- Corps Suevia Freiburg
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Das Corps Suevia Freiburg ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Corpsmitglieder werden „Freiburger Schwaben“ genannt.
Inhaltsverzeichnis
Couleur
Suevia führte nach der Stiftung zunächst die Farben Schwarz-blau-gelb und änderte sie 1818 in die heutige Reihenfolge Schwarz-gelb-[hell]blau (von unten gelesen) mit goldener Perkussion. Schwarz und Gelb gehen auf die Farben des schwäbischen Reichskreises zurück. Der Ursprung des Blau ist ungeklärt.[1]
Die Mützenfarbe ist gelb. Die Füchse der Suevia tragen ein Band in den Farben „schwarz-gelb“ (von unten gelesen), ebenfalls mit goldener Perkussion.
Der Wahlspruch lautet „Virtute constanti fulget salus!“ (deutsch: „Durch standhafte Ehrhaftigkeit erstrahlt das Leben!“).
Geschichte
Das Corps Suevia wurde am 21. Juni 1815 von Studenten an der Universität Freiburg gestiftet. 1818 erfolgte eine vorübergehende Vereinigung mit dem Corps Rhenania, die im Frühjahr 1820 wieder gelöst wurde. Suevia garantierte mit Rhenania und Helvetia im Januar 1821 den revidierten SC-Comment. Als sich Helvetia auflöste (1822), stifteten Schwaben und Rhenanen am 8. Juli 1824 das Corps Alemannia Freiburg. In den 1830er und 40er Jahren musste das Corps mehrfach suspendieren und wurde im November 1850 endgültig rekonstituiert. Suevia und Rhenania bildeten wieder einen gemeinsamen Senioren-Convent (SC) und übernahmen den Heidelberg SC-Comment. Seit 1857 gehört Suevia über den Freiburger SC dem Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) an. Das Corps hat innerhalb des KSCV keine Kreiszugehörigkeit.
1930 war Suevia präsidierendes Vorortcorps im KSCV und stellte den Vorsitzenden des oKC.
Corpshaus
Das heutige Corpshaus der Suevia wurde ab 1909 an der Stelle des früheren Hauses errichtet, nachdem das benachbarte Grundstück hinzugekauft worden war. Grundsteinlegung war am 21. Juni 1909. Die Pläne für das Haus entwarf der Karlsruher Architekt und Hochschullehrer Hermann Billing.[2]
Bekannte Mitglieder
- Walter Bartram (1893–1971), Politiker (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Waldemar Braun (1877–1954), Hartmann und Braun AG, Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie
- Conrad Cichorius (1863–1932), Historiker, Rektor der Universität Bonn
- Wolfram Dörinkel (1907–1975), Jurist, Politiker, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Theodor von Dusch (1824–1890), Professor für Pathologie an der Universität Heidelberg
- Emil Eisenlohr, Gründer der Erlanger Pfarrerstochter
- Manfred Engelschall (1921–2008), Richter, Vorsitzender des Beschwerdeausschusses des deutschen Presserates (1921–2008)
- Werner Hartenstein (1879-1947), Oberbürgermeister von Freiberg in Sachsen
- Hermann Heineke (1873–1922), Chirurg
- Ottfried Hennig (1937–1999), Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzender der CDU Schleswig-Holstein, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen
- Friedrich Karl von Hessen-Kassel (1868–1940), General der Infanterie; Chef des Hauses Hessen-Kassel, König von Finnland
- Adolf Kempkes (1871–1931), Politiker der Deutschen Volkspartei, Mitglied der Nationalversammlung, Mitglied des Reichstages, Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei
- Lorenzo Mavilis (1860–1912), griechischer Gelehrter, Dichter, Parlamentarier und Freiheitskämpfer
- Carl Mayer von Mayerfels (1825–1883), Heraldiker
- Norbert Pfretzschner (1850–1927), Förster, Bildhauer und Schriftsteller
- Gisbert Poensgen (1923–2011), Diplomat
- Albert Schinzinger (1827–1911), Chirurg
- Ernst Scholz (DVP) (1874–1932), Oberbürgermeister von Kassel, Oberbürgermeister von Charlottenburg, Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Mitglied des Reichstages, Reichswirtschaftsminister, Vorsitzender der Deutschen Volkspartei (DVP),
- Wilhelm Paul Schreiber (1893–1918), Jagdflieger, Träger des Pour le Mérite
- Heinrich Triepel (1868–1946), Staatsrechtler
- Paul Waeldin (1888–1969), Fabrikant, Mitglied des Badischen Landtags, Badischer Finanzminister, Ehrenbürger von Lahr
- Maximilian Werner (1815–1875), Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Hermann Wenzel (1882–1954), Vorstand und Aufsichtsrat der Vereinigten Stahlwerke AG
- Otto Winterer (1846–1915), Oberbürgermeister von Freiburg
Träger der Klinggräff-Medaille
Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet:
- Jan M. Olaf (1993)
Verhältnisse
- Kartell
- Corps Hasso-Nassovia Marburg
- Befreundete
- Corps Rhenania Heidelberg
- Corps Suevia München
- Corps Saxonia Leipzig
- Corps Brunsviga Göttingen
Einzelnachweise
- ↑ Aribert Schwenke: Über die Herkunft der unterschiedlichen Farben unserer Schwabencorps. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 34 (1989), S. 128-133
- ↑ Die Feier der Grundsteinlegung zum Neubau des Corpshauses für "Suevia" zu Freiburg i. Br.. In: Academische Monatshefte 26 (1909/10), S. 95
Weblinks
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