Claus Helmer

Claus Helmer

Claus Helmer (* 23. Februar 1944 in Brünn) ist ein österreichischer Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor, wohnhaft und tätig in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bereits während seiner Kindheit in Wien stand er auf fast allen Bühnen dieser Stadt, erstmals am 13. März 1956 in „Jean D’Arc“ von Max Mell am Burgtheater. Von 1959 bis 1962 absolvierte er seine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. In der Zeit von 1956 bis 1960 war er bereits in 40 Theaterrollen sowie in drei Spielfilmen und etlichen Fernsehproduktionen zu sehen. Sein erstes Engagement in Deutschland (Düsseldorf) erhielt er 1962. Ab 1965 war Claus Helmer als freier Schauspieler und Regisseur in Aachen, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt am Main tätig. 1965 stand er zum ersten Mal auf der Bühne des Kleinen Theaters im Zoo an der Seite des Prinzipals Fritz Rémond in „Telemachos Clay“. 1967 feierte Claus Helmer mit „Wann heiraten Sie meine Frau?“ seinen Einstand in der Komödie Frankfurt. Seit 1972 ist er Direktor dieses 1950 gegründeten klassischen Boulevardtheaters im Zentrum Frankfurts, das Komödien, Schwänke, Musicals und bekannte Stars präsentiert. 1999 schuf er mit dem Neubau ein modernes, elegantes Theater mit Foyer-Bar und eigenem Bistro. Die Komödie hat nicht nur einen festen Platz im Frankfurter Theaterleben, sondern ist eine bundesweite bekannte Institution für Unterhaltungstheater. Im März 1995 übernahm Claus Helmer auch die Direktion des Fritz-Rémond-Theaters im Zoo und rettete so dieses 1947 gegründete traditionsreiche Haus vor der Schließung. Das einzige Theater der Welt in einem Zoologischen Garten bot und bietet klassische wie auch zeitgenössische Stücke auf anspruchsvolle und unterhaltsame Weise sowie Begegnungen mit den großen Namen der Film- und Theaterwelt – u.a. traten hier Martin Held, Curd Jürgens, Karlheinz Böhm, Hilde Krahl, Lil Dagover, Werner Finck, Willy Reichert, Louise Martini, Boy Gobert und Hans-Joachim Kulenkampff auf. Immer wieder steht Prof. Claus Helmer selbst auf der Bühne, so z.B. in den Ken-Ludwig-Komödien „Cyrano in Buffalo“ und „Othello darf nicht platzen“ oder in Samuel Taylor’s „Champagnerkomödie“. Am 13. März 2006 feierte Claus Helmer sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Am 20. November 2010 bekam er im Kaisersaal des Römers den "Friedrich Stoltze" Preis überreicht. Dieser Ehrenpreis wird nur alle 2 Jahre an eine Persönlichkeit verliehen, die sich um die Pflege des kulturellen Erbes in Frankfurt am Main besonders verdient gemacht hat.

Film- und Fernsehproduktionen (Auswahl)

  • „Solang die Sterne glühn“ (Zirkuskinder), Regie: Franz Antel, Hoppe-Film
  • „Im Prater blühn wieder die Bäume“ (Sachertorte), Regie: Hans Wolff, Wessely-Produktion
  • „Floß der Medusa“, Regie: W. Glück, ORF 1961
  • „Der letzte Walzer“, Regie: W. Davy, ORF 1962
  • „Applaus für Smetana“, Regie: H. Emo, ORF 1962
  • „Der Kleinstadtromeo“, 1964
  • „Offiziersbanquet“, 1965
  • „Kollege Crampton“ von Gerhart Hauptmann, 1967
  • „Das Märchen vom Wolf“ von Franz Molnar, HR 1970

Inszenierungen (Auswahl)

  • „Barfuß im Park“ von Neil Simon, 1977
  • „Schlafzimmergäste“ von Alan Ayckbourn, 1979
  • „Helden“ von George Bernard Shaw,1984
  • „Endlich allein“ von Lawrence Roman, 1988
  • „Laßt uns loslegen!“ (Stepping out) von Richard Harris, 1996
  • „Andorra“ von Max Frisch, 1997
  • „Der Fall Furtwängler“ von Ronald Harwood, 1999
  • „Liliom“ von Franz Molnár, 2000
  • „Kiss me, Kate“ von S. und B. Spewack und Cole Porter, 2002
  • „My Fair Lady“ von A.J. Lerner und F. Loewe, 2007
  • „39 Stufen“ von Patrick Barlow, Simon Corble und Nobby Dimon, 2010, Fritz-Rémond-Theater, Frankfurt am Main

Auszeichnungen

  • 1981: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
  • 1981: Harlekin der Volksbühne Frankfurt als beliebtester Bühnenkünstler
  • 1982: Ehrenmedaille in Gold des Österreichischen Fremdenverkehrs
  • 1994: Ehrenring der Stadt Frankfurt.
  • 1997: Ehrenplakette der Stadt Frankfurt
  • 1997: Professorentitel durch den Bundespräsidenten der Republik Österreich
  • 1998: Deutsches Bundesverdienstkreuz am Bande
  • 2004: Hessischer Verdienstorden am Band
  • 2010: "Friedrich Stoltze" Preis

Weblinks


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