Wolfgang Strauß

Wolfgang Strauß

Wolfgang Strauß (auch Strauss geschrieben, * 8. März 1931 in Libau, Lettland) ist ein deutscher Buchautor. Er gehörte zu den Vordenkern der Neuen Rechten in Deutschland. Strauss war vom antikapitalistischen NSDAP-Flügel um Otto Strasser beeinflusst. Als Theoriebeitrag brachte er das Konzept eines „Befreiungsnationalismus“ in die Neue Rechte ein.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Strauss wurde in Lettland geboren und kam mit seinen volksdeutschen Eltern nach Mecklenburg. 1949 wurde er Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) in der DDR. 1950 wurde Strauß verhaftet und von einem sowjetischen Militärgericht wegen antisowjetischer Propagandatätigkeit, politischer Spionage und illegaler Gruppenbildung zum Tode verurteilt; das Urteil wurde in 50 Jahre Arbeitslager umgewandelt. Nach der Teilnahme an einem Bergarbeiteraufstand in Workuta 1953 und Verurteilung erfolgte 1954 seine Überführung in ein Straflager. 1955 erfolgte seine Rückkehr in die DDR zur Weiterverbüßung der Strafe. Im April 1956 wurde er aus dem Zuchthaus Bautzen entlassen. Zwei Monate später floh er über West-Berlin in die Bundesrepublik. Er arbeitete im Bildarchiv eines Münchener Verlages und als Redakteur einer katholischen Wochenzeitung. Strauss war zunächst Mitglied der SPD, wurde jedoch von der Partei enttäuscht. Als Jungsozialist wollte er den Geist Lasalles wiederbeleben, was ihm jedoch nicht gelang. Anfang 1969 erfolgte sein Eintritt in die UAP/BAJ (Blaue Adler-Jugend, Jugendorganisation der UAP). Auf dem dritten Kongress der BAJ wurde er zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt, auf dem fünften Parteitag der UAP im November 1970 auch in deren Zentralbüro. Später trat er an die Spitze der BAJ, legte jedoch wegen Überlastung den Vorsitz im September 1972 nieder, um sich auf die Chefredaktion der Reichsarbeiterzeitung konzentrieren zu können.[1] 1973 war er Redakteur und Mitarbeiter der von der Aktion Neue Rechte (ANR) herausgegebenen „Neuen Zeit“ und 1974 stellvertretender ZB-Vorsitzender der UAP. Nach der Niederlegung aller Parteiämter zum 30. Juni 1977 erfolgte sein Übertritt zur SdV/NRAO.

Strauss ist Verfasser von Zeitungsartikeln und Aufsätzen, vielfach unter dem Pseudonym Simon Carnot, Fritz Reuter. Wegweisend für die Ideologie der Neuen Rechten ist sein Buch: Trotz allem – wir werden siegen. Nationalistische Jugend des Ostens im Kampf gegen den Kolonialismus, Imperialismus, Stalinismus und Arbeiterunterdrückung (München 1969) [2]

Publikationen

  • Trotz allem – wir werden siegen. Nationalistische Jugend des Ostens im Kampf gegen den Kolonialismus, Imperialismus, Stalinismus und Arbeiterunterdrückung, München 1969
  • Aufstand für Deutschland: der 17. Juni 1953, Druffel-Verlag 1983
  • Drei Tage, die die Welt erschütterten: Boris Jelzin und die Russische Augustrevolution : vom Untergang des sowjetischen Multikulturalismus, Gesamtdeutscher Verlag 1992
  • Unternehmen Barbarossa und der russische Historikerstreit, Herbig-Verlag 1999
  • Nation oder Klasse: 60 Jahre Kampf gegen die Oktoberrevolution, Geschichte des Widerstandes in der UdSSR, Langen-Müller 1978
  • Ich gebe niemals auf! Tipps zum Umgang mit Schwierigkeiten, Mauer-Verlag 2009

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Günter Bartsch: Revolution von rechts? Freiburg 1975, S. 28f
  2. Wolfgang Strauss: Trotz allem, S. 176; Günter Bartsch: Revolution von rechts? Ideologie und Organisation der Neuen Rechten, Freiburg im Breisgau 1975, S. 28f.; Manfred Rowold: Im Schatten der Macht. Zur Oppositionsrolle der nicht-etablierten Parteien in der Bundesrepublik, Düsseldorf 1974, S. 254

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