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Cooperative Linux
VirtualisierungslösungBasisdaten Entwickler: Das coLinux-Team Aktuelle Version: 0.7.4
(29. März 2009)Betriebssystem: Windows, Linux Kategorie: Emulation, Virtualisierung Lizenz: GPL Deutschsprachig: nein coLinux-Website Cooperative Linux (kurz coLinux) ist eine Software, die es erlaubt Linux ohne zusätzliche Virtualisierungs-Software unter Microsoft Windows laufen zu lassen.
Konzept
coLinux basiert auf dem eher selten eingesetzten Konzept einer Cooperative Virtual Machine. Während traditionelle Virtualisierungslösungen wie VMware, Virtual PC und Xen unprivilegiert sind und daher unter der kompletten Kontrolle des Wirtssystem stehen, werden bei coLinux die Kernprozesse beider Betriebssysteme zu zwei großen Koroutinen, die volle Prozessor- und Adressraumkontrolle haben und eigenständig entscheiden, wann sie diese an ihren Partner abgeben.
Vorteil dieses Ansatzes ist eine gute Performance bei vergleichsweise geringer Entwicklungszeit. Nachteilig ist, dass gegebenenfalls Instabilitäten und Sicherheitslücken des Gastsystems sich auf das Wirtssystem übertragen. Stürzt bei einer traditionellen Virtualisierungslösung das Gastsystem ab, kann es über das Wirtssystem beendet und neu gestartet werden. Bei einer Cooperative Virtual Machine kann das Wirtssystem mit abstürzen. Wegen seiner tiefen Eingriffe in das Wirtssystem muss coLinux mit Administratorrrechten laufen und dementsprechend hat auch bösartige Software des Gastsystems vollen Zugriff auf das Wirtssystem.
Im Moment wird coLinux hauptsächlich für Windows und Linux entwickelt, prinzipiell sollte der Code aber mit geringen Änderungen mit allen Betriebssystemen für die gleiche Hardwarearchitektur laufen, die Methoden zu Verfügung stellen, die es dem coLinux-Treiber ermöglichen, im CPL0-Mode (ring 0) zu laufen und Speicher zu reservieren. coLinux beansprucht keinen Zugriff auf physische Hardware, sondern arbeitet mit einer virtuellen Hardware-Abstraktionsschicht, die Hardware-Zugriffe auf das Windows-API abbildet. Dasselbe Konzept, aber mit Abbildung auf die Linux-API wird bei User Mode Linux verwendet, um einen Linux-Kernel unter Linux zu betreiben.
Installation
coLinux steht als Quelltext und als Windows-Installer-Paket zur Verfügung. Darin enthalten sind ein virtueller Netzwerkkartentreiber und ein modifizierter Linux-Kernel. Zum Betrieb sind ferner eine Festplattenimage-Datei oder eine Linuxpartition auf der Festplatte erforderlich. coLinux läuft unter 32-bit Windows (NT/2000/XP). Um X-Window-Programme zu benutzen, wird ein X-Server für Windows benötigt, z. B. Xming. coLinux bietet eine Möglichkeit, mit Linux zu arbeiten, ohne die Festplatte umpartitionieren zu müssen und sich dabei dem Risiko des Datenverlusts auszusetzen. Da allerdings solide Linux-Kenntnisse nötig sind, ist es nicht zum Kennenlernen von Linux geeignet. Hierzu sollte eine Live-CD, wie z. B. Knoppix verwendet werden.
Wenn man coLinux aus dem Download-Bereich von colinux.org zu einer funktionsfähigen Umgebung zusammenstellen möchte, ist viel Geduld und die Bereitschaft nötig, sich mit technischen Details auseinanderzusetzen. Dies gilt insbesondere, wenn das Gastsystem eine grafische Oberfläche sowie eine Netzwerkanbindung beinhalten soll. In letzter Zeit gibt es erste Produkte, die eine automatisierte Installation und Konfiguration ermöglichen wie zum Beispiel AndLinux, Ubuntu Portable for Windows und Ulteo Virtual Desktop, die Ubuntu bzw. die Ubuntu-basierte Ulteo Distribution mittels coLinux unter Windows bereitstellen.
Weblinks
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