ClipInc

ClipInc
ClipInc
Bild:Clipincfx.jpg
Radio-Aufzeichnungprogramm
Basisdaten
Entwickler: Tobit Software AG
Aktuelle Version: fx
(10. Oktober 2008)
Betriebssystem: Windows
Kategorie: Audiobearbeitung
Lizenz: Proprietär
Deutschsprachig: ja
www.clipinc.de

Das Programm ClipInc ist eine intelligente Aufnahmesoftware [1] zur Aufzeichnung von Radioprogrammen.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die ursprüngliche Idee hinter Clipinc ist, dass man das aktuelle Radioprogramm aufzeichnet und daraus die einzelnen Musiktitel als MP3 speichern kann. Mit der Version 4 ist zusätzlich die Ansicht von Musikvideos möglich, die sich auch als wmv-Datei speichern lassen.

Das Programm kann sowohl analoge, mit dem Computer verbundene Radiosendungen, als auch Internetradiosendungen aufzeichnen. Dem Benutzer stehen zur Zeit 1.127 Radiosender zur Verfügung, für die er StreamTags aus dem Internet herunterladen kann, wobei auch mehrere Sender gleichzeitig aufgezeichnet werden können. Somit werden Start- und Endpunkt, sowie Titelname und Interpret einem jeweiligen Teil der Aufzeichnung zugewiesen. Der Benutzer kann im Anschluss daran die einzelnen Stücke als MP3 extrahieren.

Das Besondere an der Funktion der StreamTag-Anzeige ist, dass die Software die Titel und Interpreten automatisch vom ClipInc-Server erhält. Dieser Server generiert die Daten entweder aus den von den Radiosendern mitgesendeten Metadaten oder durch Fingerprinting. Mit letzterem ist das Verfahren gemeint, das anhand von charakteristischen Audiomerkmalen Lieder erkannt werden.

Steht dem Benutzer kein Internetanschluss zur Verfügung, so ist es auch möglich, Start- und Endpunkt eines Liedes selbst zu bestimmen. Für die Aufnahme der Radioprogramme ist ein Internet-Anschluss nötig, lediglich bei der kostenpflichtigen Ultimate-Edition kann alternativ ein Radio als externe Audioquelle genutzt werden.

In der CoverGoRound-Ansicht sind die CD-Cover der aufgenommen Musiktitel karussellartig visualisiert und können per Mausklick rotiert und zum Abspielen ausgewählt werden. Die VideoChart-Ansicht listet eine aktuelle Video-Hitliste. Die einzelnen Titel können als Musikvideos abgespielt und gespeichert werden.

Seit Februar 2008 werden zusätzlich und kostenpflichtig HiQ-Sender (HighQuality) angeboten. Diese Sender bieten sehr gut geschnittene StreamTags und eine Bitrate zwischen 256 und 320 kb/s, im Gegensatz zu sonst üblichen 128. Zudem senden sie nach und nach sämtliche Tracks kompletter CDs.

Außerdem scannt ClipInc den Rechner nach Filesharing-Programmen wie BitTorrent und blendet einen Warnhinweis ein, wenn selbige gefunden wurden. Diese Funktion lässt sich auch abschalten und erscheint lediglich am PC des Nutzers zu dessen Information. Diese Information wird nicht an den Hersteller oder Dritte übertragen.

Versionen

ClipInc.fx lite

Diese Version kann man auf der Internetseite des Herstellers kostenlos herunterladen. Mit ihr kann man unter anderem bis zu drei Radio-Sender gleichzeitig aufnehmen und die aufgezeichneten Songs manuell auf den PC oder Wechseldatenträger kopieren. Zudem kann man sich mit anderen ClipInc Usern über die ShoutBox austauschen und über den Bereich TalentStage noch eher unbekannte Künstler, Bands und Songs kennenlernen. (Stand: 10. Oktober 2008).

ClipInc.fx

ClipInc.fx ist die kostenpflichtige Version von ClipInc. Es handelt sich hierbei um die Vollversion, die unter Anderem das gleichzeitige Mitschneiden von unbegrenzt vielen Sendern erlaubt. Die Lizenz ist unbegrenzt gültig, kann auf andere PCs übertragen werden und wird auch bei späteren Updates immer eine Vollversion bleiben. Neue Features wie die Erstellung von individuellen Playlisten, die Integration von Songtexten in die ID3 Tags der MP3 Dateien sowie kostenfreien, erweiterten Support und mehr stehen exklusiv Vollversions-Usern zur Verfügung.

Recht

Das Aufzeichnen von Radioprogrammen ist erlaubt. Auch die Kopie und Weitergabe zu privaten Zwecken ist erlaubt.

