahrte seine Heimatstadt 1945 am Ende des Zweiten Weltkrieges vor unnötigen Verlusten. Er bereitete insgeheim die Kapitulation der Stadt vor. Dabei riskierte er neben der Amtsenthebung auch die Todesstrafe wegen Wehrkraftzersetzung. Am 7. Mai 1945 ließ Hartenstein auf dem Petriturm eine Weiße Fahne hissen, nachdem kurz zuvor eine Panzerjägereinheit der Wehrmacht die Stadt verlassen hatte. Er beharrte darauf, dass Freiberg eine Lazarettstadt sei und konnte so eine deutsche Artillerieeinheit, die beim Schloss in Stellung ging, zum Abzug bewegen. Anschließend übergab er die Stadt einem Oberst der Roten Armee kampflos und konnte bis Juni im Amt bleiben.

Im Juni 1945 vom sowjetischen NKWD verhaftet, wurde er in das brandenburgische Speziallager Jamlitz verbracht, wo er im Februar 1947 ums Leben kam.[2][3]

Literatur

Einzelnachweis

  1. Kösener Corpslisten 1930, 36, 535
  2. Totenbuch des Speziallagers Jamlitz (mit dem russischen Eintrag Gartenschtain)
  3. Annette Kaminsky: Orte des Erinnerns: Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR; Bundeszentrale für Politische Bildung; S. 341.

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