- Partidul Social Democrat
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Partidul Social Democrat Parteivorsitzende Victor Ponta Generalsekretär Livio Dragnea Politisches Spektrum sozialdemokratisch Gründung 1992, 30. Januar 2001 als PSD Hauptsitz Bukarest Sitze in der Abgeordnetenkammer 103 von 334 Jungorganisation Sozialdemokratische Jugend Partidul Social Democrat (PSD, deutsch Sozialdemokratische Partei) ist eine Partei in Rumänien.
Inhaltsverzeichnis
Politische Ausrichtung
Die PSD ist eine sozialdemokratische Partei. Obwohl viele ehemalige Mitglieder der KP Rumäniens ihre politische Heimat in der PSD gefunden haben, besteht eine Rechtsnachfolge der Partidul Comunist Român (Kommunistische Partei Rumäniens) jedoch nicht. Mittlerweile gehört die PSD zur Sozialdemokratischen Partei Europas und ist somit eine Schwesterpartei der SPD und SPÖ.[1]
Geschichte
Im Zuge der Rumänischen Revolution im Dezember 1989 löste sich die Kommunistische Partei Rumäniens auf. Ein Teil ihrer ehemaligen Mitglieder vereinigte sich in der Frontul Salvării Naționale (FSN, Nationale Rettungsfront) unter der Führung von Ion Iliescu und übernahm die Macht im Land. Die FSN stellte mit Iliescu den Präsidenten und mit Petre Roman (1990-1991) und Theodor Stolojan (1991-1992) den Ministerpräsidenten.
Im April 1992 kam es zu Auseinandersetzungen innerhalb der FSN.[2] In der Folge spaltete sich eine Gruppe unter Iliescu ab, gründete die Frontul Democrat al Salvării Naționale (FDSN, Demokratische Front für die Nationale Rettung) und gewann die Parlamentswahlen 1992. Aus den übriggebliebenen Mitgliedern der FSN bildete sich unter der Leitung von Petre Roman die Partidul Democrat-Frontul Salvării Naționale (PD-FSN, Demokratische Partei-Nationale Rettungsfront), die später ihren Namen in Partidul Democrat (PD, Demokratische Partei) änderte und heute (2008) in der Partidul Democrat-Liberal (PD-L, Demokratisch-Liberale Partei) aufgegangen ist.
Die FDSN nahm am 10. Juli 1993 den Namen Partidul Democrației Sociale din România (PDSR, Partei der Sozialen Demokratie Rumäniens) an, als sie sich mit einigen kleineren Parteien vereinigte. Von 1992 bis 1996 führte die Formation mehrere Regierungen; Ministerpräsident war Nicolae Văcăroiu. Zeitweise ging sie dabei Bündnisse mit extremistischen Parteien wie der Partidul România Mare (Großrumänienpartei) ein. Parteivorsitzender war während dieser Zeit Oliviu Gherman.
1996 verlor die PDSR die Parlamentswahlen; Iliescu übernahm erneut den Parteivorsitz. Im Jahr 2000 konnte die Partei die Wahlen für sich entscheiden. Sie ging eine Koalition mit der Partidul Umanist Român (PUR, Humanistische Partei Rumäniens) ein; Ministerpräsident wurde Adrian Năstase. Im Januar 2001 fusionierte die PDSR mit einer kleineren Partei, der Partidul Social Democrat Român (PSDR, Sozialdemokratische Partei Rumäniens) und nahm ihren heutigen Namen an.
Obwohl die PSD auch bei den Parlamentswahlen von 2004 die meisten Stimmen erringen konnte, musste sie in die Opposition gehen, da sie keinen Koalitionspartner fand. Bei den Präsidentschaftswahlen im gleichen Jahr scheiterte in der zweiten Runde auch der PSD-Kandidat Năstase am derzeitigen Amtsinhaber Traian Băsescu.
2005 übernahm Mircea Geoană – der ehemalige rumänische Botschafter in den USA und ehemalige Außenminister – den Parteivorsitz. Der ehemalige Staatspräsident Ion Iliescu wurde im Dezember 2006 zum Ehrenvorsitzenden der PSD gewählt.[3]
Bei den Parlamentswahlen am 30. November 2008 ging die PSD gemeinsam mit der PD-L als Sieger hervor. Die sozialistische Partei kam auf 33,09 Prozent im Abgeordnetenhaus und 34,16 Prozent im Senat. Die rechtsliberale PD-L gewann 32,36 beziehungsweise 33,57 Prozent.[4] Beide Parteien bildeten daraufhin eine Koalitionsregierung unter Premierminister Emil Boc (PD-L). Diese Regierung zerbrach im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2009. Seitdem befindet sich die PSD in der Opposition. Nachdem Mircea Geoană bei den Präsidentschaftswahlen 2009 knapp gegen Amtsinhaber Traian Băsescu unterlag, verlor er im Februar 2010 auch den Parteivorsitz an Victor Ponta.[5]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.pes.org/en/content/pes-member-parties-1
- ↑ ZEIT online 2. Oktober 1992
- ↑ Allgemeine Deutsche Zeitung, 12. Dezember 2006
- ↑ vgl. Zentrales Wahlbüro Rumäniens, abgerufen am 4. Dezember 2008
- ↑ Sueddeutsche.de vom 22. Februar 2010, abgerufen am 4. März 2010
Weblinks
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