Wohnpark Rodenkirchen

Wohnpark Rodenkirchen
Wohnpark Rodenkirchen, 2011
Wohnpark Rodenkirchen, 2011

Der Wohnpark Rodenkirchen ist eine Wohnanlage in unmittelbarer Rheinlage im Kölner Stadtteil Rodenkirchen. Er umfasst 333 Wohneinheiten, verteilt auf drei siebenstöckige Flachbauten sowie ein 16-stöckiges Hochhaus.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Wohnpark Rodenkirchen wurde 1967–1968 von der Concordia-Versicherung als Mietwohnanlage nach Plänen des Architekten Arthur Obereis erbaut. Luxuriöse Ausstattungsmerkmale wie ein Hallenschwimmbad, Müllschluckanlagen, Aufzüge, Penthäuser und eine unter einer zentralen Gartenanlage verborgene Tiefgarage galten seinerzeit im noch stark von Kriegszerstörungen geprägten Köln als Sensation.

Der Wohnpark Rodenkirchen ist eine der wegweisenden Wohnbauprojekte im Köln der 1960er Jahre. Ihm folgten unter anderem der Wohnpark Bayenthal (1976–1981), das Uni-Center (1973–1974), das Colonia-Haus (1972–1974) sowie das Rheinsternhaus (1976), die mit vergleichbaren Komfortmerkmalen wie etwa Hallenschwimmbädern errichtet wurden.

Der Wohnpark Rodenkirchen wurde auf dem Gelände der ehemaligen „Bleicherei und Appreturenanstalt W.J. Peters“ erbaut, in der bis in die 1950er Jahre Gewebe für den technischen Bedarf hergestellt wurden. Nach der Pleite des Unternehmens wurde das Gelände, das inmitten des von Bürgervillen der Gründerzeit sowie Bauhaus-Villen geprägten Auenviertels lag, zeitweise als Obdachlosenasyl genutzt. Für die Gemeinde Rodenkirchen (damals noch von Köln unabhängig) stellte die Erbauung des Wohnparks eine Reparatur des gehobenen Stadtviertels dar. Die Concordia Lebensversicherung stellte der Gemeinde zudem einen Geldbetrag für den Ausbau der Schulinfrastruktur zur Verfügung, da die Wohnungen im Wohnpark vorrangig für Familien konzipiert waren.

Die Architektur des Wohnparks steht in der Tradition des „Neuen Bauens“ mit einer klaren, rasterartigen Formensprache. Beim Bau kamen weitgehend vorgefertigte Betonteile zum Einsatz. Nach diesem Konzept wurden in Deutschland mehrere, sehr ähnlich aussehende Wohnparks errichtet; darunter der „Cosimapark“ in München sowie das für Botschaftsangehörige errichtete „Quartier 6“ in Bonn-Bad Godesberg.

1995 veräußerte die Colonia-Versicherung den Wohnpark an die Nürnberger Firmengruppe Sauer, die eine Aufteilung des Objekts in Eigentumswohnungen und Veräußerung, hauptsächlich an ehemalige Mieter, vornahm. Der Wohnpark befindet sich heute in Streubesitz.[1]

Städtebauliche Funktion

Der Wohnpark bildet mit seinem Hochhaus und den horizontalen Flachbauten eine markante Raumkante am südlichen Ende der Rheinpromenade. Sie bildet den städtebaulichen und architektonischen Gegenpol zur Kirche Alt-Maternus und bildet zusammen mit der Rodenkirchener Rheinbrücke im Westen eine Klammer um die Rheinaue, einem beliebten Naherholungsgebiet („Rodenkirchener Riviera“). Zugleich markiert er das Ende der Wohnbebauung und den Beginn des Weisser Rheinbogens.

Technik und Ausstattung

Die vier Häuser des Wohnparks sind durch eine unterirdische Tiefgarage mit 212 Stellplätzen verbunden. Über die Tiefgarage erfolgt auch der Zugang zum Hallenschwimmbad mit 18-Meter-Becken. Jedes Haus wird über je zwei Aufzüge erschlossen. Ein eigenes Blockheizkraftwerk mit Gasanschluss sorgt seit 2009 für die Strom- und Wärmeerzeugung. Das Hallenschwimmbad wird seit 2011 über Sonnenkollektoren erwärmt. Der zentrale „Park“ des Wohnparks mit seiner Brunnenanlage wurde 2007 im Zuge einer bisher nicht abgeschlossenen Sanierungsmaßnahme entfernt.

Hochwasserschutz

Der Wohnpark wurde aufgrund seiner direkten Rheinlage umfassend gegen Hochwasserfluten gesichert; etwa durch Schott-Türen zwischen den Häusern und der Tiefgarage. Die Fundamente sind mit Betonstelzen verbunden, die zehn Meter in die Tiefe gehen. Seit 2008 sorgt ein durch die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe Steb erbauter Deich, dessen Schutzmauer durch mobile Wände erhöht werden kann, für Hochwassersicherheit bis zu 11,70 Meter Kölner Pegel. 2007 wurde direkt neben dem Hochhaus Grüngürtelstraße 10 ein architektonisch aufwendig gestaltetes Kombipumpwerk in Betrieb genommen.[2] [3]

Einzelnachweise

  1. 1000 Jahre Rodenkirchen - Streifzüge durch die Geschichte. Bezirksvertretung des Stadtbezirkes Rodenkirchen, 2. Auflage, 1989.
  2. http://www.v-architekten.com/index.php?id=74
  3. http://www.steb-koeln.de/veranstaltungen.html?no_cache=1&cmd=eventDetail&eventDetail%5Buid%5D=66

Weblinks

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