Cross-Verfahren

Cross-Verfahren

Das Cross-Verfahren ist ein iteratives Berechnungsverfahren der Baustatik (Momenten-Verteilungsverfahren) zur Bestimmung der Biegemomente am Ende der Stäbe von Stabkonstruktionen und Rahmen. Die Stabendmomente werden iterativ bestimmt, indem die Momente schrittweise bis zum Gleichgewicht verteilt werden. Das Cross-Verfahren ist im Prinzip eine Relaxationsmethode. Es ist approximativ, erreicht aber das exakte Ergebnis recht genau.

In jedem Iterationsschritt wird das Momentengleichgewicht an jeweils nur einem Knoten hergestellt, während die übrigen Knoten unverdrehbar gehalten werden. Bei jedem Schritt werden jeweils nur die Änderungen der Momente berechnet, an den Knoten angeschrieben und später addiert. Angewandt wird es vorwiegend auf Stabwerke mit unverschieblichen Knoten in statisch unbestimmten Systemen.

Da heute die Berechnung von statisch unbestimmten Systemen überwiegend elektronisch erfolgt, ist die Berechnung nach Cross allgemein unüblich geworden. Bei umfangreicheren Systemen (zum Beispiel mehrstöckige Rahmen über mehrere Felder) ist die Berechnung nach Cross doch sehr zeitaufwendig, bis man eine ausreichende Genauigkeit der Iteration erhält.

Das Verfahren wurde 1930 (1936?) von dem amerikanischen Bauingenieur Hardy Cross (1885 - 1959), Professor an der University of Illinois, in Harvard veröffentlicht. Es war circa von 1935 bis 1960 besonders in Gebrauch. In dieser Zeit wurden viele Gebäude mit Stahlbeton-Rahmenkonstruktionen damit bemessen. Heute werden derartige statische Systeme meist mit Computerprogrammen nach der FE-Methode gelöst.

Das Hardy-Cross-Verfahren wird in ähnlicher Weise auch für Strömungen in Rohrnetzen, zum Beispiel in komplexen Wasserverteilungsnetzen, angewandt. [1]

Einzelnachweise

  1. Leonard K. Eaton, "Hardy Cross and the 'Moment Distribution Method'", Nexus Network Journal, vol. 3, no. 3 (Sommer 2001), [1]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cross-Verfahren — Momenten Verteilungsverfahren, bei dem die Stabendmomente iterativ bestimmt werden; Anwendung vorwiegend auf Stabsysteme mit unverschieblichen Knoten; in jedem Iterationsschritt wird das Momentengleichgewicht an jeweils nur einem Knoten… …   Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens

  • Cross — (engl. = Kreuz) steht für: einen Familiennamen; Namensträger siehe Cross (Familienname) Cross (Boxen), eine Schlagtechnik beim Boxen Cross, beim Tennis ein diagonal geschlagener Ball The Cross, eine britische Band Crossrad ein Zwischen oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Cross-Site Scripting — (XSS) bezeichnet das Ausnutzen einer Computersicherheitslücke in Webanwendungen, indem Informationen aus einem Kontext, in dem sie nicht vertrauenswürdig sind, in einen anderen Kontext eingefügt werden, in dem sie als vertrauenswürdig eingestuft… …   Deutsch Wikipedia

  • Cross-Site-Scripting — (XSS; deutsch Seitenübergreifendes Scripting) bezeichnet das Ausnutzen einer Computersicherheitslücke in Webanwendungen, indem Informationen aus einem Kontext, in dem sie nicht vertrauenswürdig sind, in einen anderen Kontext eingefügt werden …   Deutsch Wikipedia

  • Cross-Cutting Concern — (CCC) ist ein Begriff der Informatik, der im Kontext des Teile und Herrsche Prinzips so genannte querschnittliche Belange einer Software bezeichnet, die deshalb nicht einfach modularisiert werden können, weil herkömmliche Modularisierungsansätze… …   Deutsch Wikipedia

  • Cross-Field-Technik — Cross Field Tech|nik [ krɔs fi:ld...] die; <zu engl. field »Feld«> Verfahren zur Erweiterung des Frequenzbereichs von Tonbandgeräten …   Das große Fremdwörterbuch

  • Cross-Docking — schematischer Cross Docking Vorgang Der Begriff Cross Docking bzw. Kreuzverkupplung bezeichnet eine Warenumschlagsart, bei der Waren vom Lieferanten (Absender) vorkommissioniert geliefert werden. Das bedeutet, dass der Einlagerungsprozess und die …   Deutsch Wikipedia

  • Cross docking — schematischer Cross Docking Vorgang Der Begriff Cross Docking bzw. Kreuzverkupplung bezeichnet eine Warenumschlagsart, bei der Waren vom Lieferanten (Absender) vorkommissioniert geliefert werden. Das bedeutet, dass der Einlagerungsprozess und die …   Deutsch Wikipedia

  • Cross media publishing — Der Begriff Cross Media Publishing bezeichnet im Bereich der Medien das medienübergreifende Publizieren von Inhalten auf der Grundlage von medienneutralen Daten sowie im Bereich der Werbung und der Public Relations ein Verfahren, das mit Hilfe… …   Deutsch Wikipedia

  • Cross Media Publishing — Der Begriff Cross Media Publishing oder Digital Publishing bzw. medienübergreifende Veröffentlichung bezeichnet im Bereich der Medien das medienübergreifende Publizieren von Inhalten auf der Grundlage von medienneutralen Daten sowie im Bereich… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”