- Ștefănești (Botoșani)
-
Ștefănești Basisdaten Staat: Rumänien Historische Region: Westmoldau Kreis: Botoșani Koordinaten: 47° 48′ N, 27° 12′ O47.79222222222227.20111111111180Koordinaten: 47° 47′ 32″ N, 27° 12′ 4″ O Zeitzone: OEZ (UTC+2) Höhe: 80 m Fläche: 96,58 km² Einwohner: 5.746 (1. Juli 2007) Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km² Postleitzahl: 717385 Telefonvorwahl: (+40) 02 31 Kfz-Kennzeichen: BT Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindeart: Stadt Gliederung: 4 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Bădiuți, Bobulești, Stânca, Ștefănești-Sat Bürgermeister: Ștefănel Rusu (PSD) Ștefănești ist eine Stadt im Kreis Botoșani (Rumänien).
Inhaltsverzeichnis
Lage
Ștefănești liegt in der Moldau-Tiefebene (Câmpia Moldovei), im Tal des Flusses Bașeu, eines rechten Zuflusses des Pruth. Die Kreishauptstadt Botoșani befindet sich etwa 30 km südwestlich.
Geschichte
Die ältesten archäologischen Funde auf dem Territorium der Stadt stammen aus der Kupfersteinzeit.[1] Ștefănești wurde 1436 – zur Regierungszeit des moldauischen Fürsten Ștefan II. – unter der Bezeichnung Gura Bașeului erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1476 hatte der Ort den Status eines Marktes. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde er mehrfach von Tataren geplündert, später auch von polnischen Einheiten.[2]
Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche Juden an. Nachdem 1812 das nahegelegene Bessarabien eine russische Provinz geworden war, entwickelte sich Ștefănești zum Grenzort mit entsprechenden Handelsmöglichkeiten. 1886 stellten die Juden mit 3.886 mehr als drei Viertel der Einwohnerzahl.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam Bessarabien zu Rumänien; die Bedeutung von Ștefănești als Handelsplatz ging verloren. Wie auch aus anderen Städten Rumäniens, wurden die Juden während des Zweiten Weltkrieges in Arbeitslager deportiert.[3] Viele der Überlebenden wanderten nach dem Krieg nach Palästina aus.
Seit 2004 ist Ștefănești eine Stadt. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft.
Bevölkerung
1930 wohnten auf dem Territorium der heutigen Stadt ca. 8.850 Personen, von denen etwa 2.350 Juden, die übrigen Rumänen waren.[4] Die Zahl der Juden sank auf 870 im Jahr 1947; 1969 lebten noch zwölf jüdische Familien im Ort. Bei der Volkszählung 2002 wurden in Ștefănești 5.628 Einwohner registriert, darunter 5.338 Rumänen und 285 Roma.[5]
Verkehr
Ștefănești besitzt keinen Bahnanschluss. Es bestehen Busverbindungen nach Botoșani und Iași. Durch die Stadt verläuft die Nationalstraße 24C. Nördlich der Stadt befindet sich ein Grenzübergang nach Moldawien.
Sehenswürdigkeiten
- Ștefan Luchian-Museum
- Kirche Cuvioasa Paraschiva (1640)
- Dendrologischer Park
- Naturreservat „Emil Racoviță“
- Prut-Stausee Stânca-Costești
Geboren in Ștefanești
- Ștefan Luchian (1868–1917), rumänischer Maler
- Sanda Toma (*1956), Olympiasiegerin im Rudern 1980
Einzelnachweise
- ↑ Websitde des rumänischen Kulturministeriums, abgerufen am 19. Mai 2009
- ↑ Ropedia.ro, abgerufen am 19. Mai 2009
- ↑ Jewish Virtual Library, abgerufen am 19. Mai 2009
- ↑ Karte der Volkszählung 1930, abgerufen am 19. Mai 2009
- ↑ Volkszählung 2002, abgerufen am 19. Mai 2009
Literatur
- Ghitta Sternberg: Stefanesti: Portrait of a Romanian Shtetl. Pergamon Press. Oxford, 1984.
Wikimedia Foundation.