- Zollmuseum Habkirchen
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Das Zollmuseum im saarländischen Habkirchen dokumentiert die Geschichte der Grenze und damit verbunden des Zolls zwischen dem deutschen Habkirchen und der französischen Nachbargemeinde Frauenberg. Das Museum (ca. 90 m²) ist in den Räumen des ehemaligen Zollhäuschens in Habkirchen untergebracht. Das ehemalige Zollhaus befindet sich direkt an der Fußgängerbrücke (Freundschaftsbrücke) nach Frauenberg. Träger des Museums ist der Heimat- und Geschichtsverein Mandelbachtal-Habkirchen. Leiter des Zollmuseums ist Manfred Nagel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde das Museum von dem Habkirchener Bürger und langjährigen Ortsvorsteher Manfred Nagel, der von 1960 bis 1993 Zollbeamter bei der "Grenzaufsichtsstelle Habkirchen" war. Nachdem die Zollgrenzen innerhalb der Europäischen Union 1993 gefallen waren, wurde auch die Zollstation in Habkirchen aufgelöst. Um die über 300jährige Geschichte des Grenzpostens zu dokumentieren und der Nachwelt zu erhalten, begann Nagel mit dem Sammeln von Ausstellungsstücken und Dokumenten, die er dann museal im alten Zollgebäude präsentieren konnte. Für seine Verdienste um das Zollmuseum und die Heimatgeschichte wurde Nagel im August 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Die Zollgeschichte von Habkirchen und Frauenberg geht zurück bis zum Jahr 1781. Die Landesgrenze zwischen beiden Staaten wurde und wird von dem Grenzfluss Blies markiert. Die beiden Orte lagen an einer traditionellen Handelsstraße, die aber zwischen den beiden Ländern keine Verbindung aufwies. Zwischen dem Königreich Frankreich und der Reichsgrafschaft von der Leyen wurde ein Vertrag geschlossen, der dann seinerzeit zum Bau einer Steinbrücke über die Blies führte und damit die Lücke in der Handelsverbindung schloss. Der genaue Grenzverlauf wurde nicht von der Blies bestimmt, sondern lag einige Meter von dem Flüsschen entfernt auf Habkircher Seite. Dort wurde demnach auch das neue Grenzerhaus erbaut und sowohl von deutschen wie auch französischen Zöllnern benutzt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war Habkirchen vorübergehend Hauptkampfzone. Bei den Kriegshandlungen wurde auch die alte Bliesbrücke zerstört und durch eine Fußgängerbrücke nach Frauenberg ersetzt. 1985 folgte der Bau einer modernen Stahlbrücke, die den "kleinen Grenzverkehr" zwischen den beiden Orten sichert.
Inhalt
Gezeigt wird im Zollmuseum der Alltag der deutschen Zöllner, wie auch der ihrer französischen Kollegen. Lebensgroße Puppen mit Original-Uniformen veranschaulichen das Auftreten und den Respekt heischenden Status der Zöllner beider Seiten. Auch zahlreiche Dokumente belegen den Alltag in der Grenzregion. Ein besonderes Sammlerstück ist die Kopie des Reisepasses von Karl Marx, der den Einreisestempel vom 7. April 1848 mit dem Vermerk "Königl. Bayerisches Nebenzollamt 1. Klasse Habkirchen" trägt; Habkirchen gehörte auch einige Jahrzehnte zum Königreich Bayern. Im Rahmen der Dokumentation wird auch dem an Grenzübergängen üblichen Schmugglertum besondere Beachtung geschenkt. Im April 2011 wurde ein neuer Anbau der Öffentlichkeit übergeben. Der Anbau erweitert die Ausstellungsfläche um weitere 50 m².
Öffnungszeiten
Das Museum ist jeden dritten Sonntag im Monat, 14.00 - 18.00 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet, der Eintritt ist frei.
Literatur
- Gräbner, Dieter: Als wär' der Grenzposten noch im Dienst. Das Zollmuseum Habkirchen. In: Saarbrücker Zeitung (Beilage "Heimat") vom 10./11. Juli 2010, S. H6
Weblinks
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