- Cross Media Publishing
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Der Begriff Cross Media Publishing oder Digital Publishing bzw. medienübergreifende Veröffentlichung bezeichnet
- im Bereich der Medien das medienübergreifende Publizieren von Inhalten auf der Grundlage von medienneutralen Daten sowie
- im Bereich der Werbung und der Public Relations ein Verfahren, das mit Hilfe einer medienneutralen Datenbank einer definierten Zielgruppe das konsistente Erscheinungsbild eines Unternehmens oder eines Produktes des Unternehmens medienübergreifend näher bringt, siehe Corporate Design, Integrierte Kommunikation.
Inhaltsverzeichnis
Medienübergreifendes Publizieren
Beim Cross Media Publishing werden Publikationen erstellt, die zu unterschiedlichen Medien gehören (Print, Online, Mobile etc.), dabei aber auf einer einheitlichen Datenbasis beruhen (Single Source Publishing).
Mit der Einführung des iPads von Apple rückte zusätzlich die Ausgabe für die mobile Nutzung ins Zentrum. Beim Digital Publishing werden Texte per XHTML ausgezeichnet und per XML-Container bereitgestellt werden. Redaktionssysteme, die sowohl XML verarbeiten wie auch typografische Seitengestaltung zulassen, stellen eine Alternative zu den bisheringen DTP-Systemen dar.
Die Inhalte werden medienneutral verwaltet und gespeichert. Texte, Bilder und andere grafische Elemente werden unverfälscht und unformatiert gespeichert. Für Fotos bedeutet das, dass sie in der besten verfügbaren Qualität hinterlegt und erst für die tatsächliche Verwendung, zum Beispiel innerhalb eines Internetauftritts, auf das benötigte Qualitätslevel reduziert werden. Für Texte kommt meist XML zum Einsatz. Gestaltungsvorlagen werden medienadäquat eingerichtet und unabhängig von Inhalten abgelegt.
Standardisierung
Das bekannteste, jedoch proprietäre Format ist das Adobe .folio-Format. Daneben stellt WoodWing mit OFIP ein offenes Format für interaktive Publikationen und Tablet-Publishing bereit, mit dem neben iPhone und iPad auch Geräte auf Android, Blackberry-Tablet-OS und HP-webOS sowie HTML5-fähige Lesegeräte bedient werden können. Da OFIP nur von Woodwing genutzt wird, gibt es Stand heute (August 2011) neben relativ statischen Formaten (wie PDF) und noch nicht verabschiedeten Formaten (HTML5) noch keinen Standard für Crossmedia-Publishing.
Verbreitung
Digitale Titel für mobile Anwendungen werden über iKiosk-Anwendungen wie den Apple iTunes Store oder Online Kiosk pubbles bezogen.
Bedeutung erlangte Cross Media Publishing erstmals im Zusammenhang mit dem Internet, da Webauftritt, Onlinepublikation und Printmedien automatisiert erstellt werden können. Dies ermöglicht nicht nur eine flexible und kostengünstige Produktion, sondern darüber hinaus auch maximale Transparenz bei der Organisation, Verwaltung und Pflege der Daten sowie die Vermeidung von Fehlern und von Redundanzen bei der Datenhaltung.
Siehe auch
- Multi-Format Publishing
- Database Publishing
- Online-Journalismus
- Integrierte Kommunikation
- Web-First-Prinzip
Literatur
- Gabriele Hooffacker: Online-Journalismus. Schreiben und Konzipieren für das Internet. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis. 3. vollständig aktualisierte Auflage. Econ, Berlin 2010, ISBN 978-3-430-20096-7 (Beispiele und aktuelle Ergänzungen zum Buch)
- Gabriele Hooffacker / Peter Lokk: Pressearbeit praktisch. Journalistische Praxis, Berlin 2011 Website zum Buch mit weiterführenden Informationen zum Beruf.
- Christian Jakubetz: Crossmedia. UVK, Konstanz 2. Aufl. 2011 ISBN 978-3-86764-044-2
- Christoph Luchs / Christian Piskulla Publishing für iPad und Tablet-PC, cleverprinting März 2011.
- Björn Müller-Kalthoff: Cross-Media Management. Content-Strategien erfolgreich umsetzen. – 2. Auflage. - Berlin: Springer, September 2007. – ISBN 3-540-43692-8 (10); ISBN 978-3540436928 (13)
- Klaus Meier (Hg.): Internet-Journalismus. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. UVK, Konstanz 2002
- Christoph Neuberger/Christian Nuernbergk/Melanie Rischke: Weblogs und Journalismus (2007): Konkurrenz, Ergänzung oder Integration?
- Christiane Plank: Public Relations crossmedial. Potentiale nutzen - Ein Praxisratgeber, Bremen (Viola Falkenberg-Verlag) 2011, ISBN 978-3-937822-47-1
- Andreas Schümchen: iPad: Chancen und Risiken durch neue Lesegeräte, Dossier der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
- Beat Signer: Fundamental Concepts for Interactive Paper and Cross-Media Information Spaces, May 2008, Gebundene Ausgabe mit farbigen Abbildungen, 276 Seiten, ISBN 3837027139 (10), ISBN 978-3-8370-2713-6 (13)
Studium, Aus- und Weiterbildung
- Leipzig School of Media
- Lehrgänge der Journalistenakademie München
- Crossmedia. Internationaler berufsbegleitender Studiengang (Department für Bildwissenschaften Donau-Universität; Master of Science)
Weblinks
- Crossmedia – wie Medienmacher die Zukunft des Journalismus sehen (Mediale-aufmerksamkeit.de, 2008 – mit Audio-Vorträgen; Video)
- VDZ Crossmedia Cases (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger – mehrere Fallstudien zu medienübergreifenden Werbekampagnen)
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