Clive Sinclair

Clive Sinclair
Clive Sinclair 1992 (mit jungen Erfindern)

Sir Clive Marles Sinclair (* 30. Juli 1940 bei Richmond) ist ein britischer Erfinder und Unternehmer. International bekannt wurde er in den 80er Jahren für die von ihm entwickelten Heimcomputer ZX 81 und ZX Spectrum. In Großbritannien hatte er sich zuvor bereits mit Taschenrechnern einen Namen gemacht. Dort ist er außerdem als Konstrukteur des Elektrofahrzeugs C5 bekannt.

Werdegang

Sinclair, dessen Vater und Großvater bereits Ingenieure waren, tüftelte schon frühzeitig und baute Radios oder reparierte Verstärker. Als er eine mit Lochkarten betriebene Rechenmaschine entwickelte, glaubte er zunächst, er wäre der Erfinder. Sinclair besuchte nie eine Universität; kurz vor seinem Abitur 1958 entwickelte er ein Miniaturradio, das er im Versandhandel verkaufen wollte. Zunächst arbeitete er jedoch als Autor für den technischen Verlag Bernard Babani und veröffentlichte zwischen Januar 1959 und Mai 1962 insgesamt 13 Bücher für Hobby-Elektroniker. Sein Practical Stereo Handbook: The complete guide to stereo (Juni 1959) erfuhr bis 1973 sieben Auflagen.

1961 gründete er seine erste eigene Firma, Sinclair Radionics, die zunächst Hi-Fi-Geräte produzierte (bis 1974). Daneben arbeitete Sinclair 1962-69 als Autor.

1972 brachte Sinclair Radionics den Taschenrechner Executive auf den Markt, der dank stromsparender Technik, die die Verwendung von Hörgerätbatterien ermöglichte, deutlich kleiner als die Konkurrenzprodukte war. Der Taschenrechner war ein deutlicher Beleg für Clive Sinclairs Interesse an Miniaturisierung, das sich in späteren Produkten immer wieder zeigen sollte. 1974 erschien das digitale Multimeter DM1; Messgeräte dieser Art bildeten in den folgenden Jahren eine stabile Einnahmequelle für das Unternehmen und finanzierten spektakulärere, aber kommerziell erfolglosere Projekte. Eine solche war etwa die 1975 präsentierte Black Watch, eine der ersten Digitaluhren. Wie andere Sinclair-Produkte war sie auch als Bausatz zu einem niedrigeren Preis erhältlich. Die futuristisch designte Uhr hatte zahlreiche technische Mängel und erwies sich als Flop, der fast den Ruin von Sinclair Radionics bedeutet hätte. Zur Rettung des Unternehmens kauft das staatliche National Enterprise Board (NEB) 1976 zunächst 43% der Anteile. Dies ermöglichte Sinclair den Abschluss eines Projekts, an dem er seit zehn Jahren gearbeitet hatte - das "Pocket-TV"-Gerät Microvision TV1A, das 1977 auf den Markt kam.

ZX Spectrum (1982)

Der erste Rechner den Sinclair konstruierte war 1977 der MK 14 (Bausatz). Danach folgten der Grundy NewBrain, ZX80, ZX81. Den ZX Spectrum entwickelte er 1982, nachdem er in der Ausschreibung für das Schulfernsehen der britischen Rundfunkanstalt BBC dem deutlich teureren, jedoch auch universelleren Konkurrenzprodukt von Acorn, dem BBC Micro, unterlag. Der ZX Spectrum entwickelte sich jedoch zum kommerziell erfolgreicheren Produkt. 1984 folgte der Sinclair QL, der jedoch nicht an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen konnte. 1986 verkaufte er seine Firma an Amstrad. Sinclairs letzter Computer war der Cambridge Z88, welcher in dem von ihm gegründeten Nachfolgeunternehmen „Cambridge Computers Ltd.“ entwickelt und ab 1987 hergestellt wurde. Zu seinen Entwicklungen auf anderen Gebieten gehört auch das Elektroauto C5, welches jedoch nicht genügend Interessenten fand. Das neueste Produkt von Sinclair Research ist das A-Bike, ein zusammenklappbares Fahrrad.

1983 wurde Clive Marles Sinclair von Queen Elisabeth II. in den Ritterstand erhoben.

Literatur

  • Ian Adamson, Richard Kennedy: Sinclair and the "Sunrise" Technology, London, 1986, ISBN 0140087745.
  • Rodney Dale: The Sinclair Story, London, 1985, ISBN 0715619012.

Weblinks


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