Coninx-Museum

Coninx-Museum
Das Coninx-Museum an der Heuelstrasse in Zürich-Hottingen (Juni 2011)

Das Coninx-Museum in Zürich-Hottingen beherbergt rund 14'000 Kunstwerke der Coninx-Stiftung, welche auf den Maler und Kunstsammler Werner Coninx zurückgeht. Es handelt sich um eine der grössten privaten Kunstsammlungen der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Coninx baute seine Sammlung zwischen 1945 und 1980 auf. Sie umfasst figürliche Schweizer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, internationale Druckgrafik, Altmeister sowie afrikanische Stammeskunst und fernöstliche Kunst. Diese Sammlung wurde 1973 an die Werner-Coninx-Stiftung übertragen, die seit 1993 Coninx-Stiftung heisst.

Das Museum befindet sich seit 1986 in Werner Coninx' ehemaligem Wohnhaus an der Heuelstrasse am Zürichberg, das der Vater des Stifters Otto Coninx-Girardet 1912 nach Plänen von Pfleghard und Haefeli erbauen liess. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde nach der Ausstellung im Winter 2005/2006 umgebaut und Ende 2009 wiedereröffnet[1].

Aktuelle Entwicklung

Die Coninx-Stiftung geriet in den letzten Jahren verschiedentlich in die Schlagzeilen, weil Objekte aus der Sammlung auf Kunstauktionen angeboten wurden. Dem Stiftungspräsidenten Ernst Hefti wurde deshalb vorgeworfen, den Stiftungszweck zu missachten; Hefti vertrat dagegen den Standpunkt, die betreffenden Objekte seien für die Sammlung nicht zentral und der Verkauf für die Mittelbeschaffung unumgänglich. Eine Klage der Kinder von Werner Coninx im Zusammenhang mit dem Verkauf von Altmeistern 1995 wurde vom Bundesgericht zugunsten des Stiftungspräsidenten entschieden. Im Zusammenhang mit der Versteigerung einer bedeutenden Buddha-Statue im März 2008 wurde jedoch erneut Kritik an der Amtsführung des Stiftungspräsidenten geäussert, namentlich im Tages-Anzeiger, dessen Verlag Tamedia von der Familie Coninx kontrolliert wird.[2]

Mehr Verständnis für das Vorgehen des Stiftungsrats zeigte die Neue Zürcher Zeitung. Werner Coninx habe seine Stiftung zwar mit einer umfangreichen Sammlung und einer wertvollen Immobilie, jedoch mit wenig flüssigen Mitteln ausgestattet. Zudem enthalte die Sammlung nur wenig herausragende Werke und eine beschränkte Ausstellungsfläche, weshalb das Museum nur wenig Mittel aus Eintritten und Sponsorings generieren könne. Zugleich seien aber hohe Kosten für die Sanierung der denkmalgeschützten Villa am Zürichberg angefallen. Der – von der Stiftungsaufsicht in Bern bewilligte – Verkauf von Teilen der Sammlung sei deshalb die einzige Möglichkeit gewesen, um die erforderlichen Mittel zu beschaffen.[3] [4]

Im Frühling 2011 wurde bekannt, dass das Coninx-Museum in den Hänggiturm in Glarus umziehen und die Villa an der Heuelstrasse zum Verkauf anbieten will, um die Stiftung finanziell zu sanieren und mehr Platz für Ausstellungen zu haben.[4]

Einzelnachweise

  1. http://www.coninx-museum.ch/offn_d.htm Wiedereröffnung 13. November 2009
  2. Verkauft Coninx-Museum sein Tafelsilber? Tages-Anzeiger, 19. März 2008
  3. Aktenzeichen C wie Coninx ungelöst, Neue Zürcher Zeitung, 27. Januar 2010
  4. a b Coninx-Museum zieht nach Glarus: Villa am Zürichberg soll verkauft werden, Neue Zürcher Zeitung, 21. April 2011.

Weblinks

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