- Ackerhochbeet
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Wölbäcker, auch Hochäcker oder Ackerhochbeete genannt, entstanden bis ins Mittelalter durch die Verwendung nicht wendbarer Pflugscharen.
Die eisernen Pflüge wurden von Ochsen oder Pferden gezogen. Sie konnten die Ackerkrume nur in eine Richtung wenden, nicht wie der spätere Wendepflug mal nach links und mal nach rechts. Deshalb sahen in vielen Gegenden Deutschlands die Flure anders als heute aus und waren in Form von Langäckern angelegt. Sie hatten eine Breite von 6 bis 10 m, jedoch manchmal Längen von über 100 m.
Der Bauer zog mit seinem Gespann als erste die mittlere Furche des Ackers. Danach folgte die unmittelbar benachbarte Furche beim Zurückpflügen auf der „Rückseite“ der ersten Furche. Die nächste Furche verlief wieder im Richtungssinn der ersten Furche, an deren „richtiger“ Seite. Wichtig war, die Scholle immer zur Ackermitte hin zu wenden.
Durch langjähriges Pflügen in dieser Weise wird immer mehr Ackerkrume zur Ackermitte verlagert – die Ackermitte wird erhöht, die Ränder des Ackers sinken ab.
Durch diese Art des Pflügens wurde der Bodenerosion entgegengewirkt. Der Acker wurde in feuchten Jahren drainiert und in trockenen Jahren, zumindest in den tieferen Teilen, mit Wasser versorgt.Diese Art der Feldwirtschaft ist für das frühe Mittelalter belegt. Hinweise auf eine solche Landnutzung in vorchristlicher Zeit gibt es kaum, jedoch gibt es Indizien, dass die Umgestaltung der Blockackerflur zur Wölbackerflur in der vorrömischen Eisenzeit begann.
Heutzutage lassen sich die Reste von Wölbäckern an vielen Stellen unter Wald oder Grünland an einer wellenförmigen Geländeausformung erkennen. Wölbäcker in Waldflächen zeigen an, dass diese Flächen im Mittelalter entwaldet waren.
Wölbäcker sind ein anschauliches Beispiel für die Geschichte der Entstehung der Kulturlandschaft. Bei Oldenstadt, östlich von Uelzen in Niedersachsen haben sich im Wald Reste von Wölbäckern erhalten.
Literatur
H. Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3406453570
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