Die deutschen Künstler profitieren indes durch die Gebühren beim Verkauf von Speichermedien (z.B. Audio-Kassetten, CD-, DVD-Rohlingen) und Speichergeräten (z.B. Recorder, CD-Brenner). Diese werden durch die „Zentralstelle für private Überspielungsrechte“ (ZPÜ) eingetrieben.

Zudem zahlt der Benutzer eines Radios die Rundfunkgebühren an die "Rundfunkgebühreneinzugszentrale" (GEZ), welche ihn auch dazu berechtigen, das Radioprogramm mitzuschneiden.

Verbreitung

Nach Angaben von Tobit.Software werden mehr als 700.000 (Stand 10. Oktober 2008) aktive Accounts verwendet. Das Programm ist inzwischen in fünf verschiedenen Sprachen ausgelegt, darunter auch in englisch und spanisch.

Kritik

Musikindustrie

Negativ wird das Programm vor allem von Seiten der Musikindustrie gesehen. Durch das Programm ist es ohne weiteren Aufwand möglich, eine extrem große Vielfalt an aktuellen und älteren Liedern vollautomatisch herunterzuladen bzw. mitzuschneiden. So wird der Kauf von Musik de facto nicht mehr nötig, obwohl die professionelle Herstellung von Musik nach wie vor von einem solchen abhängt. Große Plattenfirmen hatten sich bereits vor dem neuen Urheberrechtsgesetz zur Eindämmung von illegalen Musikdownloads dafür eingesetzt, dass intelligente Aufnahmesoftware verboten wird.[2] [3]

Kosten

Die kostenlose Variante des Programmes wurde mit Updates schrittweise eingeschränkt. So konnte man zu Beginn beliebig viele Stationen gleichzeitig aufnehmen und auch analoges Radio aufzeichnen. Diese gewohnten Funktionen der kostenlosen Variante sind nur durch Umstieg auf die kostenpflichtigen Versionen zu erhalten. ClipInc begründet diese Schritte mit den Kosten, die für die Programmierung angefallen sind.

Werbeeinblendungen

Selbst in der Pro Version erscheinen von Zeit zu Zeit Fenster mit Werbebannern. Dieses ist auf die Internet-Seiten der Radiosender zurück zu führen, die ClipInc beim Auswählen der Sender anzeigt. Auf Wunsch von Nutzern entfernt Tobit Software Internet-Seiten mit Werbebanner aus der ClipInc-Senderauswahl. Der Sender selbst bleibt in der Senderauswahl bestehen und kann weiter genutzt werden.

Sonstige

Einige Benutzer der Software bemängeln, dass die StreamTags schlecht geschnitten sind, während bei anderen Nutzern faktisch die gleichen Streams und die gleichen StreamTags korrekt zueinander passen.

Die Ursache für schlecht geschnittene StreamTags liegt zumeist an individuellen Zeitabweichungen des einzelnen PCs des Nutzers gegenüber der offiziell gültigen Zeit, auf die sich wiederum die StreamTags und Radiosender beziehen. ClipInc hat deshalb ab der kostenlosen Version eine Funktion, um den individuellen PC des Nutzers mit der offiziell gültigen Zeit online abzugleichen.

Musikstreams, die schon mit einer am PC des Nutzers bestehenden Zeitabweichung aufgenommen wurden, sind an exakt gleichen Zeitabweichungen der StreamTags bei allen aufeinander folgenden Songs zu erkennen. Über die so genannte Offset-Funktion kann ein solcher Stream in einem einzigen Arbeitsschritt korrigiert werden.

Unerwünschte An- oder Abmoderationen im Musiktitel können von den StreamTags nicht bereinigt werden. ClipInc bietet für diesen Fall die Möglichkeit, die Moderation im Nachhinein aus dem Musiktitel zu schneiden. Dann ist der Musiktitel allerdings kürzer. Die meisten Songs werden in der Regel vom gleichen Sender innerhalb von 24 Stunden ohne Anmoderation wiederholt, so dass kurzfristig oft Ersatz für Musiktitel mit unerwünschter Moderation vorliegt. Einige Sender strahlen ihr Programm ohne Moderation oder Werbung aus, z.B. 1LIVE diggi.

Einzelnachweise

  1. PC Welt zum Verbot intelligenter Aufnahmesoftware
  2. Artikel bei PCWelt.de:"Öffentlichen Anhörung im Rechtsausschuss: Stellungnahmen der Experten zur Reform des Urheberrechts"
  3. Artikel bei golem.de:"Musikindustrie: "Intelligente Aufnahmesoftware" verbieten"

Weblinks

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