- Richard M. Meyer
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Richard M. Meyer (* 5. Juli 1860 in Berlin; † 8. Oktober 1914) war ein deutscher Germanist und Sprachwissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Meyer wurde als Sohn eines wohlhabenden jüdischen Bankiers geboren. In Berlin war er Schüler von Wilhelm Scherer an der Friedrich-Wilhelms-Universität, heute Humboldt-Universität. 1886 promovierte er dort zu den Themen Jonathan Swift und Georg Christoph Lichtenberg. Im selben Jahr begann er in Berlin seine Lehrtätigkeit, zunächst als Privatdozent. 1901 wurde er zum außerordentlichen Professor der deutschen Literaturgeschichte ernannt.
Die Schwerpunkte der Meyerschen Forschung und Lehrtätigkeit lagen bei deutscher Grammatik und altgermanische, neuhochdeutscher und neuerer Literaturgeschichte. Meyer führte zusammen mit seiner Frau Estella in seinem Stadtpalais in der Voßstraße in Berlin einen literarischen Salon.
1910 stiftete Meyer an der Friedrich-Wilhelms-Universität den Wilhelm-Scherer-Preis. Das Stiftungsvermögen der von ihm errichteten Wilhelm Scherr-Stiftung wurde durch die Inflation 1923 vernichtet, so dass der Preis nur 1920 und 1923 vergeben werden konnte. Der Wilhelm Scherer-Preis wird durch die Bankhaus Wölbern Stiftung an der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin seit 2010 erneut alle zwei Jahre vergeben.
Meyer wurde 1910 in den Vorstand der Stiftung Nietzsche-Archiv berufen. Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Elisabeth Förster-Nietzsche legte er sein Mandat 1913 nieder.
Werke (Auswahl)
- 1886: Grundlagen des mittelhochdeutschen Strophenbaus
- 1888: als Herausgeber: Wilhelm Scherer, Poetik
- 1889: Die altgermanische Poesie nach ihren formschaffenden Elementen beschrieben
- 1894: Goethe, 3. Auflage 1905
- 1897: Deutsche Charaktere
- 1899: Die deutsche Litteratur im 19. Jahrhundert, 4. Auflage 1909
- 1900: Vierhundert Schlagworte, Teubner, Leipzig
- 1902: Grundriss der neueren deutschen Literaturgeschichte, 2. Auflage 1909
- 1904: Gestalten und Probleme
- 1906: Deutsche Stilistik
- 1910: Altgermanische Religionsgeschichte
Literatur
- Nils Fiebig, Friederike Waldmann (Hrsg.): Richard M. Meyer, Wallstein Verlag, Göttingen 2010 ISBN 978-3-8353-0644-8[1]
Weblinks
Einzelnachweis
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