Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (1953)

Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (1953)
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
Beschreibung Fachzeitschrift
Fachgebiet Geschichte
Sprache Deutsch
Verlag Metropol Verlag (Deutschland)
Erstausgabe 1953
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage (2011) 900 Exemplare
Verbreitete Auflage (2011) 1300 Exemplare
Chefredakteur Friedrich Veitl
Herausgeber Wolfgang Benz, Michael Borgolte, Georg Iggers, Fritz Klein, Peter Steinbach, Ludmila Thomas
Weblink Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
ISSN 0044-2828

Die Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (kurz ZfG) ist eine monatlich erscheinende deutschsprachige geschichtswissenschaftliche Fachzeitschrift.

Die ZfG wurde 1953 in der DDR begründet. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 löste sie sich von ihrer marxistischen Ausrichtung.

Inhaltsverzeichnis

Die ZfG im Wandel in der Nachwendezeit

Mit der Wende und der Wiedervereinigung wandelte sich auch die ZfG grundlegend. Der Wandel war nicht frei von Konflikten. Die Zeitschrift stand vor der Frage, ob sie sich inhaltlich weiterhin vorrangig mit der deutschen Geschichte befassen sollte oder ob stattdessen eine Neuausrichtung zu bevorzugen sei, indem man sich internationalen Themen und Autoren öffnet und so den „an den Rand gedrängten ostdeutschen Historikern und ihren internationalen Gesprächspartnern dafür ein Forum“ reserviert.[1] Die für die Zeitschrift Verantwortlichen präferierten die Öffnung für internationale Themen.

Neues Erscheinungsbild

Zunächst veränderte die ZfG ihr äußeres Erscheinungsbild. Der grüne Umschlag aus DDR-Zeiten wurde durch Cover mit stets wechselnden Farben abgelöst. Dem äußeren Wandel folgte auch im Inneren eine grundlegende Veränderung.

Neue Herausgeber

Die Herausgeber wurden in einer Übergangsphase von 1990 bis 1994 fast vollständig ausgetauscht. Der derzeitige Herausgerberkreis besteht aus Wolfgang Benz, Michael Borgolte, Georg G. Iggers, Fritz Klein, Peter Steinbach und Ludmila Thomas. Die redaktionelle Arbeit findet im Telefunken-Hochhaus der TU Berlin statt, am Sitz des Zentrums für Antisemitismusforschung, dessen Leiter Wolfgang Benz ist.

Thematische Schwerpunkte

In der DDR hatten die Geschichtswissenschaften eine „zentrale politische und ideologisch bedeutsame Stellung“ inne.[2] Sie sollten die Menschen im Osten Deutschlands „im Geist des sozialistischen Patriotismus und proletarischen Internationalismus [mit der Aufgabe] der Herausbildung eines eigenen nationalen Bewusstseins“[3] erziehen.

Bereits vor der Wende lag der Schwerpunkt auf Untersuchungen zur Neueren und Neusten Zeit. Auch nach 1995 steht die jüngere Nationalgeschichte im Mittelpunkt des Interesses. Gerade der Aufbereitung der Zeit des Nationalsozialismus sowie der Erforschung des Holocaust und seiner Folgen kommt hierbei eine große Bedeutung zu. Themen der Antike und der Mediävistik kommen in der Zeitschrift hingegen selten vor.

Der Tagesspiegel notierte im Februar 2002:

„Inzwischen gehört die Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, mit ihren immer engagierten und häufig zuspitzenden Aufsätzen, besonders über die NS-Forschung, zu den führenden Publikationen auf diesem Forschungsfeld.“

Nach 1990 gehört die Geschichtsschreibung in der Tradition der „materialistischen Geschichtsauffassung“ auch in der ZfG der Vergangenheit an. Der Anteil der Historiker aus Berlin nahm nach der Wende deutlich ab. Sie öffnete sich vor allem für Autoren aus den alten Bundesländern. Der Anteil der nicht-deutschen Autoren ist trotz der versuchten Öffnung für internationale Themen allerdings gering.[4]

Einzelnachweise

  1. Matthias Midell: Erst grün, dann bunt - Die ZfG vor und nach 1989, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 50 (2002), 11, S. 983.
  2. Günther Heydemann: Geschichtswissenschaft im geteilten Deutschland: Entwicklungsgeschichte, Organisationsstruktur, Funktionen, Theorie- und Methodenprobleme in der BRD und der DDR, Frankfurt a.M. u.a. 1980, S. 140 ff.
  3. Edgar Wolfrum: Geschichte als Waffe. Vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung, Göttingen 2001, S. 96 ff.
  4. Matthias Midell: Erst grün, dann bunt - Die ZfG vor und nach 1989, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 50 (2002), 11, S. 984 f.

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