Zahlungsbereitschaft (Betriebswirtschaft)

Zahlungsbereitschaft (Betriebswirtschaft)

Als Zahlungsbereitschaft wird in der Betriebswirtschaftslehre die Fähigkeit eines Unternehmens bezeichnet, seine Zahlungsverpflichtungen stets zu befolgen.[1]

Ausreichende Liquidität sichert die Zahlungsbereitschaft. Einen Anhaltspunkt dafür liefert in der Bilanz das Verhältnis der liquiden Mittel und kurzfristig liquidierbarer Vermögenswerte zu den kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten. Beispiele für liquide Mittel sind Bargeld sowie Sichteinlagen und Tagesgelder bei der Bank oder Sparkasse. Kurzfristig liquidierbare Vermögenswerte können Festgelder, rediskontfähige Wechsel oder andere, nicht langfristige gebundene Geldanlagen sein. Bei den Schulden sind beispielsweise Lieferantenverbindlichkeiten oder fällige Zinsen und Tilgungen für Kredite oder Darlehen einzubeziehen.

Der deutsche Gesetzgeber hat etwa der Gruppe der Kreditinstitute in § 11 Kreditwesengesetz (KWG) die Verpflichtung auferlegt, ihre Mittel so anzulegen, „dass jederzeit eine ausreichende Zahlungsbereitschaft (Liquidität) gewährleistet ist.“

Von der Zahlungsbereitschaft ist die Zahlungsfähigkeit (Solvenz) zu unterscheiden. Eine solvente natürliche oder juristische Person ist in der Lage, fällige Zahlungen sofort oder binnen weniger Tage zu begleichen.[2] Um dazu in der Lage zu sein, wird in Unternehmen in der Regel ein Finanzplan aufgestellt.

Eine Aussage über die Zahlungsbereitschaft eines Unternehmens lässt sich ferner über den Cash Flow treffen. Je höher die Überschüsse der Einzahlungen über die Auszahlungen in den jeweiligen Perioden, umso besser ist es um seine Zahlungsbereitschaft bestellt.[3]

Bei mangelnder Finanzplanung kann es zur dauerhaften Einstellung von Zahlungen kommen. Der Zustand der Zahlungsunfähigkeit wird auch als Insolvenz bezeichnet. Scheitern Rettungsbemühungen, wird ein Bankrott unausweichlich sein.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gablers Wirtschaftslexikon, 15. Auflage, Seite 3568, ISBN 3-409-30388-X
  2. Gablers Wirtschaftslexikon, 15. Auflage, Seite 3573, ISBN 3-409-30388-X
  3. Felix Hornik: Cash Flow: Bedeutung – Methodik – Ermittlung, Seite 3. ISBN 978-3-640-37889-0, abgefragt am 5. Juni 2010

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