- Wilhelm Jordan (Geodät)
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Wilhelm Jordan (* 1. März 1842 in Ellwangen, Württemberg; † 17. April 1899 in Hannover) war ein bedeutender deutscher Geodät und Mathematiker.
Jordan war zunächst Professor am Polytechnikum Stuttgart (1865–68) und Karlsruhe (bis 1881), wo sein erstes Taschenbuch der Praktischen Geometrie (1873) herausgegeben wurde. 1874 nahm er an der Libyenexpedition von Gerhard Rohlfs teil, von der er zahlreiche photogrammetrische Aufnahmen und Messtisch-Aufnahmen von Oasen mitbrachte.
Als führendes Mitglied des 1871 gegründeten Deutschen Geometer Vereins (heute Deutscher Verein für Vermessungswesen) war er maßgeblich an der Neustrukturierung der geodätischen Ausbildung in Deutschland in den 1870er-Jahren beteiligt.
1877 gründete er den Kalender für Vermessungswesen und Kulturtechnik, der jährlich einen Überblick über die Welt der Vermessung brachte und auch nach seinem Tod bis 1949 regelmäßig erschienen ist.
Ab 1880 war er für fünf Jahre beigeordnetes Mitglied der Kaiserlichen Normal-Eichungskommission.
Ab 1881 lehrte er als Professor der Geodäsie und praktischen Geometrie an der Technischen Hochschule in Hannover, wo er von 1886 bis 1894 die Triangulation der Stadtgebiete Hannover und Linden durchführte. In Hannover begann er auch die Arbeit an seinem Hauptwerk, das heute unter dem Titel Jordan-Eggert-Kneissl: Handbuch der Vermessungskunde bekannt ist. Nach seinem Tod wurde diese Arbeit von seinem Nachfolger in Hannover, Carl Reinhertz, fortgesetzt.
Nach Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Jordan ist der Gauß-Jordan-Algorithmus benannt.
Literatur
- Siegmund Günther: Jordan, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 476–479.
- Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831-1931. Hannover, 1931, S. 67.
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