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Wiślica Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Heiligkreuz Landkreis: Busko-Zdrój Fläche: 57,6 km² Geographische Lage: 50° 21′ N, 20° 40′ O50.34666666666720.673611111111Koordinaten: 50° 20′ 48″ N, 20° 40′ 25″ O Höhe: 101 m n.p.m Einwohner: 680 ([1])
Postleitzahl: 28-160 Telefonvorwahl: (+48) 41 Kfz-Kennzeichen: TBU Wirtschaft und Verkehr Straße: DW776: Kazimierza Wielka-Busko Zdrój DW 771: Wiślica-Strożzska Schienenweg: Bhf. Busko-Zdrój Nächster int. Flughafen: Krakau-Balice Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Fläche: 100,6 km² Einwohner: 5631
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 56 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2601082 Verwaltung (Stand: 2010) Gemeindevorsteher: Stanisław Zygmunt Krzak Adresse: ul. Okopowa 8
28-160 WiślicaWebpräsenz: www.ug.wislica.pl Wiślica ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Buski, in der Woiwodschaft Heiligkreuz in Polen. Das Dorf hat 680, die Gemeinde 5.600 Einwohner. Das heutige Dorf Wiślica war im 14. bis 16. Jahrhundert eine Stadt von landesweiter Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt an der Nida, das Dorf am Rand von deren Flussniederung fast 20 Flusskilometer oberhalb der Mündung in die in Luftlinie 10 km südöstlich vorbeifließende Weichsel. 85 % des Gemeindegebietes sind landwirtschaftliche Nutzfläche, nur 3 % Wald. Zum Gemeindegebiet gehört ein Anteil am Landschaftsschutzpark Nidagebiet.
Geschichte
Der Ort Wiślica besteht mindestens seit dem 9. Jahrhundert, als es – neben Krakau – Sitz der Wislanenfürsten war, die 880 das Christentum annahmen. Um 990 kam Wiślica unter die Herrschaft der Polanen. Archäologen gruben die Fundamente einer kleinen Kirche aus dem 10. oder 11. Jahrhundert aus. Darunter fanden sie ein Taufbecken aus dem 9. Jahrhundert, das älteste in Polen. Dies würde zu den Pannonischen Legenden passen, die das Leben der Slawenapostel Kyrill und Method darstellen.
Im 12. Jahrhundert war Wiślica ein Marktort mit Handelsbeziehungen nach Krakau und Kiew. 1135 wurde es von Kyptschaken (Kumanen, Polowzern) geplündert. Als Polen nach dem Tode Bolesław III. Schiefmunds in weitgehend unabhängige Herzogtümer zerfiel, gehörte Wiślica zum Herzogtum Sandomierz. Von 1166 bis 1173 war es jedoch unter dem späteren Seniorherzog Kasimir dem Gerechten Sitz eines eigenständigen Herzogtums. Es wurden zwei Paläste errichtet und um 1170 die erste romanische Kirche am Ort. In ihrer Krypta, heute Teil der gotischen Stiftskirche, wurde eine figurengeschmückte Grabplatte aus der Zeit zwischen 1175 und 1177 gefunden, die mit Bolesław IV. in Zusammenhang gebracht wird.
1241 wurde der Ort vollständig von den Mongolen zerstört. Anschließend wurde es Streitobjekt zwischen verschiedenen Zweigen der Piastendynastie, gehörte aber seit 1304 dauerhaft zum Herrschaftsbereich von Władysław I. Ellenlang und seinen Nachfolgern auf dem polnischen Thron. 1326 erhielt Wiślica die Stadtrechte. Kasimir der Große verkündete 1347 hier die Statuten von Wiślica, das erste umfassende polnische Gesetzeswerk. Unter seiner Regierung erhielt die Stadt eine Ummauerung mit drei Toren und den dritten, noch heute erhaltenen Bau der Stiftskirche. In der Nähe der Stadt ließ er sich ein kleines Schloss bauen.
Nach dem Tod Ludwigs von Ungarn trat in Wiślica eine Versammlung des kleinpolnischen Adels zusammen. Im 15. Jahrhundert tagte das Regionalparlament (Sejmik) von Kleinpolen teils in Wiślica, teils in Nowy Korczyn. Wiślica hatte zwölf Zünfte und erhielt vom König die Erlaubnis zum Bau einer Wasserleitung. Der als Historiker bekannt gewordene Jan Długosz gab hier den Jagiellonenprinzen Schulunterricht.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Stadt von Feuersbrünsten, Überschwemmungen und Seuchen heimgesucht. Vollendet wurde der Niedergang im Polnisch-Schwedischen Krieg mit der Zerstörung der Stadt durch Georg II. Rákóczi. Hundert Jahre später, 1766, wurde die Burg zerstört, 1820 zwei der drei Stadtkirchen. Seit der 3. polnischen Teilung von 1795 gehörte die Stadt zu Österreich, seit dem Wiener Kongress 1815 zu Kongresspolen. Nach der Niederschlagung des Januaraufstandes von 1863/64 wurden Wiślica 1869 die Stadtrechte entzogen. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden die Stadtmauern abgerissen.
Im 1. Weltkrieg lag der Ort, nur noch ein Dorf, 1915 im Frontbereich. Das Bombardement durch österreichische Artillerie verursachte schwere Schäden im ganzen Dorf und an der Stiftskirche, die dann in den 1920er Jahren wiederaufgebaut wurde.
1975 bis 1998 gehörte Wiślica zur Woiwodschaft Kielce.
Sehenswürdigkeiten
Die herausragenden Bauwerke des Ortes sind
- die gotische Stiftskirche Narodzenia Marii Panny (der Geburt der Jungfrau Maria), die seit 2004 den Status einer Basilica minor hat,
- das Haus von Jan Długosz (neben der Stiftskirche)
Darüber hinaus gibt es verschiedene archäologische Stätten.
Verweise
Weblinks
Commons: Wiślica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Gemeinde (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Szukacz.pl, Wiślica - Informacje dodatkowe, abgerufen am 9. November 2010
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juni 2011.
Kategorien:- Gmina in der Woiwodschaft Heiligkreuz
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