- Wilhelm-Scherer-Preis
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Der Scherer-Preis wurde 1910 durch den Germanisten und Bankierserben Richard M. Meyer (1860–1914) im Gedenken an seinen Lehrer Wilhelm Scherer (1841–1886) gestiftet. Meyer war der Enkel des Berliner Bankiers Elias Joachim Meyer (1783–1849), der 1816 in Berlin das Bankhaus E.J. Meyer gegründet hatte und aus dessen Hamburger Niederlassung 1956 das Bankhaus Wölbern & Co. hervorgegangen ist.
1910 errichtete Richard M. Meyer an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Ehren seines Lehrers die gleichnamige Stiftung, die Arbeiten auf dem Gebiet der deutschen Philologie auszeichnete. Neben Stipendien und Druckkostenzuschüssen vergab die Stiftung bis 1923 auch den Scherer-Preis. Friedrich Neumann, Herbert Cysarz und Johann Karl Vietor zählten zu den ersten Preisträgern, bis die Stiftung in den 1920er Jahren durch die Inflation ihr Vermögen verlor. So wurde der Scherer-Preis 1923 zum letzten Mal vergeben.
Die Bankhaus Wölbern Stiftung verlieh am 31. Mai 2010 gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin zum ersten Mal seit 1923 erneut den Nachwuchspreis, der mit 5000 Euro dotiert ist. Künftig wird die Auszeichnung alle zwei Jahre für Dissertationen und Habilitationen vergeben, die von der Humboldt-Universität und der Freien Universität eingereicht werden. Für den diesjährigen Preis wurden vier Arbeiten nominiert. Mit einstimmigem Votum des Fachbeirates ging der Scherer-Preis 2010 an Thomas Wegmann für seine Habilitationsschrift „Dichtung und Warenzeichen: Zur Beobachtung und Bearbeitung von Reklame im literarischen Feld 1850–2000“.
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